2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
– Foto: Thies Meyer

»Wir wurden zum Leben erweckt«

KLB WETZLAR: +++ Nach Jahren der Tristesse treten die Fußballer des FSV Berghausen künftig wieder in der B-Liga an +++

Aßlar-Berghausen. Das Förderprogramm „Dorferneuerung“ des Landes Hessen hat Berghausen gut getan. „Liebenswert, modern und naturnah“ präsentiert sich der oberhalb der Dill liegende Aßlarer Stadtteil, in dem sich die Menschen gerne an Entscheidungen beteiligen. Und vor allem mitanpacken. Der neue Dorfplatz mit dem imposanten Brunnen vor der Evangelischen Kirche, der seit gut fünf Jahren den Ortskern schmückt, legt ein Zeugnis des bürgerschaftlichen Engagements ab.

Auch mit den ortsansässigen Fußballern des FSV geht es aufwärts. „Wir wurden quasi zum Leben erweckt“, freut sich Heiko Zimmermann, der 2. Vorsitzende von „Glück Auf“, dessen Truppe nach Jahren der Tristesse von sich reden machen, den Titel in der Kreisliga C Wetzlar, Gruppe 2, ergattern und sich den Aufstieg in die B-Liga sichern konnte. „Die Umsätze in unserem Sportheim steigen, es geht bergauf mit dem Fußball in unserem Dorf“, berichtet der 49-Jährige, der zusammen mit Meistertrainer Arno Bernhardt, der künftig als Sportkoordinator im Fußball das Sagen haben wird, und den Spielausschussmitgliedern David Potello und Tim Zimmermann bei Berghausen die Fäden zieht.

Vor dem am Ende ebenfalls aufgestiegenen TV Dornholzhausen sicherte sich der FSV Rang eins; „und dies nicht ganz unverdient“, glaubt Heiko Zimmermann. „Hätte Corona uns nicht einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht und die Saison wäre abgebrochen worden, so hätten wir es wahrscheinlich auch so geschafft“, glaubt der Vereins-Vize, der sich freut, dass zahlreiche junge Männer aus Nachbarvereinen wie dem VfB Aßlar den Weg zurück zum FSV gefunden haben. „Das hat uns einen ganz neuen Schwung gegeben, das hat im ganzen Dorf eine Euphorie entfacht.“

Dass in der neuen Liga der Klassenerhalt nicht alleine mit Begeisterung zu bewerkstelligen ist, weiß auch Heiko Zimmermann, der deshalb seinen alten Freund Michael Sidorenko, mit dem er gemeinsam Motorrad fährt, dazu bewegen konnte, zum FSV zurückzukehren. Der 63-Jährige saß schon einmal auf der Bank der Grün-Schwarzen, konnte 2013/14 den Abstieg aus der A-Liga und den damit verbundenen Verlust des fast kompletten Kaders aber nicht verhindern.

Über den Umweg der erst vergangenes Jahr eingeführten C-Liga hat Berghausen nun den Sprung in die B-Liga, die laut Heiko Zimmermann „die richtige Klasse für uns ist“, realisiert. Und nicht nur Trainer-Routinier Michael Sidorenko, sondern auch noch eine ganze Anzahl junger, hungriger Akteure für ein Engagement beim Fußballsportverein begeistern können. Josh Wenserit stößt vom SC Waldgirmes, Alexander Schneidmüller vom VfB Aßlar zum FSV. Und vom FC Burgsolms kommen Nhat-Truong Quack und YaYa Mashta, die dem Club eine Liga höher Stabilität verleihen sollen.

Dass das komplette Team an Deck bleibt und auch Torjäger Mahamoud Moitatchiou eine Liga höher für ausreichend Treffer sorgen soll, gibt den Verantwortlichen Zuversicht. „Wir erwarten von Michael Sidorenko, dass er unsere Schwächen in der Defensive behebt und dass wir künftig ballorientiert verteidigen“, setzt Heiko Zimmermann große Stücke auf jenen Mann, der auch schon beim TuS Naunheim, bei der SG Ehringshausen/Dillheim und beim VfB Aßlar auf der Bank saß und obendrein beim FSV Berghausen auch noch Tischtennis spielt. „Wir wollen nicht jede Woche zittern und uns im Mittelfeld etablieren.“ Was bei einer Mannschaft, die Arno Bernhardt quasi zu neuem Leben erweckt hat, kein Problem sein dürfte.



ZAHLENSPIELE

In elf Partien in der C-Liga, Gruppe 2, ist der FSV Berghausen achtmal als Sieger vom Feld gegangen- Drei Partien (1:1 gegen und bei Blau-Weiß Wetzlar sowie 2:2 bei der SG Quembach III) endete remis.

42 Mal trafen die FSV-Spieler ins Schwarze, das bedeutet einen Schnitt von fast vier Treffern pro Partie und den klar besten Wert der Liga.

Mit neun Gegentoren verfügt Berghausen über die beste Defensive. Auch der TV Dornholzhausen ließ nur neun Gegentore zu, hatte am Ende jedoch eine Partie weniger ausgetragen als der FSV.

Mahamoud Moitatchiou ist der Torschützenkönig des FSV, er traf 26 Mal ins Schwarze.

Paul Müller, Thilo Keiner, Pascal Zimmermann, Zewar Mohammad und Erdem Demirbilek standen in allen elf Partien für den FSV auf dem Platz. (afi)

Aufrufe: 017.7.2020, 16:07 Uhr
Alexander Fischer (WNZ)Autor