2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Da sah es kurzzeitig für Mainz 05 II richtig gut aus: Leandro Barreiro köpft das 1:0. Foto: hbz/Kristina Schäfer
Da sah es kurzzeitig für Mainz 05 II richtig gut aus: Leandro Barreiro köpft das 1:0. Foto: hbz/Kristina Schäfer

Eine gefühlte Niederlage

Mainz 05 II trennt sich trotz Verstärkung aus der 1. Mannschaft von Keller-Konkurrent Walldorf 1:1 +++ Holtmann muss ins Krankenhaus

Es ist ein herber Rückschlag im Regionalliga-Klassenkampf, das war sämtlichen Gesichtern beim FSV Mainz 05 II anzusehen. Das 1:1 (1:1) gegen Tabellennachbar Astoria Walldorf fühlte sich an wie eine Niederlage. „Wir glauben dran, sind zu 100 Prozent überzeugt, dass wir es schaffen“, sagt Verteidiger Niklas Kölle – doch der Blick zeigt pure Leere. „Es wird immer schwerer“, betont der langjährige U23-Koordinator Manfred Lorenz, „und wir müssen uns bei Finn Dahmen bedanken, dass wir nicht verloren haben.“

Als die Gäste längst auf Zeitspiel-Modus umgeschaltet hatten, musste der Keeper nach einer Ecke noch einmal eine Glanzparade zeigen (90.+3), sonst hätte es sogar eine Pleite gesetzt. Auch bei Erik Wekessers Freistoß war Dahmen klasse zur Stelle (57.). Womit auch die beiden zwingenden Torabschlüsse der zweiten Hälfte genannt wären. Die Mainzer rannten an, immer wieder, brachen am Flügel durch, hatten die Viererkette der Gäste eigentlich aufgebrochen – doch der letzte Pass kam erneut nicht an. Dabei standen die Vorzeichen gut. „Viel besser können wir nicht stellen“, blickt Lorenz auf die Startelf.

Barreiro, Burkardt, Baku und Holtmann dabei

Die bundesligaerfahrenen A-Junioren Leandro Barreiro und Jonathan Burkardt, die Erstmannschaftsspieler Ridle Baku und Gerrit Holtmann – die Aufstellung war ein Fingerzeig, wie sehr das Projekt Klassenerhalt dem Klub am Herzen liegt. Ebenso wie einige lautstarke Rufe von Sandro Schwarz und Rouven Schröder die Tribüne hinunter. Doch erst einmal musste sich dieses neue Gebilde finden. Nach einer zähen halben Stunde begann es runder zu laufen, dafür legten sich die 05er zweimal durch Abspielfehler am eigenen Strafraum fast selbst ein Ei ins Nest. Beides sollte bald Konsequenzen haben. Unter Sandro Loechelts Ecke segelte Keeper Jürgen Rennar hindurch, Barreiro köpfte zur Führung ein (44.). Der perfekte, psychologisch günstige Zeitpunkt? Denkste. Als der Stadionsprecher gerade das Tor ansagte, legte Charmaine Häusl den Ball vor dem eigenen Kasten Wekesser in den Fuß, der sich mit dem 1:1 bedankte (45.).

„Ein Unding in der aktuellen Situation“ ist dieser folgenschwere Fehler für Trainer Bartosch Gaul, zumal es längst nicht der erste dieser Art war. Der 31-Jährige attestierte seiner Mannschaft, die Situation „ordentlich angenommen“ zu haben: „Aber da muss noch mehr Wille rein. Wenn das 100 Prozent waren, wird das eine ganz harte Nuss. Wir müssen noch mehr in die Waagschale werfen.“ Burkardt aus spitzem Winkel (16.), Ahmet Gürleyen nach einer Ecke (36.), zwingender wurde es nicht. Zu allem Überfluss musste Holtmann auch noch mit bandagiertem Oberschenkel mit der Trage abtransportiert und zur Uniklinik gefahren werden.

FSV Mainz 05 II: Dahmen – Loechelt, Gürleyen, Häusl, Kölle – Peitz – Baku (65. Lappe), Barreiro – Mause, Burkardt, Holtmann (81. Kinsombi).

Aufrufe: 012.3.2019, 22:01 Uhr
Torben SchröderAutor