2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Emre Turan freute sich mit dem Torschützin Leroy und dem Vorbereiter Turhan.  ©MZV
Emre Turan freute sich mit dem Torschützin Leroy und dem Vorbereiter Turhan. ©MZV

Rathenow löst die Pflichtaufgabe Staaken

MIT GALERIE: "Wir haben 1:0 gewonnen, das ist das Wichtigste", sagte Optik-Coach Ingo Kahlisch, für den gegen die Berliner mal wieder nur das Ergebnis zählte.

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"Wir haben 1:0 gewonnen, das ist das Wichtigste." Ingo Kahlisch wusste, nach zuletzt vielen guten Leistungen stimmte beim FSV Optik Rathenow diesmal nur das Ergebnis. Mit viel Kampf und Krampf und nur wenigen spielerischen Höhepunkten gab es dennoch drei Punkte.

Der Aufsteiger aus Staaken erwies sich nicht nur als der erwartet unbequeme, sondern zumindest in der Defensive auch als richtig starker Gegner. Vor allem die Innenverteidigung stand sicher. Wurde es schnell über die Außen, wurde es sofort brenzlig, aber das klappte am Samstag nur selten.

In der Anfangsphase bekamen die 400 Zuschauer, darunter auch ein Fanclub aus der Hauptstadt, überhaupt keine Strafraumaktionen zu sehen. Erst nach zehn Minuten kam mal eine wirklich gefährliche Flanke zustande. Tim Lampert klärte zwar resolut, nur die Sportart war verkehrt. Die Szene war so grotesk, Lampert boxte den Ball ja förmlich aus der Gefahrenzone, das es auf den Rängen mehr ungläubiges Staunen als lauten Protest gab. Was Schiedsrichter Matthias Bastian bewog, hier nicht auf Elfmeter zu entscheiden, blieb unklar. Eventuell wäre das die Führung geworden, am Spielverlauf änderte es jedoch nichts.

Gut gestaffelt und in den Zweikämpfen präsent, ließ der Sportclub den Gastgebern keinen Raum für Kombinationen. Gegen die großgewachsenen Abwehrrecken hatte es auch Murat Turhan schwer. Als sich dann Cüneyt Top einmal gut durchsetzte, versprang dem Torjäger zu allem Überfluss das Leder. Besser machte er es in der 32. Minute. Turhans starke Ballbehauptung nutzte Jerome Leroy aus Nahdistanz zum 1:0. Mehr passierte nicht mehr bis zur Pause. Denn so geschickt die Hauptstädter verteidigten, offensiv fand Staaken in der ersten Hälfte schlicht nicht statt.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es wieder eine Weile bis zur ersten gefährlichen Szene. Emre Turan probierte es nach Freistoß Leroy direkt, verzog aber deutlich. 65 Minuten waren schon vorbei, da kam der Neuling vor das Tor von Bjarne Rogall. Fabian Engel, in der Vorwoche Torschütze gegen Lichtenberg, verpasste freistehend eine Eingabe von rechts.

Also keine Gefahr, aber offensichtlich ein Weckruf. Die restliche Spielzeit entschädigte für so manche unkoordinierte Aktion zuvor. Nun, da die Blauen hinten aufmachten, ergaben sich Möglichkeiten. Mal aus dem Spiel, mal, bei nun vermehrt auch auf harte Zweikämpfende setzende Gäste, aus Standards. Fouls passieren nun mal im Fußball und einige Tribünenbesucher sollten sich da selbstkritisch hinterfragen. Die zu Recht von Staakens Vereinsführung kritisierten Beleidigungen gegen einzelne Gästeakteure haben auf keinem Sportplatz Berechtigung!

Zurück zur Partie. Murat Turhan scheiterte nach einem Solo an Lukas Hesse, gegen den nachsetzenden Leroy klärte Steffen Voigt auf der Linie. Dann versuchte Turhan den weit vor dem Tor stehenden Hesse zu überlupfen, der Keeper ahnte es wohl und war rechtzeitig hinten drin. Die vielleicht schönste Szene war ein tolles Solo des eingewechselten Nii Weber. Da war der Torhüter geschlagen, doch der Ball landete am Pfosten, den Nachschuss von Leroy parierte Hesse sensationell. Und wie es dann so ist, verpasst der eine die Entscheidung, hat der andere dann die Ausgleichschance. Als nämlich Optik nach einer grenzwertigen Attacke im Strafraum gegen Benjamin Wilcke zum zweiten Mal vergeblich Strafstoß forderte, lief Athanasios Hatzipanagiotou im Konter frei durch. Zum Glück für Rathenow versagten ihm die Nerven, der Abschluss ging weit über den Kasten. So blieb es schließlich beim zweifellos verdienten, aber nicht souveränen 1:0-Erfolg.

Staakens Trainer Jeffrey Seitz meinte: "Im großen und ganzen bin ich mit der Art und Weise, wie wir heute hier Fußball gespielt haben, zufrieden. Hätte mir vorher einer gesagt, das wir hier nur 1:0 verlieren... Wir haben ja momentan eine schwierige Personallage, dafür war es ordentlich. Leider haben wir aber trotzdem wieder verloren. Der Grund ist klar, wir sind nämlich nicht gut nach vorne gekommen. Es gab von uns viel Balleroberung, aber kaum Torabschluss."

Ingo Kahlisch: "Wir haben 1:0 gewonnen, das ist das Wichtigste. Es ist schwer, immer wieder zu philosophieren. Wir haben schon eine ordentliche Mannschaft, aber auch die wird nicht immer hundert Prozent bringen. Ich war heute mit vielen Sachen nicht einverstanden, aber wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen. Über einiges werden wir am Montag in Ruhe reden."

Am Wochenende pausiert die Oberliga. Im Achtelfinale des Landespokals spielt der FSV am Samstag (7. Oktober) um 14.00 Uhr beim VfB Krieschow.

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Aufrufe: 02.10.2017, 16:24 Uhr
MOZ.de / Yasmine NießnerAutor