Fürstenwalde mit Galasieg in Erfurt zum Klassenerhalt

"Rechnerisch sind wir durch. Das ist ein super gutes Gefühl", sagte Trainer André Meyer, der seine Mannschaft mit einem Kurzurlaub bis Mittwoch belohnte. Man solle die Feste feiern wie sie fallen, was bei der Rückfahrt aus Erfurt bereits begann.

Große Kulisse spornt an

"Die vielen Zuschauer im Steigerwaldstadion gaben der Mannschaft einen Push", erklärte der Coach. Schon nach elf Minuten ging der FSV Union in Führung. Tim Häußler wurde von Keeper Lukas Cichos gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Cihan Kahraman. Erfurt tat sich schwer gegen gut stehende Unioner. Nach zwei weiteren Chancen von Kahraman (20.) und Ben Meyer (22.) legten die Fürstenwalder nach. Lukas Stagge verwandelte freistehend, nach der Ecke von Häußler, ins leere Tor (26.).

Die beste Chance für Rot-Weiß hatte Tobias Hasse, der am Strafraum aber zu lange für den Abschluss brauchte und noch von Meyer geblockt wurde (29.). Auch die weiteren Erfurter Möglichkeiten waren nicht effektiv genug. Aber ebenso Andor Bolyki nicht, der frei vor Cichos den Ball übers Tor beförderte (36.).

Der Gastgeber kam mit verändertem System und zwei Wechseln aus der Kabine, was mehr Schwung brachte, die nötige Durchschlagskraft aber weiter vermissen ließ. Die nächste Großchance hatten die Gäste, Bolyki scheiterte aus Nahdistanz an Cichos (48.). Im Gegenzug fast der Anschluss. Der Schuss von Andis Shala ging knapp am Pfosten vorbei (52.). Fünf Minuten später hatte Bolyki die nächste Top-Chance, aber erneut konnte er den Keeper nicht überwinden. Auch vor dem zweiten Strafstoß war es Bolyki, der in die Spitze geschickt wurde, sein Abschluss wieder hängen blieb, er aber im zweiten Versuch von Cichos gefoult wurde. Diesmal trat Nils Stettin an und der Torwart hielt (73.).

Es keimte Hoffnung bei Rot-Weiß auf, doch die machte Kahraman nur eine Minute später zu nichte. Nach einer Ecke bekam er am Strafraum den Ball und zirkelte diesen gefühlvoll in den Dreiangel zum 3:0 (74.). Unglücksrabe Bolyki bekam dann doch noch die Chance auf sein Tor – und er enttäuschte seine Mannschaft nicht. Kahraman hätte selbst abziehen können, doch bediente er seinen Teamkollegen, der den 4:0-Schlusspunkt setzte. Erfurts Shala setzte einen Kopfball an den Pfosten (89.).

Rot-Weiß-Trainer Thomas Brdaric sagte: "Wir sind faire Verlierer und gratulieren zum Sieg. Es fällt schwer, positive Dinge in den Vordergrund zu schieben. In der ersten Halbzeit war der Gegner cleverer und hat unsere Schnitzer ausgenutzt." Sein Team habe in der Pause den Kopf eingeschaltet und sei dann viel besser drin gewesen. "Wir waren klar besser und haben den Gegner 20 bis 30 Minuten an die Wand gespielt. Wir haben alles versucht, ich will aber auch erwähnen, dass wir zehn bis zwölf Stammspieler nicht dabei hatten."

Union-Coach Meyer sah einen mehr als verdienten Sieg, der sogar noch zu gering ausgefallen sei. "Wir haben das BFC-Spiel aufbereitet, wussten, in welcher Situation wir sind, kommen dann nach Erfurt, wo die Zuschauer eine super Atmosphäre bieten und du weißt, dass du Punkte für den Klassenerhalt sammeln musst. Wir haben gute Lösungen gefunden." Riesen Lob und Respekt gehöre der Mannschaft. "Wir haben zehn Monate hart gearbeitet für ein perfektes Spiel, das war sehr nah dran."

Alle Daten und Fakten zum Spiel und die Wahl zum Mann des Tages: Spielbericht