2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Steffen Reischmann, Neu-Spielertrainer in Oberwalluf. F: Ig0rZh – stock.adobe/Kebellus
Steffen Reischmann, Neu-Spielertrainer in Oberwalluf. F: Ig0rZh – stock.adobe/Kebellus

"Alles unter 30 Tore ist zu wenig"

"Nachspielzeit" mit Steffen Reischmann +++ "Man hat hier einfach ein richtiges Wir-Gefühl" +++ Stürmer bildet gemeinsam mit Julian Maurer Trainerteam beim FSV Oberwalluf

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Steffen Reischmann. Der 35-Jährige bildet seit dieser Saison zusammen mit Julian Maurer ein spielendes Trainertandem beim FSV Oberwalluf.

FuPa: Hallo Steffen. Aus den ersten zwei Spielen konntet ihr sechs Punkte holen. Mit dem 1:5 in Orlen gab es jetzt die erste Niederlage. Wie zufrieden bist du dennoch mit dem Auftakt deiner Mannschaft?

Steffen Reischmann: Mit der Punkteausbeute zu Beginn konnte man ja nur zufrieden sein. Spielerisch haben wir natürlich noch Steigerungspotenzial. In der Partie gegen Orlen haben wir allerdings kollektiv versagt. Wir kamen zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. Ich hoffe aber, dass wir daraus etwas lernen. Uns war von Anfang an klar, dass wir nicht durch die Liga spazieren werden. Jetzt erwarten wir aber noch einige Verletzte und Urlauber zurück und gehen positiv in die nächsten Wochen.

Deine jetzige Trainertätigkeit kam für viele überraschend. Wie hat dir der Verein die Trainerentlassung von Mike Hölzel kurz vor dem Saisonstart erklärt?

Es kam für mich genauso überraschend, wie für viele andere. Der Vorstand hatte uns die Entlassung von Mike mitgeteilt. Ehrlich gesagt kenne ich auch nicht die genauen Beweggründe, die intern für die Entlassung gesorgt haben. Julian und ich wurden dann "über Nacht" zu den neuen Trainern ernannt. Ich freue mich über das Vertrauen, dass uns entgegengebracht wird und bin überzeugt, dass wir mit unserem starken Teamgeist und unseren sportlichen Qualitäten unser Ziel, den Aufstieg, erreichen werden.

Haben vielleicht auch die schwachen Vorbereitungsergebnisse dazu beigetragen, dass Hölzel seine Trainertätigkeit nicht mehr fortsetzen durfte?

Das glaube ich nicht. Wenn man das Spiel gegen Erbach sieht (0:9), muss man festellen, dass mit Ausnahme von vier Spielern, nur Akteure aus unserer Zweiten zum Einsatz kamen. Ich will keine Ausreden für dieses blamable Ergebnis suchen, aber man muss trotzdem sagen, dass wir eben extrem ersatzgeschwächt waren. Das soll wie gesagt keine Rechtfertigung sein, aber ich sehe da nicht die Schuld bei Mike. Ich meine, die Erbacher können auch noch bisschen kicken (lacht).

Ist die aktuelle Konstellation eine Dauerlösung oder siehst du euch nur vorrübergehend im Amt?

Das muss man die Vereinsverantwortlichen fragen. Aktuell läuft es ja ganz gut, deshalb denke ich, dass wir die Saison so zu Ende bringen. Dann sehen wir weiter.

Du bist vor der Saison trotz erfolgreicher Jahre als Spieler aus Erbach eine Liga tiefer nach Oberwalluf gewechselt. Wir waren deine Beweggründe?

Ich sehe den Wechsel nicht als Rückschritt. Bei mir stand noch nie die Ligazugehörigkeit im Fokus. Mir waren die Kameradschaft und Stimmung in der Mannschaft immer wichtiger. Das hat zwar in Erbach auch alles gepasst, aber in Oberwalluf spielen viele meiner Kumpels und man kann mit der Mannscahft viel außerhalb des Platzes unternehmen. Dahingehend hat der Verein etwas sehr spezielles. Man hat hier einfach ein richtiges "Wir-Gefühl".

Zu guter Letzt: Die Ziele des Vereins für diese Saison sind klar. Du persönlich hattest in den letzten Jahren immer eine überragende Torquote. Welche Marke hast du dir dieses Jahr als Ziel gesteckt?

Für mich ist es jetzt eine neue Situation. Als Spieler hätte ich gesagt, alles unter 30 Tore ist in der B-Liga zu wenig. Mit der Trainertätigkeit ist es jetzt so, dass ich mich vielleicht nicht mehr so oft selbst aufstellen werde. Meine Verantwortung für die Mannschaft und den Teamerfolg stehen jetzt natürlich mehr im Vordergrund, als die Ambition viele Tore zu schießen. Außerdem muss ich erst einmal die Verletzung (Muskelfaserriss) auskurieren, die ich mir im Auftaktspiel gegen Huppert zugezogen habe.

Aufrufe: 015.8.2018, 18:00 Uhr
Johannes LahrAutor