2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die 05-Mauer hält dicht: Lauterns Christopher Kracun (links) scheitert mit seinem Freistoß an den Mainzern (von links) Tobias Schilk, Julian Baumgartlinger, Richard Weil, Shawn Parker und Todor Nedelev. Dennoch verlor der FSV am Ende 0:1. Foto: hbz/Stefan Sämmer
Die 05-Mauer hält dicht: Lauterns Christopher Kracun (links) scheitert mit seinem Freistoß an den Mainzern (von links) Tobias Schilk, Julian Baumgartlinger, Richard Weil, Shawn Parker und Todor Nedelev. Dennoch verlor der FSV am Ende 0:1. Foto: hbz/Stefan Sämmer

K.o. in der Nachspielzeit

Mainzer U23 verliert gegen 1. FC Kaiserslautern II 0:1 und büßt Vorsprung ein

MAINZ. Sie hatten ihn schon fast gemacht. Die Ferse war quasi bereits auf dem Boden. Doch dann kam Mario Pokar und warf die Regionalliga-Fußballer des FSV Mainz 05 im Rennen um den zweiten Platz, der die Teilnahme an den Aufstiegsspielen bedeuten würde, wieder ein Stück zurück.

0:0 stand es zwischen den 05ern und ihrem härtesten Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern II. Vier Punkte Vorsprung drei Spieltage vor dem Ende schienen komfortabel - bis zur 93. Minute. Nach einer Flanke scheiterte erst Jakub Swierczok, doch Pokar schnappte sich den Ball und erzielte das 0:1. Anstoß. Schlusspfiff. Nur noch ein Zähler Vorsprung. Die Mainzer sackten geschockt zu Boden. Die Blicke gingen ins Leere. So richtig konnten und wollten sie nicht begreifen, welche Riesenchance sie gerade vergeben hatten.

Das wusste auch Trainer Martin Schmidt. Doch der Schweizer wollte seine Enttäuschung nicht zum Thema machen - zum Teil zu Recht, zum Teil aus Kalkül. Denn vor 664 Zuschauern zeigte sein Team gegen einen starken Gegner eine mehr als ordentliche Vorstellung, hatte mehr Ballbesitz und dominierte die zweite Halbzeit. Nur Chancen sprangen aus einigen viel versprechenden Situationen nicht heraus, weil die Hausherren sich immer wieder Fehlpässe erlaubten oder falsche Entscheidungen trafen. Vor allem Benedikt Saller spielte den Ball vor der Pause häufig in die Füße der Gäste. Dafür steigerte sich Saller im Laufe der Partie und trug gemeinsam mit Julian Baumgartlinger als defensive Mittelfeld-Achse zur starken zweiten Halbzeit bei.

Die wenigen Gelegenheiten, die aus der spielerischen Überlegenheit resultierten, vergaben Dennis Franzin (52.) und Mounir Bouziane (70.) jedoch leichtfertig. Dennoch: „Wir hatten eine hohe Qualität im Spiel. Das stimmt mich zufrieden“, betonte Schmidt. Und genau deshalb wolle der die Leistung seiner Jungs wegen eines Tores in der 93. Minute nicht grundlegend anders bewerten. „Wenn das Spiel 0:0 ausgegangen wäre, hätte ich nur gute Worte gefunden. Das ist jetzt nicht anders“, sagte der Schweizer. Das stimmt, macht die tabellarische Konstellation aber auch nicht besser - und da fing das Kalkül an. „Das eine Tor hat uns doch nur einen Punkt gekostet“, argumentierte Schmidt, wohlwissend, dass Kaiserslautern zwei Zähler mehr auf seinem Konto verbucht hat. Aber: „Auf die Tabelle schaue ich eh nicht“, betonte er, um den Druck von seinem Team zu nehmen. Verständlich.

Doch eines musste selbst Optimist Schmidt zugeben. „Das war ein Wachmacher für die letzten Spiele.“ Denn durch dieses ärgerliche 0:1 spüren die Mainzer den Atem der Pfälzer deutlich im Nacken - und dürfen sich nun im Rennen um den zweiten Platz keinen Ausrutscher mehr erlauben.

Aufrufe: 04.5.2014, 19:57 Uhr
Dennis RinkAutor