Den Ulmern war nach dem DFB-Pokal wenig Zeit zur Regeneration geblieben und das Team lediglich im Sturm im Vergleich zum Samstag verändert worden. Zudem bot der FSV Frankfurt eine durchaus attraktive und gute Leistung, die die Spatzen forderte – allerdings größtenteils nur in der ersten Hälfte. In der hatten die Ulmer ihren Gästen zu viel Platz im Mittelfeld angeboten, den die Hessen für schnelle Angriffe ausnutzten und die SSV-Defensive so auf Trab hielt. Bei den Spatzen klappte vieles zunächst noch nicht so recht, besonders ins Passspiel mischten sich einige Fehler ein. „Dass nicht alles funktioniert, wenn man im Drei-Tages-Rhythmus spielt, ist klar. Wir waren nicht in unseren Abläufen drinnen“, sagte Holger Bachthaler. Gefährliche Torszenen gab es so in Halbzeit eins weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Das sollte sich aber im zweiten Durchgang ändern.
Da hatte der SSV seinen Gegner endlich im Griff. Nach einer Doppelchance durch Anton Fink kurz nach der Halbzeitpause (47.) traf Felix Higl in der 59. Minute zur 1:0-Führung. Die beiden spielten als Sturmduo gegen Frankfurt von Anfang an, am Samstag waren sie von der Bank für Ardian Morina und Tobias Rühle gekommen. Überraschenderweise mussten sie kurz nach dem Führungstreffer vom Feld und wurden durch Morina und Fink ersetzt. Besonders der Torschütze Higl fand das nicht allzu gut, der Wechsel war im Voraus aber geplant gewesen. Bachthaler: „Dass er unzufrieden ist, wenn er nach dem Tor ausgewechselt wird, ist völlig normal. Man muss aber sehen: Wir brauchen die Jungs immer wieder frisch auf dem Platz.“ Obwohl der SSV seinen Gegner in der zweiten Hälfte unter Kontrolle hatte, blieben Chancen weiterhin Mangelware. Erst in den letzten zehn Minuten kam wieder Zug rein. Frankfurt erzwang den 1:1-Ausgleich nach einem Kopfballtor des sehr freien Arif Güclü (83.), doch fast im Gegenzug traf Rühle nach einem Abstauber zur neuerlichen Ulmer Führung (85.). Den Schlusspunkt setzte Johannes Reichert per Foulelfmeter (90.). „In der zweiten Halbzeit sind wir höher gestanden und haben mehr Druck auf den Ball gebracht“, sagte Außenverteidiger Jonas Kehl. Der 19-jährige Sommerneuzugang stand in seinem dritten Spiel in Folge die vollen 90 Minuten auf dem Feld. Auch bei den Siegen gegen Elversberg und Aue war er mit von der Partie und machte seinen Job jeweils sehr gut. „Ich find’s super, dass mir der Trainer das Vertrauen gibt“, sagte Kehl. „Das möchte ich zurückgeben und weiter Gas geben.“ Von Bachthaler bekam er ein Lob: „Er hat richtig gute Einsätze für uns gehabt und wir sind froh, dass er jetzt auch die Konstanz in seiner Leistung und dreimal gut gespielt hat.“ Lokalsport NU