2024-04-25T14:35:39.956Z

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Laufduell: Der Britzer Robert Samuel (links) versucht schnellen Fußes dem Schorfheider Dennis Witthun zu entkommen.  ©Ingo Muhme
Laufduell: Der Britzer Robert Samuel (links) versucht schnellen Fußes dem Schorfheider Dennis Witthun zu entkommen. ©Ingo Muhme

Fortuna Britz rutscht ab!

Der FSV Schorfheide Joachimsthal entführt mit 2:0 drei wichtige Punkte zum Klassenerhalt bei Fortuna Britz

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Die Fußballer vom FSV Schorfheide Joachimsthal gewinnen das Derby der Landesklasse Nord bei Fortuna Britz mit 2:0. Drei wichtige Punkte für die Schorfheider im Kampf um den Klassenerhalt. Britz rutscht in die untere Tabellenhälfte ab.

Für die Gäste aus Joachimsthal war die Freude nach dem Schlusspfiff riesengroß, und dies in doppelter Hinsicht. So hatte man nicht nur das Derby für sich entschieden, sondern auch ein Achtungszeichen im Abstiegskampf gesetzt. Fortunas Spielertrainer Frank Ploen war enttäuscht, wollte sich nach Spielende gar nicht äußern und zeigte sich dann wortkarg. "Wir machen und tun, spielen und arbeiten einigermaßen guten Fußball. Momentan sind wir einfach nicht in der Lage, konsequent nach vorne zu spielen und die Dinger reinzumachen."

Die Partie begann recht vielversprechend. Maximilian Roch hatte nach zwei Minuten die erste Britzer Möglichkeit per Kopfball nach Flanke von der rechten Seite, verfehlte sein Ziel dabei nur knapp. In der Folgezeit sahen die knapp 100 Zuschauer viel Bewegung im Mittelfeld, die auf beiden Seiten aber fast immer an der Strafraumgrenze endete. Sebastian Peters Schuss aus der zweiten Reihe hatte dann schon die Gefährlichkeit, als er nach Ballannahme ansatzlos mit Körperdrehung abzog und FSV-Keeper Fabian Schröder prüfte, der mit Glanztat abwehrte (11.). Bei der folgenden Ecke fehlte den Britzern die nötige Konzentration, denn die unkoordinierten Versuche gegen schlecht verteidigende Gäste, die sich im Verbund dann schlussendlich gegen mehrere Abschlussversuche stemmten, hätten eine Führung bedeuten können. Doch damit war das Pulver verschossen, Joachimsthal hatte bis dato nur wenig nach vorne geboten und Fortuna bearbeitete weiterhin das Mittelfeld ohne Effektivität. Nach einer guten halben Stunde kam Schorfheide besser in die Partie und auch zu Möglichkeiten. So musste die Nachspielzeit herhalten, um einen Fehler in der Britzer Abwehr zu bestrafen. Aus relativ spitzem Winkel war dann nach Balleroberung Kevin Spann zur Stelle und markierte die umjubelte Halbzeitführung (47.).

Fortuna kam hochmotiviert aus der Kabine und startete mit viel Leidenschaft in die Aufholjagd. Doch dem Unterfangen, welches gute zwanzig Minuten andauerte, fehlte der Ertrag, weil man kaum zu guten Chancen kam. Joachimsthal blieb wach, verteidigte mit Hingabe und kam schlussendlich ungeschoren davon. Die letzten zehn Minuten waren dann noch mal ereignisreich und farbenfroh. Erst musste Maximilian Roch nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot den Platz räumen und damit seinen Kollegen die Aufgabe erschweren, wenigstens noch ein Remis mitzunehmen (83.). Noch in gleicher Minute wurde der gerade eingewechselte Fortunen-Keeper Michael Mieseler zur absolut tragischen Figur. Mieseler musste seine Fußballschuhe aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen, bekam, weil er auch in beiden Vereinen dem Ball nachjagte, die Möglichkeit, hier seine Karriere zu beenden. Ohne dass er überhaupt schon eine Ballberührung vollzogen hatte, verursachte er einen Strafstoß durch Festhalteversuche am einschussbereiten Benjamin Borkowski und musste wegen der Notbremsen-Regelung mit glatt Rot den Platz verlassen. Sebastian Peters wurde zum dritten Britzer Torsteher, hielt den schwach geschossenen fälligen Elfmeter und konnte dann aus der Ferne beobachten, wie seine Mitstreiter sich am gegnerischen Strafraum festsetzten und Schiedsrichter Chris Wein ein gelb-würdiges Foulspiel vom Joachimsthaler Kenny Seidel mit der Roten Karte bestrafte (85.). Im weitem Rund und auch bei allen Beteiligten war man sich einig, dass diese Entscheidung völlig überzogen wirkte. Die hektische Schlussphase beendete Matthias Kreusch in Abstaubermanier, als er den Fauxpas von Ersatzschlussmann Peters, der den Ball nicht festhalten konnte, rigoros bestrafte und damit sein Team zum nicht unverdienten Sieger machte (87.).

Schorfheides Trainer Sven von Pruschak tat nach Spielende auf die Frage für die Ursache des Erfolges schon etwas geheimnisvoll: "Wir haben umgestellt, mehr Sicherheit im Spiel." Auf das Wie ist er dann nicht eingegangen. "Ein schönes Spiel war es nicht, wir standen mit dem Rücken zur Wand. Der Gegner hat uns das hier ja so angeboten, gegen eine Viererkette hätten wir so nicht gespielt." legte er sichtbar erleichtert noch nach.

Aufrufe: 021.11.2017, 06:26 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor