2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Engagierter Auftritt: Der FCF kann gegen Rathenow aber nichts Zählbares mitnehmen. Foto: Frank Schömann
Engagierter Auftritt: Der FCF kann gegen Rathenow aber nichts Zählbares mitnehmen. Foto: Frank Schömann

"Die Jungs haben sich gegen den Regionalliga-Anwärter reingekniet"

MIT GALERIE & VIDEO: Wenige gute Angriffe reichen Optik Rathenow beim 1. FC Frankfurt zum Sieg.

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Der 1. FC Frankfurt musste sich am Sonnabend zwar dem Oberliga-Spitzenreiter Optik Rathenow geschlagen geben. Der Gastgeber konnte aber nach dem 13. Spieltag den Rasen erhobenen Kopfes verlassen.

"Das Normale ist passiert, die Jungs haben sich gegen den Regionalliga-Aufstiegsanwärter tüchtig reingekniet", fand Präsident Markus Derling. Eine gute Vorstellung attestierte auch Peter Flaig seinem Jung-Team, "wenngleich sich die fußballerische Entwicklung noch nicht in Punkten ausdrückt", wie der Cheftrainer einschätzte. "Aber unsere Zeit kommt noch", ist er überzeugt. Vielleicht schon am kommenden Sonnabend, wenn seine Schützlinge im vorgezogenen Vergleich gegen den Malchower SV antreten.

Ingo Kahlisch gab sich hinterher reserviert. Zwar zeigte sich der Gäste-Coach zufrieden mit den drei Punkten, nicht aber mit der Gesamtvorstellung des Favoriten. "Darüber wird am Montag zu reden sein", kündigte er mannschaftsinterne Kritik an. Auf Nachfrage konnte sich der gewiefte Trainerfuchs, schon im 29. Jahr am Rathenow-Ruder, einen Seitenhieb in Richtung Berlin nicht verkneifen. "Wir sind keine Übermannschaft, unsere Männer müssen täglich arbeiten." Und schob dann doch nach: "Heute lieferte nicht jeder einhundert Prozent ab, zwei blitzsaubere Aktionen reichten zum Sieg." Eine Zahl lieferte er frei Haus nach: "Wir sind seit einem Jahr und zwei Monaten ungeschlagen." Ja, im August 2016 hatte es beim 0:1 gegen Malchow die letzte Niederlage gegeben. Seitdem hat der Tabellenführer exakt in 50 Punktepartien nicht mehr verloren. Das sagt einiges aus über das Können, über die Qualität. An die reicht der 1. FCF nicht annähernd heran.

Hinsichtlich Wille und Einsatz kann man den Frankfurtern erneut keinen Vorwurf machen. Sie versteckten sich nicht, spielten ordentlich mit, hatten einige gute Aktionen bis zum Strafraum. Was fehlte, waren wieder Entschlossenheit, Cleverness beim Abschluss. Die jungen Sandro Henning (3.) und Niclas Weddemar (25./50.) mussten sich wieder ärgern. In der Defensive ließen die Oderstädter im ersten Abschnitt nicht viel zu. Da konnten die Havelländer lediglich ihre Gefährlichkeit andeuten (Cüneyt Top, Nii Bruce Weber, Jerome Leroy).

Kahlischs Kabinenpredigt musste gewirkt haben, binnen sechs Minuten machte der FSV zwei Tore. Erst schaltete Aleksandar Bilbija nach abgewehrtem Leroy-Eckball am schnellsten. Dann fanden sich Benjamin Wilcke und Murat Turhan zum doppelten Doppelpass. Das war hervorragend gemacht. Ebenso der Freistoß des routinierten Mathias Reischert über die Mauer hinweg ins rechte obere Eck zum 1:2-Anschlusstreffer.


Die FCF-Hoffnung auf einen überraschenden Punktgewinn zerstörte Turhan bald. Der Vollender staubte ab nach Vorarbeit von Askin Yildiz und Fußbabwehr von Schobert, steht nun bei 16 Toren. Seine individuelle Klasse machte auch hier den Unterschied aus. Das freilich wundert keinen mehr richtig bei seiner Vorgeschichte und seinen nun 90 Treffern in 134 Einsätzen seit 2012/13 für Rathenow.

Frankfurts Schlussmann Damian Schobert hielt die verdiente Niederlage in Grenzen. Einmal vereitelte er mit Fußabwehr die große Chance von Leroy (62.), dann parierte er auch noch einen an Ortiz verwirkten und von Kapitän Leroy getretenen Foulelfmeter in großer Manier (80.).


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Aufrufe: 06.11.2017, 07:16 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor