FC Gießen dreht nach der Pause auf

„In der ersten Halbzeit haben wir so gespielt, wie wir das wollten“, resümierte FSV-Coach Karl-Heinz Stete, der anfügte: „Danach haben wir auch deshalb gewechselt, weil ich alle spielen lassen wollte. Außerdem haben wir es vom System her mal etwas anders versucht. Dann sind wir auseinandergenommen worden.“

Der FCG verbuchte von Beginn an optische Vorteile, wenngleich die Elf von Trainer Daniyel Cimen zum Pressing nicht in vorderster Front ansetzte. „Wir werden beim ersten Punktspiel in Elversberg vermutlich auch nicht gleich attackieren“, begründete Cimen diese Vorgabe mit der Vorbereitung auf die anstehende hohen Hürde beim Vorjahresvierten der Regionalliga Südwest, SV Elversberg. Die übrigens beobachtete zeitgleich Gießens Scout Roger Reitschmidt bei ihrem 1:0-Erfolg über West-Regionalligist Borussia Mönchengladbach II.

Zurück nach Steinbach: Das Ziel, die Bälle etwas tiefer zu erobern und dann schnell über die freien Räume in die Spitze zu kommen, ging aus Gießener Sicht nur bedingt auf. Es dauerte bis zur 39. Minute, als Marco Koch auf Vorarbeit von Jann Bangert und Johannes Hofmann das 1:0 erzielte. Nach der Pause setzten die Gießener den FSV, der sich nicht mehr wie zuvor befreien konnte, früher und zielstrebiger unter Druck mit dem Resultat, dass sie das Ergebnis in die Höhe schraubten. Erneut Koch lochte zum 2:0 und 3:0 ein (54. und 55.), bevor Kevin Nennhuber das 5:0 markierte (60.). Aykut Öztürk (65.) und Doppelpacker Noah Michel (73. und 78.) trafen anschließend zum Endstand.

Sowohl Karl-Heinz Stete als auch Daniyel Cimen bestätigten auf Nachfrage, dass ihre Anfangsformationen zum Meisterschaftsauftakt – der FSV Fernwald gastiert am Samstag zum Aufsteigerduell beim SV Neuhof – sehr ähnlich aussehen dürften. „Bis auf ein, zwei Positionen“, ist sich Cimen prinzipiell sicher, wen er in Elversberg aufbieten wird.

Größere Verletzungssorgen hat der FCG nicht zu beklagen, in Fernwald war die Reservebank mit 12 Spielern besetzt. Zunächst auch draußen saß der unter der Woche als „Qualitätsspieler“, so der Sportliche Leiter Franz Gerber, verpflichtete Stürmer Aykut Öztürk. Stattdessen lief in der offensiven Dreier-Reihe neben den Mehrfach-Torschützen Koch und Michel der von RW Hadamar gekommene Jann Bangert auf. Cem Kara, in der Hessenliga mit 29 Torbeteilungen, laboriert noch an den Nachwirkungen einer hartnäckigen Wadenverletzung und wurde erst acht Minuten vor dem Ende eingewechselt.

Im zentralen defensiven Mittelfeld agierte auf der Sechs Christopher Spang mit einer soliden Vorstellung. Auf dieser Position ist der FC Gießen bekanntlich noch auf der Suche nach einem Neuzugang, der vermutlich Nico Rinderknecht heißen wird. Die Chancen, dass bald Vollzug vermeldet werden kann, stehen dem Vernehmen nach gut.

FSV Fernwald: Jäckel (46. Göltl) - Fischer, Dettki, Bender (46. Ersentürk), Burger (54. Simon), Neves Oliveira - Geisler, Goncalves, Bartheld (54. Erben) , Strack - Szymanski.

FC Gießen: Löhe - Antonaci, Colak (82. Heil), Nennhuber (82. Sesay), Koutny (46. Markovic) - Spang, Hofmann (66. Korzuschek), Cecen (82. Mukasa) - Koch (82. C. Kara), Michel, Bangert (57. Öztürk).

Tore: 0:1 Koch (39.), 0:2 Koch (54.), 0:3 Koch (55.), 0:4 Nennhuber (60.), 0:5 Öztürk (65.), 0:6 Michel (73.), 0:7 Michel (78.). - Schiedsrichter: Rühl (Hohenahr). - Zuschauer: 300.