Und wieder das alte Klagelied

„Wir haben gut gespielt, Chancen herausgespielt, aber wir müssen die Möglichkeiten auch nutzen“, stimmte Reitschmidt nach der hart umkämpften Partie ein allzu bekanntes Fernwälder Klagelied an und bilanzierte zu Recht, dass „wir das Spiel in der zweiten Halbzeit entscheiden müssen.“

Allein in der letzten Viertelstunde hatten Felix Erben (75.), Brian Mukasa (80.), erneut Felix Erben (85.) und im Nachschuss Ariel Szymanski sowie in letzter Sekunde Helmut Schäfer (90.) den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterten aber alle am aufmerksamen Waldbrunner Keeper Marvin Göltl, der die Schüsse auch aus kurzer Distanz entschärfte. Zwar musste auch FSV-Torwart Florian Säglitz in der 87. Minute einen Schuss von Arne Breuer übers Tor lenken, aber ansonsten war der Gast im zweiten Durchgang klar tonangebend.

So kam auch die Führung des FC überraschend, doch gegen die Entscheidung des Unparteiischen, der nach der Attacke von Sven Kusebauch gegen den einschussbereiten Claudius Fürstenau auf Elfmeter entschied, war nichts einzuwenden. Lukas Scholl nutzte den Strafstoß zum schmeichelhaften 1:0 (67.). Doch schon vier Zeigerumdrehungen später war der Strafstoß-Verursacher Kusebauch zur Stelle, um eine scharfe Hereingabe von Kevin Bartheld aus kurzer Entfernung ins Netz zum 1:1 (71.) zu lenken.

Die erste Halbzeit war recht ausgeglichen verlaufen, wobei die gesamte Partie unter den schlechten Bodenverhältnissen mit unzähligen Rutschpartien litt. Besonders die eher den technischen Fußball bevorzugenden Gäste hatten ihre Probleme mit dem holprigen und durch den Regen seifigen Rasenplatz in Fussingen. Da waren Distanzschüsse und Kampf angesagt, den beide Teams im fairen Rahmen teilweise leidenschaftlich betrieben. Aber aussichtsreiche Torgelegenheiten kamen dabei nicht heraus.

Erst nach der Pause intensivierten die Fernwälder, die ohne Denis Weinecker – er konnte die Woche über nicht trainieren und spielte in der Zweiten – antraten, ihre Angriffsbemühungen. Aber bis auf einen Schuss von Schäfer (55.), den FC-Keeper Göltl aus dem Toreck fischte, sprang zunächst nichts dabei heraus. Den erhofften und letztlich auch verdienten Dreier verspielte der FSV in der Schlussphase mit den vergebenen Hochkarätern.

FC Waldbrunn: Göltl - Horn, R. Scholl, Steinhauer, Doll, Egenolf, Mehr, Metovic (76. Breuer), L. Scholl (83. Rösler), Oshima (89. Traudt), Fürstenau.

FSV Fernwald: Säglitz - Richardt, Simon (67. Bartheld), Kusebauch, D. Erben, Bender, Jörg, Mukasa (84. Delzer),Schäfer, F. Erben, Penava (67. Szymanski).

Tore: 1:0 (67.) L. Scholl (Foulelfmeter), 1:1 (71.) Kusebauch - Schiedsrichter: Glaser (Wiesbaden) - Zuschauer: 150.