2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Mario Streit / SV Moßbach

Bundesliga-Verhältnisse mit drei Neulingen

Seit letztem Freitag steht fest, dass die neue Saison in Thüringen doch mit Aufsteigern startet. Eine Mammut-Saison wartet auf die Teams in der höchsten Thüringer Spielklasse.

Denn mit 18 Mannschaften ist die Thüringenliga in der Spielzeit 2020/21 besser bestückt, als jemals zuvor. Verhältnisse wie in der Bundesliga mit englischen Wochen und 34 Spieltage erwartet die Fans. Mit dabei sind nach der Lösung mit der Quotientenregel auch drei Aufsteiger...
Für den FSV 06 Ohratal ist es als "Quotienten-Meister" der Landesklasse 3 eine Rückkehr ins Thüringer Fußball-Oberhaus. FSV-Geschäftsführer Ronny Koch dazu: "Wir hatten ja bereits im März unsere Aufstiegserklärung beim Fußballverband eingereicht." Sportlich ist der Aufstieg des FSV 06 unumstritten verdient, denn die Mannschaft verlor kein einziges Spiel in der abgebrochenen Saison.

Unter den besonderen Corona-Umständen darf nun auch beim FC Erfurt Nord der Thüringenliga-Aufstieg vollzogen werden. Endlich, könnte man fast meinen. Die Mannschaft von Christian Stieglitz kratzte in den letzten Jahren regelmäßig an der Verbandsliga-Tür. Mit Platz Zwei 2016/17 und je Rang Drei 2015/16 und 2018/19 war die Elf von der Grubenstraße immer nah dran. Nach der Wintermeisterschaft 2019/20 wollten die Nordler sportlich den Aufstieg schaffen, wurden aber von Corona ausgebremst. "Wir freuen uns, dass endlich Klarheit herrscht. Eine kleine Aufstiegsfeier hat die Mannschaft am Freitag spontan improvisiert und hatte hier auch mein Okay. Ich wollte nur, dass wir am Samstag das Testspiel gewinnen - und das hat die Mannschaft ja gemacht. Dann sollten sie auch mal den Moment genießen dürfen. Wir freuen uns auf den Start in die Thüringenliga - da haben wir gegen Eisenberg gleich ein ordentliches Brett. Wir werden auf jeden Fall gut vorbereitet sein. Wir haben extra einen Kader von 25 Mann und zwei weiteren Spieler. Wir sind für die Thüringenliga und die lange Saison vorbereitet. Wir haben eine Aufbruchstimmung in der Mannschaft. Wir wollen auch in der Thüringenliga gerne ärgern", so Nord-Trainer Christian Stieglitz.

Sportlich wollte auch der FSV Schleiz noch den Gang in die Verbandsliga schaffen. Die Mannschaft von Roger Fritzsch lag aussichtsreich auf Rang Zwei hinter dem SV Blau-Weiß'90 Neustadt/Orla. Wie die Orlastädter auch hätte der FSV die Saison gerne sportlich zu Ende gebracht, um in die höchster Thüringer Spielklasse aufzusteigen.

Nun öffnete sich aber die Tür, da die Blau-Weißen auf den Gang in die Verbandsliga verzichteten. Neustadts'Vorsitzender Bert Rosenbusch dazu: "Es war schon unser Ziel in der Landesklasse oben mitzuspielen. Wir wollten die sportliche Fortführung der Saison. Dann hätte man gesehen, ob wir es mit unserer jungen Mannschaft am Saisonende auch verdient gehabt hätten aufzusteigen. Doch mit dem Ganzen hin und her, konnte so was wie eine Euphorie in den letzten Monaten gar nicht entstehen. Und eben diese hätten wir gebraucht, um mit der jungen Truppe in die Verbandsliga zu gehen. Für alle Vereine, die jetzt noch aufsteigen, ist es schwer sich adäquat zu verstärken. Für uns käme der Schritt zu früh, zumal wir uns weiterhin für eine Fortsetzung der Saison ausgesprochen haben. Wir hätten es gerne auf den Platz entschieden. Unsere junge Mannschaft kann sich nun in der Landesklasse aufs Neue beweisen". Und auch Trainer René Grüttner sieht dies ähnlich: "Nach einem halben Jahr Pause ist die Konstellation für einen Aufstieg sehr ungünstig. Uns haben ein paar erfahrene Spieler verlassen. Und aufzusteigen, um nur gegen den Abstieg zu spielen, erachte ich für die Entwicklung der jungen Mannschaft nicht als sinnvoll."

Für den Zweiten der Landesklasse 1 vom FSV Schleiz ergab sich so die Möglichkeit aufzusteigen. "Wir wollen das einfach mitnehmen, wobei auch wir lieber die Saison fortgesetzt und es sportlich gelöst hätten. Unsere Ausgangslage war sehr gut mit wenig Rückstand und die direkten Duelle gegen die Topteams auf heimischen Platz. Mich hat der Thüringer Fußball-Verband mit seinen Argumenten zur Fortsetzung auf dem ersten Webinar voll überzeugt. Aber nun hat sich die Lage geändert. Wir hätten nicht damit gerechnet, dennoch ist es für unsere Entwicklung sehr gut. Wir können extrem viel in der Thüringenliga lernen. Und dies wollte ich meinen Spielern nicht nehmen", so FSV-Coach Roger Fritzsch zum Aufstieg.

Aufrufe: 017.8.2020, 17:00 Uhr
André HofmannAutor