2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Wintercheck: FSG Grünberg/Lehnh./St. II

STAND DER DINGE: +++ U23 wichtige Säule für den Verein +++ Entwicklung der jungen Spieler schreitet gut voran +++ Einstellungs-Irritationen - eine Generationsfrage? +++

Stephan Hahn hat den ausführlichen Wintercheck für die Grünberger U23 durchgeführt. Wie immer sind interessante Antworten dabei. Viel Lesevergnügen!

- Wie lautet euer Fazit nach der ersten Saisonhälfte?
Die Erwartungen an die erste Saisonhälfte waren nach der letzten Saison im Abstiegskampf eher gering. Ziel sollte es sein, dass die FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod U23 in der aktuellen Saison, auch ohne große Einhilfe der ersten Mannschaft, nicht in arge Abstiegssorgen gerät. Die FSG U23 in der attraktiven Kreisliga A Alsfeld, stellt für unser Jugend- und Förderkonzept einen wichtige Säule dar und muss dringend gehalten werden. Von daher können wir mit der ersten Saisonhälfte sehr zufrieden sein, denn wir haben es geschafft, uns im unteren Mittelfeld zu stabilisieren, ohne bisher in arge Abstiegsbedrängnis gekommen zu sein.

- Was lief aus eurer Sicht besonders positiv?

Die Entwicklung junger Spieler ist für die FSG unverzichtbar. Seit Jahren spüren wir den Gegenwind von Teams, bei denen schon in den niedrigsten Ligen Punktprämien oder gar Festgehälter an Spieler gezahlt werden. Da wechselt ein talentierter junger Spieler schon einmal zu einem Verein, der ihn sportlich weniger weiterbringt und sagt uns ab, weil er sich sein Studium mit ein paar Euro zusätzlich besser finanzieren kann. Bei der FSG müssen wir darauf setzen, Spieler, die (noch) nicht das Niveau für tragende Rollen in der KOL haben, in unserer zweiten Mannschaft zu entwickeln. Das muss jedoch auf einem gewissen Niveau gewährleistet werden. Mit einem Abonnement auf den Meistertitel in einer Reserveliga können wir keinen ehemaligen A-Jugendlichen auf die Kreisoberliga vorbereiten. In unserer U23, gestützt von gestandenen Spielern wie Stefan Hopp, Kapitän Lukas Scheld, Patrick Jagiela, Lukas Ewert oder Vereinslegende Sascha Stephan, kann jeder junge Spieler lernen. In dieser Saison tragen diese Bemühungen erste greifbare Früchte: Junge Spieler wie Daniel Horn, Felix Kreutz, Leon Kreuder, Jan Meinusch, Leon Schaplow oder der leider lange verletzte Lukas Semmler haben sich in diesem Jahr, auch dank der hervorragenden Trainingsarbeit von Philipp Heinemann und Mike Adams, weiterentwickelt und schwimmen nicht mehr nur mit, sondern drücken der FSG U23 ihren Stempel auf.

- Wo gibt es in der Mannschaft/im Verein Verbesserungspotenzial?

Verbesserungspotenzial gibt es immer und überall, lediglich den Status Quo verwalten zu wollen,
bedeutet den ersten Rückschritt. Wir müssen uns dahingehend verbessern, dass wir als Team enger zusammenstehen. Es ist immer müßig, über etwas so abstraktes wie „die heutige Zeit“ zu schwadronieren, aber es gibt doch grundlegende Veränderungen in der Lebenswelt junger Fußballer, die man nicht wegdiskutieren kann und auf die wir Vereine reagieren müssen. Die Zeiten in denen das Hobby „Fußball“ bei jungen Männern den größten Stellenwert eingenommen hat, sind leider nicht nur bei der FSG vorbei. Heutzutage steht das Interesse des Individuums dem Gemeinschaftsgedanken oft entgegen.

• „Warum ins Training, wenn ich doch einen persönlichen Termin im Fitnessstudio habe?“
• „Der Freitagabend passt mir nicht, da mach‘ ich was mit meiner Freundin.“
• „Ich kann die nächsten drei Wochen nicht kommen, ich habe Klausurenphase.“

Bei solchen Aussagen fehlt der Generation Ü35 oft jegliches Verständnis und man verweist darauf, dass man vielleicht selbst vor zwanzig Jahren, an der eigenen Hochzeit, noch bei irgendeinem Turnier Torschützenkönig geworden ist. Doch hilft das weiter? Die Lebensrealität, die Werte und die generelle Einstellung junger Spieler zum Fußball bzw. zum Vereinsleben allgemein hat sich drastisch geändert. Wir als Vereine müssen darauf reagieren um einen Spielbetrieb weiter aufrecht zu erhalten. Hierin sehe ich die größte Herausforderung für die kommenden Jahre.

- Welche personelle Veränderungen gibt es im Kader (Zu-/Abgänge)?

Im Winter haben sich uns vier Spieler angeschlossen. In welcher Mannschaft sie am
Wochenende eingesetzt werden, wird sich natürlich noch entscheiden. Jonas Naumann, ein zentraler Mittelfeldspieler von der FSG Homberg/Ober-Ofleiden II. Gerade als Ersatz für den sich im Auslandssemester befindenden Kai Sames ein wichtiger Zugang. Jannes Hohl, ein schneller Außenbahnspieler von der Spvgg. Mücke. Nach langen Abwegen nun endlich bei der FSG, bei der der Bruder des jungen Lehnheimers seit Jahren spielt. Sebastian Scholler, ein junger Stürmer von der SG Groß-Eichen/Atzenhain, der in der Jugend bereits mit Tobi Gerneth, Jonas Naumann und Jannes Hohl bei der benachbarten JSG Mücke zusammengespielt hat. Harri Enns von der FSG Homberg/Ober-Ofleiden II hat sich als erfahrener und abgezockter Spieler nach über zehn Jahren, zu einer Rückkehr zu seinem Jugendverein entschlossen und wird hoffentlich auch bei der FSG seine Treffsicherheit unter Beweis stellen.

- Was ist euer Ziel für die Rückrunde?

Ohne Abstiegssorgen bleiben, also direkt vom Start weg so punkten, dass wir nicht mehr
abrutschen.

- Wer wird Meister in eurer Liga?

In den direkten Duellen hat die FSG Kirtorf am meisten überzeugt, von daher würden wir auf sie
setzen.

Aufrufe: 022.2.2019, 14:26 Uhr
FuPa MittelhessenAutor