Braunfels in dreißig Minuten überrumpelt

FSV Braunfels - FC Waldbrunn 1:4 (0:4)

Etwas mehr als dreißig Minuten waren in Braunfels gespielt, als FSV-Torhüter Fabian Engelhard bereits zum vierten Mal den Ball aus seinem Kasten holen musste - Steffen Moritz (4.,19.,32.) und Tobias Rösler (26.) hatten zu diesem Zeitpunkt mit ihren Toren bereits für die Entscheidung zugunsten der Gäste aus Waldbrunn gesorgt. Einen ähnlich katastrophalen Auftakt in eine Partie hatten die Mannen von Coach Andre Pauly bereits vor einigen Wochen beim Auftritt in Marburg erwischt, als man nach 23 Minuten ebenfalls mit 0:4 hinten lag: "In Marburg haben uns individuelle Fehler in diese Situation gebracht, heute hat die Organisation als Mannschaft in der ersten Halbzeit komplett gefehlt - alle Tore fallen nahezu auf identische Art und Weise über unsere linke Seite: wir können eine Flanke nicht unterbinden und in der Mitte schlägt es jedes Mal ein. Insgesamt haben wir da sehr schlecht gestanden, vor allem bei den zweiten Bällen hatten wir überhaupt keinen Zugriff." In der Halbzeitpause nahm Pauly einige taktische Umstellungen vor, wodurch "wir dann insgesamt etwas kompakter gestanden haben und besser im Spiel waren - ob dies allerdings an einer Leistungsteigerung unsererseits lag oder daran, dass der Gegner etwas zurückgeschaltet hat, kann ich aktuell noch nicht beantworten", so der Übungsleiter kurz nach der Partie. Quasi mit Wiederanpfiff gelang dem FSV durch einen verwandelten Elfmeter von Nino Binz der Treffer zum 1:4, zu mehr reichte es im weiteren Verlauf der Partie allerdings nicht - "eventuell hätten wir noch ein zweites Tor machen können, aber man muss ganz klar sagen, dass der Sieg für Waldbrunn völlig verdient ist, da sie von Beginn an eine Menge investiert und ordentlich Druck gemacht haben", erkennt Pauly die starke Leistung des Aufsteigers fair an. Mit nur einem Sieg aus den ersten fünf Spielen ist der Saisonstart für die Gastgeber ziemlich misslungen, "stehen wir doch nun mit lediglich drei Punkten erstmal ziemlich weit unten drin." Einen klaren Auftrag an sein Team hat Andre Pauly für die kommenden Wochen ebenfalls parat: "Wir müssen jetzt ganz schnell unsere Linie finden und Konstanz in unsere Leistungen bringen. Prinzipiell können wir mit den meisten Teams der Liga mithalten, aber aktuell haben wir einfach zu viele Phasen in unserem Spiel, wo wir unser Leistungsvermögen nicht abrufen." Erschwert wird die Aufgabe durch einen abermaligen verletzungsbedingten Rückschlag im FSV-Lager: mit Leon Kissel fällt ein weiterer Leistungsträger in Folge eines Mittelfußbruches, welchen er sich unter der Woche zuzog, langfristig aus. Am kommenden Spieltag reisen die Braunfelser nach Oberliederbach, wo man im Vorjahr mit einem 2:2 vom Platz ging - in Anbetracht der tabellarischen Situation sicher auch heuer das Minimalziel der Mannen von Andre Pauly.