Ab diesem Zeitpunkt ging es dann mit der Formkurve der Platzherren aus unerklärlichen Gründen bergab, während Gramzow merklich den Vorwärtsgang einlegte. Der emsige Sören Seethaler sorgte mit einem fulminanten Sonntagsschuss für den Ausgleich (37.). Sichtbar geschockt, wurden die Wriezener nur Augenblicke später von Michael Bathke erneut eiskalt erwischt. Scheiterte der Gramzower zunächst noch am Quergebälk, versenkte er das runde Leder im Nachfassen per Kopf (39.). "Nach dem Ausgleich von Seethaler sind wir nicht wieder auf die Beine gekommen", haderte Wriezens Übungsleiter Kanitz. Er will die Begegnung im Kreis der Mannschaft noch einmal bis ins kleinste Detail analysieren.
Nach dem Wechsel wirkte der Schock durch den Doppelpack nach und so blieb Konstruktives Mangelware. Es kam sogar noch dicker für den Gastgeber, denn als Bathke einen langen Ball am herauseilenden Elischer verbeispitzeln wollte, wehrte Wriezens Schlussmann das Leder mit der Hand ab. Da er sich außerhalb des Strafraums befand, blieb dem Unparteiischen Finn Trautermann nur eine Wahl und so musste Wriezens Schlussmann mit Rot vom Platz.
Sebastian Juhre nahm seinen Platz zwischen den Pfosten ein und machte seine Sache ganz passabel. Die Begegnung plätscherte indes vor sich hin, da Gramzow den Vorsprung ohne erhöhte Angriffsbemühungen erfolgreich verwaltete, während die Heimelf auch aufgrund der Unterzahl wenig bis gar nichts zusetzen konnte. In den Schlussminuten mobilisierte die Kanitz-Elf noch einmal alle Kräfte und hatten durchaus noch Gelegenheiten zum Ausgleich. Doch ein satter Freistoß von Daniel Weber (83.) sowie ein Kopfball von Dustin Schumann (85.) wurden zur sicheren Beute von Keeper Mateusz Silewicz. Als dann kurz vor Schluss auch noch Christopher Baatz nach einem Eckstoß aus aussichtsreicher Position über das Tor köpfte, waren die Blau-Weißen um eine Heimniederlage reicher.