Dabei hatte der 23-jährige Defensivallrounder ursprünglich sicher andere Pläne. Gerne wäre er mit Nordhausen in die Dritte Liga aufgestiegen. Doch Misswirtschaft und Insolvenz kamen diesem Vorhaben in die Quere. „Ich hatte ein richtig schönes erstes Jahr in Nordhausen. Was dann aber passiert ist, haben alle mitbekommen“, sagt Felix. Und so musste er umdisponieren. In Leipzig wohnhaft wäre vielleicht der Weg nach Meuselwitz plausibel gewesen – zumal sein Bruder Frank dort als Teammanager agiert. „Mein Bruder unterstützt mich, wo er kann. Und er sagt immer ich soll das machen, was mein Bauch und Herz mir sagen. Es ist ja meine Laufbahn und mein Fußball“, so der kleine, wenn auch größer gewachsene Bruder des ZFC-Managers. Und Felix‘ Herz schlägt seit diesem Sommer in blau-gelb-weißen Farben.
>> zum FuPa-Profil von Felix MüllerFünf Jahre Regionalliga-Erfahrung mit 83 Partien und zehn Tore hat er im Handgepäck und möchte nun die nächsten Schritte auf der Karriereleiter im Paradies gehen. Und der junge Defensivallrounder hat klare Ziele in Jena: „Ob mich der Trainer dann als Innenverteidiger aufstellt, auf der Sechs oder auf einer Außenbahn ist mir egal. Ich will Stammspieler werden und der Mannschaft helfen.“ Zudem sagt er weiter: „Ich wollte für einen Traditionsverein spielen. Die Gespräche mit Trainer Dirk Kunert und Sportdirektor Tobias Werner waren sehr gut. Das Projekt und das Vorhaben bei Jena macht Lust. Und natürlich freue ich mich auf die Fans.“
Apropos Fans. Denn auf selbige muss der Regionalligist beim anstehenden Pokalspiel in Nordhausen verzichten. „Es ist natürlich schade, dass keine Fans von uns mitreisen dürfen. Das hätte ich mir nach der langen Spielpause sehr gewünscht. Aber es ist auch schön, dass überhaupt wieder Zuschauer dabei sein dürfen. Und ich freue mich dann umso mehr darauf, vor den eigenen Fans im Ernst-Abbe-Sportfeld zu spielen“, so Felix Müller.
Sein erstes Pflichtspiel führt ihn direkt zu dem Verein, bei dem er die letzten zwei Jahre kickte. Allerdings ist von der Mannschaft des Winters nicht mehr viel geblieben. „Vopel, Gümpel und Schneider und ein paar Leute aus dem Umfeld sind noch da“, so der Defensivspieler. Aber auf die leichte Schulter wird der FCC den Oberligisten aus dem Südharz nicht nehmen. Rene Klingbeil beobachtete die neue Wacker-Mannschaft vor Kurzem und auch Felix weiß, dass „Pokalspiele eklig sein können“. „Aber wir wollen natürlich unbedingt ins Finale und bereiten uns bestmöglich auf das Spiel vor. Ich erwarte eine junge Mannschaft aus der ehemaligen U23 und U19 mit vereinzelt erfahrenen Akteuren“, sagt der Rechtsfuß. Für Felix ist durch die coronabedingte Pause und den Abbruch sogar die Pokalverteidigung möglich. „Darüber habe ich auch neulich nachgedacht. Irgendwie ist es auch komisch, dass es nach so einer langen Pause direkt um einen Titel geht. Natürlich möchte ich aber wieder den Pokal nach oben halten. Das war ein super Gefühl“, blickt er voraus auf ein mögliches Pokal-Double.