Die Belohnung bleibt aus

Überhastet vergeben

Gleich mehrfach tauchte Höler in beiden Halbzeiten völlig frei vor VfL-Keeper Marvin Schwäbe auf, hätte seine Farben in Führung bringen können. Doch es sollte nicht sein. Entweder Höler vergab überhastet (30./84), oder er strauchelte (39.) - oder aber Höler fand seinen Meister im glänzend reagierenden Schwäbe (83.). ,,Lucas darf nicht den Fehler machen, darüber nachzudenken. Wir haben heute Mannschaftsabend, danach hat er eh alles wieder vergessen", flachste 05-Coach Sandro Schwarz nach dem aus Mainzer Sicht hochverdienten Remis, das durchaus auch zu einem Sieg hätte werden können. Wenn der FSV seine Chancen konsequenter genutzt hätte. ,,Lucas will endlich wieder treffen. Inhaltlich macht er es auf dem Platz gut, aber er belohnt sich aktuell leider nicht. Wobei der Osnabrücker Torwart heute auch nicht so schlecht war", nahm Schwarz seinen nimmermüden, aber seit Wochen glücklosen Angreifer in Schutz.

An Höler alleine lag es ohnehin nicht, dass die jungen Mainzer die Partie gegen die Niedersachsen nicht gewannen. Auch Devante Parker (49.), Philipp Klement (54.) und Julian Derstroff (79.) vergaben gute Gelegenheiten. Was nichts daran änderte, dass der FSV nach seiner ernüchternden Vorstellung beim 1:3 bei Fortuna Köln wieder in die Spur gefunden hatte. Die U 23 überzeugte mit Kampfkraft und ansehnlichem Kombinationsfußball gegen tief stehende Osnabrücker, die bei ihren Angriffen immer wieder Gefahr vor dem erstmals von Daniel Zeaiter gehüteten 05-Kasten versprühten. Zeaiter war kurzfristig für Stammkeeper Jannik Huth zum Einsatz gekommen, der mit den Bundesliga-Profis nach Augsburg gereist war.

Für den 20-Jährigen war es das erste Pflichtspiel seit rund anderthalb Jahren. Und er machte seine Sache gut, war stets auf dem Posten. ,,Es ist ein tolles Gefühl, der Mannschaft helfen zu können. Wir haben es defensiv gut geregelt", befand Zeaiter, der mit seiner Analyse ganz auf einer Linie mit 05-Kapitän Fabian Kalig lag. Der Rotschopf organisierte die FSV-Viererkette umsichtig, lobte die gute Mentalität und Zweikampfhärte, die den Mainzern zuletzt abgegangen war. ,,Im Abschluss fehlte uns ein bisschen das Glück. Vielleicht fehlt den Jungs im Moment auch ein wenig das Selbstvertrauen", mutmaßte Kalig. Oberstes Ziel sei es, in den kommenden Wochen wieder einen Sieg einzufahren. ,,Langsam muss mal wieder ein Dreier her", forderte der Innenverteidiger.

Damit der geholt werden kann, müssen die Mainzer vorne wieder konsequenter sein. ,,Ich denke, dass das heute trotzdem ein Schritt nach vorne von uns war", sagte Offensivmann Julian Derstroff. In der Tat: Die 05er hatten im Bruchwegstadion eine Reaktion gezeigt. Auch wenn die Belohnung letztlich ausblieb.

Mainz: Zeaiter - Schilk, Kalig, Ihrig, Wachs - T. Müller, Bohl - Parker (85. Seydel), Klement, Derstroff - Höler (85. Pflücke).

Osnabrück: Schwäbe - Dercho, Willers, Syhre, Pisot - Groß, Falkenberg - Hohnstedt (89. Thee), Ornatelli - Savran (88. Sembolo), Menga (59. Taskesen).

Schiedsrichter: Bläser (Niederzier).

Zuschauer: 1000.

Tore: Fehlanzeige.