2024-05-10T08:19:16.237Z

Aufreger der Woche
Zum Zuschauen verbannt: der zehnjährige Magnus Brodersen ©Dirk Schaal
Zum Zuschauen verbannt: der zehnjährige Magnus Brodersen ©Dirk Schaal

Weil zwei sich streiten, ist Magnus gesperrt

Der zehnjährige Keeper, der von Lichterfelde nach Britz wechseln will, darf zu Saisonbeginn nicht auflaufen - die Klubs fanden keine Einigung.

Fortuna Britz und der SV Lichterfelde konnten sich in der Causa Magnus nicht einigen: Nach Ende der Transferfrist ist der zehnjährige Keeper, der von Lichterfelde nach Britz wechseln will, gesperrt.

Der Streit um Magnus Brodersen beschäftigte nicht nur die Junioren-Abteilungen im Fußballkreis Oberhavel-Barnim. Brandenburgweit erregte die drohende Sperre für den Zehnjährigen großes Interesse. Nun ist es amtlich: Nach Ende der Wechselfrist (31. August) bleibt Magnus gesperrt. Ins Tor darf er sich am kommenden Wochenende zum ersten Punktspiel der Britzer D-Junioren-Reserve gegen Werneuchen offiziell nicht stellen.

Auch wenn man bei Fortuna dieser Tage schon durchblicken ließ, es am Sonntag darauf ankommen zu lassen. Neben Magnus geht es noch um einen weiteren Spieler, der bis vor kurzem noch für den SV Lichterfelde gemeldet war: „So oder so, am Sonntag haben die beiden Jungs ihr erstes Saisonspiel in Werneuchen, mal sehen was passiert“, schreibt Torsten Lehmann.

Er veröffentlichte auch eine E-Mail, die Anfang der Woche von Lichterfelde aus nach Britz gesendet worden sei: "'Sehr geehrter Herr Franz (Anm. der Red.: gemeint ist der Präsident von Fortuna Britz), laut FLB § 9 sind 750,00 € für jeden Spieler zu veranschlagen. MfG'. Nach Rücksprache mit dem Sportgericht ist das Angebot natürlich abzulehnen - da selbst bei nachträglicher Freigabe, eine automatische Sperre erfolgt, da die Wechselperiode am 31.08. endete", schreibt Lehmann weiter. Aber geht es wirklich nur ums Geld?

Beim SV Lichterfelde will man zu den neuerlichen Anschuldigungen nicht öffentlich Stellung nehmen. Der Inhalt der E-Mail stimme aber, bestätigte Vorstandsvorsitzender Andreas Segeth. Segeth hofft noch immer, die Angelegenheit mit Fortuna Britz direkt aus der Welt zu schaffen. „Wir wollen das intern klären, nicht in der Öffentlichkeit“, sagt er.

Hintergrund des Streits ist eine Kooperation, die in der vergangenen Saison zwischen beiden Klubs bestand. Und „die langfristig ausgelegt war und zum Ziel hatte, die Nachwuchsabteilungen zu stärken“, schreibt der SV Lichterfelde in einer Stellungnahme. Britz habe diese Kooperation gekündigt. Und danach, so Lichterfelde weiter, finanzielle und organisatorische Forderungen gestellt, die die Lust auf eine Wiederaufnahme in Lichterfelde verpuffen ließen.

Außerdem habe Britz gegen den geschlossenen Vertrag verstoßen, indem „neun Spieler nachweislich aktiv angesprochen wurden bezüglich ihres Wechsels zu Fortuna Britz. Diese aktive Abwerbung ist vertraglich untersagt – beide Vereine haben dem zugestimmt und zuvor als wichtige Säule der Kooperation festgehalten."

Aufrufe: 07.9.2017, 07:14 Uhr
Marc SchützAutor