2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Murat Turhan wurden vor dem Anpfiff drei Treffer prophezeit, da musste der Optik-Stürmer nur noch liefern.  ©MZV
Murat Turhan wurden vor dem Anpfiff drei Treffer prophezeit, da musste der Optik-Stürmer nur noch liefern. ©MZV

Rathenow bleibt Lichtenberg auf den Fersen

MIT GALERIE: Murat Turhan mit drei Treffern gegen Hertha 03 Zehlendorf

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Die Fußballer des FSV Optik Rathenow blieben das 33. Punktspiel in Folge ungeschlagen. In einer über weite Strecken gutklassigen Oberligapartie gelang gegen den FC Hertha 03 Zehlendorf ein klarer, dem Spielverlauf nach allerdings zu hoher 4:1-Sieg. Dabei erwies sich DJ Wolfgang, bei Heimspielen für die Beschallung verantwortlich, als Hellseher. "Murat, drei Tore heute", gab er Rathenows Nummer 7 beim Auflaufen mit auf den Weg.

Nur eine Umstellung gab es zur Vorwoche. Die sollte sich letztlich aber als mitentscheidend erweisen. Murat Turhan kehrte ins Sturmzentrum zurück. Nach 90 Minuten standen für den Langen drei Treffer und eine Torvorlage zu Buche.

Los ging es mit viel Engagement, Zweikampfstärke und Spielwitz - bei Zehlendorf. Die Gäste übernahmen sofort die Initiative auf dem Platz. Selbstbewusste Rathenower ließen sie gewähren und warteten auf ihre erste Gelegenheit. Die kam in Form eines Eckballs in der 9. Minute. Turhan stieg, fast unbedrängt hoch und köpfte das 1:0.

Keine 60 Sekunden später zeigte Geburtstagskind Bjarne Rogall im Tor des FSV Optik eine tolle Parade gegen den frei vor ihm auftauchenden Niclas Warwel. Und die Hauptstädter blieben am Drücker. In der 12. Minute belohnten sie sich scheinbar mit dem Ausgleich. Beim Abschluss war jedoch die Fahne des Assistenten längst oben.

Die Gastgeber setzten auf Konter und waren erfolgreich. Ein Pass von Marc Langner in die Schnittstelle der Dreierkette, Murat mit perfekter Ballannahme, Drehung und Schuss (32.). Das 2:0 hielt nicht lang. Benjamin Wilcke brachte fast an der Strafraumgrenze Faton Ademi zu Fall. Es sah von außen gar nicht nach Foul aus, da allerdings jegliche Proteste seitens der Gastgeber ausblieben, dürfte Schiedsrichter Matthias Lämmchen richtig entschieden haben. Sebastian Huke verwandelte nach 34 Spielminuten sicher zum 1:2.

Irgendwie war diese Phase kurz nach der 30. Minute nicht die Zeit der Abwehrreihen. Wiederum vergingen keine 120 Sekunden, bis der Ball erneut im Netz lag. Diesmal wieder im "richtigen". Murat Turhan steckte schön durch für Süleyman Kapan, der direkt abzog und ins rechte untere Eck traf. "Süle" war es dann auch, der unmittelbar vor und nach der Pause für die endgültige Entscheidung hätte sorgen können. Aber erst parierte Philip Sprint mit einer spektakulären Flugeinlage, dann endete sein tolles Solo am Pfosten.

Mit dem festen Willen, noch etwas zu reißen, kamen hochmotivierte Gäste aus der Kabine. Optik-Schlussmann Rogall bekam ordentlich zu tun. Und kam er einmal allein nicht klar, hatte er Helfer. Der wieder ganz starke Julian Ringhof klärte einmal auf der Linie, dann gab es noch ein Geburtstagsgeschenk aller Fußballgötter. Faton Ademi hatte einen völlig missratenen Rückpass erlaufen, Rogall ausgespielt und dann das Leder nicht im leeren Tor unterbekommen.

Das gab dann vielleicht doch einen kleinen Knacks bei der kleinen Hertha. Danach war es eher wieder wie vor der Pause. Viel Ballbesitz für die Gäste, aber Torgefahr mehr bei den Gegenstößen der Gastgeber. Cüneyt Top und Jerome Leroy kamen nicht durch.

Kevin Adewumi zwar auch nicht, wurde aber auch von Panagiotis Vassiliadis regelwidrig gehindert. Gleiche Stelle, gleiche Entscheidung. Nun mit heftigsten Reklamationen, das änderte jedoch nichts an der Entscheidung des Referees: Elfmeter. Murat Turhan trat an, wollte es sehr genau machen. Beinahe zu genau, doch wenn du oben stehst und ohnehin schon führst, geht der Ball vom Innenpfosten auch ins Netz. Mit dem 4:1 war 20 Minuten vor dem Ende natürlich der Deckel drauf, auch wenn Darius Niroumand kurz vor Schluss noch eine Direktabnahme an den Pfosten ballerte.

Gästetrainer Alexander Arsovic meinte: "Das habt ihr heute gut gemacht. Wir haben uns eine Menge vorgenommen, das Spiel gegen TeBe beobachtet. Dann kommen wir gut rein, haben ein paar Chancen und kriegen das erste Gegentor. Das darf so nicht passieren, spielte Optik natürlich in die Karten. Gegen eine Mannschaft, die in vier Spielen bisher erst ein Tor kassiert hat, ist das sehr, sehr schwer zu drehen.

Manchmal haben wir da noch was geholt, aber wer Ingo Kahlisch kennt, weiß, das lässt er sich nicht mehr nehmen. Für die Zuschauer war es bestimmt gut, auch wir hatten viele Chancen, auch wenn es mir in der zweiten Halbzeit zu wild war. Vorher haben wir uns noch unterhalten, Ingo hatte mal wieder recht. Matchplan hin, Matchplan her, dann rutscht einer aus und drin ist das Ding."

Ingo Kahlisch erwiderte: "Du bist jetzt als junger Trainer sehr niedergeschlagen, aber ehrlich, unser Sieg war zu hoch. Ich bin heute mit vielen Sachen nicht zufrieden, darüber werden wir am Montag reden müssen. Das Ergebnis war recht eindeutig, das Spiel nicht. Zehlendorf gefällt mir, jung und hungrig. Ja, wenn wir die Konter besser ausspielen, können wir nach hinten raus noch höher gewinnen, aber das wäre nicht verdient. Alex, lass den Kopf nicht hängen."

FSV Optik: Rogall - Wilcke, Ringhof, E. Turan, Stachnik (46. Adewumi) - Langner, Bilbija (G/81. Ortiz) - Top (83. T. Turan), Leroy (G), Kapan - Turhan.

Aufrufe: 018.9.2017, 15:08 Uhr
MOZ.de / Yasmine NießnerAutor