MAINZ. Eigentlich hatte Heinz Mörschel nach 13 Sekunden der Partie den Wachmacher parat, doch den Schuss von der Strafraumlinie traf er nicht voll und der Ball ging knapp neben den Fürther Kasten. Was folgte, war kollektiver Mainzer Tiefschlaf.
Die im Vergleich zum 2:0-Sieg bei 1860 München unveränderte Startformation wurde von den Gästen eine halbe Stunde lang in der eigenen Hälfte eingeschnürt. ,,Da hat die geistige Frische gefehlt. Anders kann ich mir das nicht erklären", sagte der Mainzer Trainer Stefan Hofmann. Mit schwerwiegenden Folgen: Verlorene Zweikämpfe, zu weit entfernte Manndeckung und dazu ungewohnt viele Fehler im Spielaufbau mündeten in zwei Fürther Treffern.
Zunächst ließ Peter Jost mit einem Schlenzer von der Strafraumkante 05-Keeper Florian Müller keine Chance (5.). Tim Bodenröder, vom unbedrängten Stefan Maderer mit perfekter Flanke bedient, erhöhte per Kopf (25.). ,,Über die Auswechslung und Systemumstellung haben wir versucht, das Tief zu durchbrechen", schilderte der Coach, wie sich das Spiel mit der Hereinnahme von Tim Müller (30.) als zweiten Sechser und dem auf die Spielmacherpostion nach vorne rückenden Aaron Seydel wendete. Gegen die nun tiefer stehenden Gäste tasteten sich Seydel (31.) und Mörschel (37.) zunächst mit Distanzschüssen an das Fürther Tor heran. Auf Vorlage von Müller vollendete dann Seydel zum günstigen Zeitpunkt souverän ins linke untere Eck (41.).
Unentschieden verdient
Kontrollierte Offensive lautete die Mainzer Devise in den zweiten 45 Minuten, an deren Ende ein Unentschieden mehr als verdient gewesen wäre: Doch Mörschel schoss aus 18 Metern (56.) drüber, Johannes Gansmann (62.) verzog aus spitzen Winkel knapp (62.). Genau wie der eingewechselte Tom Schmitt bei der besten Gelegenheit seines Teams (80.).
FSV Mainz 05: F.Müller - Moos, Leinhos, Häusl, Breitenbach - Andreas - Seydel - Gansmann (64. Schmitt), Kamarieh, Judith (30. T.Müller) - Mörschel (89. Petermann)