2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Aktivposten: Der BulgareTodor Nedelev findet immer mehr zu seiner Form.
Aktivposten: Der BulgareTodor Nedelev findet immer mehr zu seiner Form.

Das Comeback des Q-Blocks

Anhänger feiern den FSV Mainz 05 II nach dem 2:0-Erfolg gegen den Halleschen FC im Bruchwegstadion

Mainz. ,,Ein bisschen blutig müssen zwei englische Wochen schon enden", sagt Sandro Schwarz mit ganz breitem Grinsen im Gesicht auf der Pressekonferenz, während aus der FSV-Kabine Partymusik dröhnt. Die reguläre Spielzeit war fast abgelaufen, das Drittligaspiel seiner Mainzer U 23-Fußballer gegen den Halleschen FC durch eine beruhigende 2:0-Führung längst entschieden, da rauschten die beiden Sechser Daniel Bohl und Benedikt Saller im Übereifer mit den Köpfen zusammen. Keinen Ball verloren geben, koste es, was es wolle - dieses Motto haben die 05er tief verinnerlicht. Doch, wo früher Kampf und schnelle Gegenstöße das Mittel der Wahl waren, wird inzwischen kombiniert. Im Mittelfeld, vorne und auch mit besonders breiter Brust ganz hinten. Keinen Ball verloren geben, lieber spielen, immerzu spielen.

Und das wird belohnt, an diesem Freitagabend mit zwei Traumtoren. Erst schlenzte Philipp Klement den Ball aus 22 Metern ins lange obere Eck (69.), dann netzte Benedikt Saller nach Todor Nedelevs Flanke per Fallrückzieher ein (79.). Der verdiente Lohn gegen einen Gegner, der frühere Nationalspieler wie Marco Engelhardt und Ivica Banovic in seinen Reihen weiß - und sich dennoch gegen eine faktische U 21-Mannschaft tief und engmaschig hinten rein stellte, um auf Konter zu lauern. ,,Es ist unser Anspruch, dominante Spiele zu zeigen", stellt Trainer Schwarz klar. Das honoriert inzwischen auch die ,,aktive Fanszene": Rund 300 Anhänger standen Fahne schwenkend im Q-Block, packten ein paar alte Gesangsklassiker aus und zelebrierten mit den Spielern nach der Partie die traditionelle Sieges-Humba. ,,Wir sind dankbar, das ist geil", freut sich Schwarz, ,,und wir treten den Beweis an, dass man auch mit einer U 23 Dinge tun kann, die andere nicht für möglich halten."

,,Macht schon mehr Spaß mit den Fans im Rücken, man ist nochmal stärker motiviert", sagt Torwart Jannik Huth. Den Zuspruch ,,haben wir uns mit unseren Leistungen erspielt", findet Klement. ,,Spielerisch war es wieder sehr gut", urteilt Tobias Schilk, ,,wir wussten, dass wir geduldig bleiben müssen." Kapitän Fabian Kalig sah ,,viel Ballbesitz, aber in der ersten Halbzeit sind wir nicht so gut durchgekommen". Einmal wurde es brenzlig, als Osayamen Osawe nach Schilk-Fehlpass noch von Kalig geblockt wurde (13.). Ansonsten hatte die Mainzer Defensive alles im Griff. ,,Es ist schon unheimlich, die haben da hinten die Ruhe weg", findet Klement, dessen Mannschaft sich nach dem Seitenwechsel nicht nur an, sondern auch immer wieder in den Strafraum kombinierte. Nedelev (62.) scheiterte nach Doppelpass mit Lucas Höler noch aus zehn Metern, doch dann kam der große Auftritt von Klement und Saller. ,,Überragend" fand Kalig die Treffer. Da kann man nur zustimmen.


INFOKASTEN

- Mainz 05 II: Huth - Schilk, Kalig, Hack, Wachs - Bohl, Saller - Klement, Nedelev (89. Müller), Pflücke (63. Derstroff) - Höler (82. Seydel).

- Hallescher FC: Bredlow - Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace - Bertram, Banovic (76. Lindenhahn), Diring, Brügmann (84. Tobias Müller) - Furuholm (84. Kruse), Osawe.

- Tore: 1:0 Klement (69.), 2:0 Saller (79.).

- Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma).

- Zuschauer: 1087.

Aufrufe: 026.9.2015, 14:00 Uhr
Torben SchröderAutor