2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Achtfacher Jubel: Die Friedrichsthaler Frauen gaben sich im Oberhavel-Barnim-Pokal keine Blöße. Foto: Muhme
Achtfacher Jubel: Die Friedrichsthaler Frauen gaben sich im Oberhavel-Barnim-Pokal keine Blöße. Foto: Muhme

Schon wieder: Friedrichsthal holt den Oberhavel-Barnim-Pokal

JETZT MIT GALERIE: Deutlicher geht's kaum: Die Frauen des SVF deklassieren Rüdnitz-Lobetal im Endspiel.

Der SV Friedsrichsthal hat zum zweiten Mal hintereinander den Fußball-Kreispokal der Frauen gewonnen. Der Kreisliga-Tabellenführer besiegte den SV Rüdnitz/Lobetal in Bernau deutlich.

Ein enges Kreispokalfinale der Oberhavel-Barnimer Frauen? Fehlanzeige! 8:1 hieß es am Ende zwischen Friedrichsthal und Rüdnitz. Ein überdeutlicher Sieg des SVF, den Christina Peterson (2 Tore), Jennifer Spannberg, Jennifer Krullis und die vierfache Elisabeth Baumgarten besorgten. Für die Barnimerinnen traf Nicole Drogosch.

Aber ganz so ein Spaziergang war der Finalsieg zumindest aus Sicht der Friedrichsthalerinnen dann doch nicht: "Als Lobetal das 3:1 gemacht hat, wurden wir auf einmal nervös", gab Keeperin Anne Rückforth nach dem Abpfiff sofort zu Protokoll. Die richtigen Worte vom Coach in der Kabine sorgten schließlich für die nötige Wachsamkeit. "Der Trainer hat gesagt, dass wir uns nicht einigeln sollen", so die Torhüterin weiter.

Vor allem Elisabeth Baumgarten drehte in Durchgang zwei vor den etwa 300 Zuschauern richtig auf und schoss innerhalb von nicht einmal 20 Minuten drei Tore. "Ich hatte vor dem Endspiel wie immer eine schlaflose Nacht, aber unser Ziel war es, mit dem Pokal vom platz zu gehen." Dieses Ziel haben sie und ihre Mannschaftskolleginnen erreicht. Obwohl auch die Vierfach-Torschützin zugibt: "Gerade zu Beginn waren einige - auch ich - echt nervös."


Vor dem Pokalfinale hat Stefan Zwahr bereits mit der Friedrichsthaler Keeperin Anne Rückforth unterhalten. Das komplette Interview:


Wie geht es Ihnen so kurz vor dem Endspiel?

Die Vorfreude ist noch größer als im letzten Jahr. Absolut. Damals war es meine erste Saison und ich hatte total Muffensausen, zumal wir wussten, dass Borgsdorf II Spielerinnen aus der ersten Mannschaft einsetzen wird. Da hatte ich schon komplett die Hosen voll. Diesmal ist es anders.

Viele Ihrer Teamkolleginnen haben schon etliche Titel gewonnen. Auch Sie gewannen 2017 das Triple. Würden Sie dennoch von einer Geilheit auf Titel und Pokale sprechen?

Es wäre schon ganz gut, wenn wir das Ding gewinnen. Die anderen kennen das alles schon, bei mir ist alles noch ziemlich neu. Darum finde ich es cool, dass wir es wieder ins Endspiel geschafft haben. Und leicht wurde es uns nicht gemacht. Das Halbfinale gegen Falkenthal war schon schwer.

Wie schätzen Sie den Gegner Rüdnitz/Lobetal ein?

Im Liga-Hinspiel haben wir uns ziemlich blöd angestellt. Es war an einem Freitagabend bei gefühlt minus 20 Grad. Wir haben mit 4:3 gewonnen. Vom spielerischen her kann ich unseren Gegner nicht einschätzen. Sie fuhren auch Siege ein, mit denen im Vorfeld nicht zu rechnen war. Dann verlieren sie aber Spiele gegen vermeintlich schwächere Gegner. Rüdnitz ist eine Wundertüte. Viele sehen in uns den Favoriten. Diese Rolle müssen wir aber auch erst einmal ausfüllen. Leicht wird es auf keinen Fall.

Wie ist es für Sie eigentlich als Quereinsteigerin in einem Team mit Top-Fußballerinnen, die früher auch für Flatow oder Oranienburg höherklassig gespielt haben?

Es macht wahnsinnig viel Spaß. Viele Spielerinnen und den Trainer kannte ich schon, weil ich vor acht oder neun Jahren für ein paar Wochen beim OFC mitgemacht habe. Ich bin super aufgenommen worden. Ich bin ja auch nicht die Einzige, die ziemlich neu dabei ist. Die Harmonie passt, wir sind eine eingespielte Truppe. Die gestandenen Spielerinnen sehen es nicht so verbissen. Sie haben einfach Bock auf kicken, nehmen die Titel aber natürlich gern mit. Wir ergänzen uns alle gut. Dass es so läuft, zeigt den Charakter der Truppe.

Wie sind sie eigentlich beim Fußball gelandet?

Vor über zwei Jahren klingelte abends das Telefon. Ich wurde gefragt, ob ich Bock auf ein Probetraining hätte. Ich dachte mir: „Gehst du mal vorbei und guckst dir das an.“ Es hat Spaß gemacht. Ich stand nur ein paar Minuten im Tor, aber schon war das Ding besiegelt.

Wann hatten Sie mit dem Handball angefangen?

2003 als Zehnjährige. Das steht nun hinten an. Dass ich die C-Juniorinnen beim Oranienburger HC trainiere, ist zeitlich okay. Das funktioniert neben dem Fußball. Eichstädt muss aber damit klar kommen, dass ich nicht immer da bin. Aber zwölf der 18 Saisonspiele habe ich bestimmt gemacht – übrigens fast alle als Feldspielerin.

Fußball-Torwart liegt Ihnen dennoch?

Ich mache einiges sicher anders als typische Keeper. Mein Reaktionsvermögen ist ganz gut. Ich versuche aber oft, den Ball unten mit den Füßen abzuwehren. Dann bekommt unser Trainer immer die Krise.

Fahren Sie auch weiterhin zweigleisig?

Ich gehe zu 99 Prozent davon aus, dass es in Friedrichsthal auch in der neuen Saison ein Frauenteam gibt. Dann werde ich bleiben. Fußball wäre dann weiter meine Nummer 1.

Aufrufe: 019.5.2018, 16:23 Uhr
Kretschmer / Schütz / ZwahrAutor