2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Au backe: Kinzenbachs Trainer Andre Weinecker scheint das Unheil kommen zu sehen. 	Foto: Bayer
Au backe: Kinzenbachs Trainer Andre Weinecker scheint das Unheil kommen zu sehen. Foto: Bayer

FSV Fernwald liefert Demonstration der Stärke

VL MITTE: +++ Im Aufstiegduell in allen Belangen überlegen +++ Kinzenbach enttäuscht auf ganzer Linie +++

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KINZENBACH. Dem FSV Fernwald ist ein Traumstart in die neue Saison der Verbandsliga Mitte gelungen. Sage und schreibe mit 6:0 (4:0) gewann die Elf von Trainer Roger Reitschmidt das Duell der Neulinge bei der SG Kinzenbach und zeigte dabei nicht zuletzt mit seinem offensiven Quintett Silvio Penava, Brian Mukasa, Denis Weinecker, Brian Mukasa und Felix Erben Angriffsfußball vom Allerfeinsten, wobei festzuhalten bleibt, dass die Kinzenbacher einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten und zu keinem Zeitpunktin der Lage waren, den Gästen auch nur ansatzweise das Wasser zu reichen.

Dementsprechend hochzufrieden fiel das Resümee von Coach Reitschmidt nach dem Abpfiff zur Vorstellung seiner Schützlinge aus: „Vor allem die erste Halbzeit war hervorragend von uns. Wir waren von Anfang an da, die Jungs haben alles reingehauen und den Druck auf Kinzenbach permanent hochgehalten. In der zweiten Halbzeit haben wir die Führung dann ein bisschen verwaltet. Ich denke, der Sieg war auch in dieser Höhe verdient für uns.“

Reitschmidts Gegenüber Andre Weinecker dagegen befand: „Nüchtern betrachtet ist das das Ergebnis, wenn Fernwald so gut aufspielt und auf solch einen katastrophalen Gegner trifft, wie wir es heute waren. Wir haben im kompletten Spiel eigentlich nie stattgefunden. Wir hatten zu weite Abstände und sind nie in die Zweikämpfe gekommen. Zudem hatten wir gefühlt 90 Prozent Fehlpässe. So kann es passieren, dass dir eine Mannschaft wie der FSV mit dieser Qualität das Fell über die Ohren zieht.“

Weinecker sorgte für die eine oder andere Überraschung in seiner Anfangsformation, da er im vorderen Bereich mit Marvin Helm, Patrick Werner, Viktor Riske und Kevin Rennert auf vier Leistungsträger aus der Vorsaison verzichtete, weil sie in der Vorbereitung phasenweise gefehlt hatten. Im Nachhinein könne man über diese Entscheidungen diskutieren, meinte der Trainer in seinem Fazit.

400 Zuschauer erlebten ein Derby, das bereits mit dem Pausenpfiff entschieden war. Die Gäste bestätigten vom Anpfiff weg die von zahlreichen Liga-Kennern in sie gesetzten Erwartungen, mit diesem exquisiten und erneut klug verstärkten Kader auch in Hessens zweithöchster Spielklasse ein gehöriges Wort um den Aufstieg mitreden zu können.

SG Kinzenbach - FSV Fernwald 0:6

Eine der Aufgaben für Roger Reitschmidt, der sich bislang ohnehin eher defensiv zu den Ambitionen des FSV äußerte, könnte es demnach sein, in der kommenden Woche auf die Euphoriebremse zu treten – es gibt Schlimmeres.

Zum Spiel: Fernwald drückte dem Geschehen sofort seinen Stempel auf und stürzte die Fünferkette der Kinzenbacher von einer Verlegenheit in die nächste. Weinecker (4.), Mukasa (13.), Sven Kusebauch (17.) und Felix Erben (22.) hatten das 1:0 auf dem Fuß, das Weinecker mit Unterstützung von Keeper Jannik Zörb in der 27. Minute nachholte. Die flache Hereingabe von Mukasa ließ Zörb durch seine Hände gleiten und Weinecker bugsierte den Ball problemlos in die Maschen.

Neun Minuten darauf verlor Sebastian Schadeberg ein wichtiges Kopfballduell im Mittelfeld, woraufhin Felix Erben mit seinem Pass Mukasa freispielte, der frei vor Zörb ganz cool das 2:0 markierte. Fast wirkte es, als habe der FSV mindestens einen Mann mehr auf dem Kunstrasenplatz.

Hinzu kamen die von Weinecker erwähnten haarsträubenden Ballverluste. In der 41. Minute leistete sich Vural in der Vorwärtsbewegung einen Abspielfehler zu Fernwalds Malte Simon, der blitzschnell Erben einsetzte, bei dessen Abschluss zum 3:0 Zörb machtlos war. Für den Schlusspunkt vor dem Seitenwechsel zeichnete wiederum Weinecker auf Vorarbeit von Mukasa (44.)verantwortlich. Zum zweiten Durchgang stellte Weinecker auf Viererkette um, ordnete einige Positionen neu und wechselte mit Rennert und Viktor Riske zwei frische Kräfte ein. Dass es lediglich zweimal im Gehäuse der Gastgeber einschlug, lag jedoch weitgehend an der Reitschmidt-Truppe, die den Kinzenbachern in der Defensive mehr Luft zum Atmen ließ und ein bis zwei Gänge zurückschaltete.

An der grundsätzlichen Überlegenheit gab es zu keinem Zeitpunkt Zweifel. Und zwei spitze Pfeile hatte der FSV noch im Köcher. Ariel Szymanski nagelte das Leder zum 5:0 unter die Latte (77.), ehe Mukasa das halbe Dutzend vollmachte (84.).





Aufrufe: 04.8.2017, 23:40 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor