2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Nach dem Tor von Andreas Simic (M.) schien der TSV schon wie der sichere Sieger auszusehen – ein  Trugschluss. Foto: Günter E. Bergmann
Nach dem Tor von Andreas Simic (M.) schien der TSV schon wie der sichere Sieger auszusehen – ein Trugschluss. Foto: Günter E. Bergmann

Frust statt Freude: TSV Weilimdorf verspielt 2:0-Führung

Der TSV Weilimdorf verliert das Kellerduell gegen den TSGV Waldstetten

Die Weilimdorfer müssen sich im Kellerduell der Landesliga Staffel II beim TSGV Waldstetten mit 2:3 geschlagen geben.

Spritzend verteilte die Wasserflasche ihren Inhalt auf der Tartanbahn des Sportgeländes des TSGV Waldstetten. Beschleunigt worden war das Trinkgefäß von Florian Sprenger, der ziemlich verärgert war. Allerdings nicht, weil der Innenverteidiger des TSV Weilimdorf in der 90. Minute der Fußball-Landesligapartie gegen Tamer Fara ausgewechselt worden war – die letzte Offensivoption, die TSV-Trainer Manfred Porubek noch offen blieb. Sondern weil die Nord-Stuttgarter auf dem besten Wege waren, ein Spiel zu verlieren, das sie eigentlich nicht hätten verlieren dürfen. Weitere sechs Minuten später herrschte Klarheit. Der Abstiegskonkurrent TSGV, den die Weilimdorfer im Falle eines Sieges in der Tabelle überholt hätten, konnte einen 3:2-Sieg feiern. Und dies, obwohl Porubeks Team schon mit 2:0 in Front gelegen hatte.

„Wir sind nach dem Anschlusstor eingebrochen wie ein nasser Karton“, schimpfte der Weilimdorfer Coach – der allerdings auch mit der in Hälfte eins gezeigten Leistung seiner Kicker nicht zufrieden war. Porubek hatte auf ein 4-1-4-1-System gesetzt und die technisch beschlagenen Josip Sesar, Marin Kurtin und Josip Cacic in die Startformation geholt. Die Maßnahmen griffen allerdings nur zum Teil, was auch daran lag, dass sich das TSV-Team nicht an die taktischen Vorgaben hielt. Dennoch verbuchte es im ersten Spielabschnitt zwei eigentlich vielversprechende Szenen: Bereits in der 11. Minute scheiterte Güney Cömert nach einem Eckstoß von Demis Jung an TSGV-Schlussmann Bernd Stegmaier. Und nur eine Minute später drosch Cacic das Spielgerät nach einem Querschläger im Waldstettener Strafraum in die Wolken.

In Durchgang zwei klappte es, die Theorie zur Praxis zu machen

Dass die Antwort der Platzherren ziemlich schnell folgen durfte, lag wiederum daran, dass die Nord-Stuttgarter nach einer Viertelstunde nicht mehr so konsequent und vor allem früh den Spielaufbau der Waldstettener störten. In der 17. Minute verpasste Jonas Kleinmann eine Flanke von Ralph Molner nur knapp. In der 22. Minute kam Robin Eißele unbedrängt zum Schuss, verfehlte sein Ziel aber ebenso wie Kleinmann drei Minuten später. In der 26. Minute lag der Ball zwar im Weilimdorfer Tor, wohin ihn David Jimenez Martinez gestochert hatte. Doch Schiedsrichter Maik Kaack erkannte den Treffer nicht an, weil er zuvor ein Foul an TSV-Verteidiger Sprenger gesehen hatte. „Wir dürfen uns nicht beschweren, wenn wir mit einem Rückstand in die Pause gehen“, sagt Porubek. In besagter Pause war zum Tee die Taktiktafel angesagt. „Ich habe meiner Mannschaft noch einmal vermittelt, wie wir gegen Waldstetten spielen müssen“, sagt Porubek. In Durchgang zwei klappte es jedenfalls, die Theorie zur Praxis zu machen: Die Weilimdorfer ließen bis zur 74. Minute nicht eine einzige Tormöglichkeit für den TSGV zu und erzielten ihrerseits zwei Tore. In der 55. Minute enteilte Sesar auf der linken Angriffsseite des TSV der Waldstettener Abwehr und legte für Mahdenhager Woldezion auf, der zum 1:0 vollendete. Dieser Trick funktionierte auch vier Minuten später: Erneut kam Sesar, von Cacic in Szene gesetzt, über links, erneut legte er mustergültig in den TSGV-Strafraum quer. Einziger Unterschied: diesmal durfte Andreas Simic den Ball zum 2:0 für die Gäste ins Tor befördern.

Weilimdorf verspielt den Sieg binnen acht Minuten

Der TSV schien wie der sichere Sieger auszusehen. Dass dies ein Trugschluss war, lag an drei Dingen: Dem glücklichen Händchen von TSGV-Trainer Mirko Doll, dem nach dem Anschlusstreffer erwachten Löwenmut der Waldstettener und einem TSV Weilimdorf, der plötzlich derart durch den Wind war, dass er sich binnen acht Minuten die im Abstiegskampf immens wichtigen Punkte von einem unmittelbaren Konkurrenten entreißen ließ. In der 75. Minute traf der keine 60 Sekunden zuvor eingewechselte Philipp Ebner nach einem Freistoß des zwölf Minuten zuvor eingewechselten Routiniers Hans-Jörg Sawatzki zum 1:2. Einen weiteren Freistoß, verursacht wegen angeblicher Spielverzögerung durch TSV-Torwart Dominik Ferdek, versenkte Ferhat Karaca in der 80. Minute zum 2:2-Ausgleich. „Jetzt packen wir sie“, glaubten die Waldstettener Fan-Urgesteine auf der Tribüne. Sie sollten recht behalten. Patrick Stöppler traf in der 83. Minute zum 3:2.

Danach mühten sich die Nord-Stuttgarter, das Blatt noch einmal zu wenden. Aber es fehlten sowohl Konzept als auch Durchschlagskraft, um eine der ganz bitteren Niederlagen zu verhindern.

Ausführliche Tabelle in der Landesliga Staffel II

1. Sportfreunde Dorfmerkingen 19 14 3 2 51 : 12 39 45 2. TSV Weilheim/Teck 19 11 5 3 51 : 28 23 38 3. TV Echterdingen 19 12 1 6 32 : 26 6 37 4. 1. FC Heiningen (Ab) 19 9 7 3 46 : 27 19 34 5. SG Bettringen (Auf) 19 9 4 6 34 : 29 5 31 6. TSV Köngen 19 8 4 7 28 : 32 -4 28 7. TSV Bad Boll 19 7 5 7 36 : 30 6 26 8. SV Ebersbach/Fils 19 7 4 8 31 : 30 1 25 9. FV 09 Nürtingen 19 7 4 8 24 : 34 -10 25 10. TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 19 6 4 9 23 : 25 -2 22 11. TSV Blaustein 19 6 4 9 30 : 34 -4 22 12. TSGV Waldstetten 19 6 4 9 21 : 28 -7 22 13. SC Geislingen 19 6 3 10 21 : 27 -6 21 14. TSV Weilimdorf 19 4 6 9 28 : 47 -19 18 15. TSV Neu-Ulm (Auf) 19 5 1 13 19 : 40 -21 16 16. 1. FC Eislingen (Auf) 19 5 1 13 11 : 37 -26 16

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Aufrufe: 013.3.2017, 14:30 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor