2024-05-02T16:12:49.858Z

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Elias Reinhardt (rechts) spielt seit 20 Jahren beim Freiburger FC. | Foto: Andreas Klein
Elias Reinhardt (rechts) spielt seit 20 Jahren beim Freiburger FC. | Foto: Andreas Klein

Kontinuität heißt das Zauberwort beim Freiburger FC

Der so nicht erwartete Höhenflug des Verbandsligisten Freiburger FC

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Nachdem etwas mehr als ein Viertel der Saison in der Verbandsliga absolviert ist, deutet in Sachen Titelgewinn und Oberligaaufstieg mittlerweile vieles auf einen Zweikampf zwischen dem Freiburger FC und dem FC 08 Villingen hin. Zu wankelmütig agieren bislang die anderen Teams, denen man im Vorfeld ebenfalls zugetraut hatte, ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu können.
Wenn das nicht souverän ist. Mit zehn Siegen aus elf Spielen führt der FFC die Liga mit 30 Punkten an und weist zudem eine geradezu unglaublich anmutende Tordifferenz von 54:13 auf. Das weckt natürlich Erinnerungen an vergangene Zeiten. An die Saison 2013/2014, als die FFCler, ebenfalls mit Ralf Eckert als Cheftrainer, mit 78 Punkten aus 32 Spielen mit 15 Punkten Vorsprung auf den SV Linx souverän mit nur vier Niederlagen Meister in der Verbandsliga wurden, oder auch an die Spielzeit 1990/91, als unter dem damaligen Coach Uwe Ehret selbiges ebenfalls gelang. Damals holte der FFC nach drei Niederlagen in 32 Partien und umgerechnet 75 Punkten mit elf Punkten vor dem FC Emmendingen den Titel in der Verbandsliga.

Dennoch ist Eckert weit davon entfernt, jetzt schon von Meisterschaft und Rückkehr ins baden-württembergische Oberhaus zu reden, wenngleich er zugibt, „dass wir uns natürlich gegen nichts wehren werden.“ Wenigstens lässt er sich entlocken, worin er die Gründe sieht für den Höhenflug seines Teams, der ihm den Respekt der gesamten Liga und seiner Trainerkollegen einbringt. Und da nennt er als erstes die seit Jahren im Verein herrschende „wahnsinnige Kontinuität“. Er selbst, seine Trainerkollegen Axel Riesterer und Yusuf Bayram sind seit Jahren dabei, der Vorstand ebenfalls. „Wir haben zum Beispiel Elias Reinhardt im Team, der trotz seiner erst 25 Jahre bereits seit 20 Jahren im Verein ist, oder Dino Piraneo, der seit 20 Jahren als Jugendtrainer bei uns tätig ist“, sagt Eckert nicht ohne Stolz.

Gerade die bekanntermaßen gute Jugendarbeit ist ein wichtiger Mosaikstein für den Erfolg. Denn Jahr für Jahr versteht es das Trainerteam, eigene Junioren in die erste Mannschaft einzubauen, die, wie auch in der laufenden Saison wieder, unerwartet schnell zu Leistungsträgern reifen und die abgegebenen Spieler nahezu eins zu eins ersetzen. „Kontinuität und Kreativität sind unsere Basis“, so Eckert, „im Moment stimmt der Mix einfach.“ Die Mannschaft sei in einer guten Verfassung. Denn da die Säulen wie Torhüter Tim Kodric, die beiden Verteidiger Elias Reinhardt und Kevin Senftleber, Kapitän Fabian Sutter, Antreiber Mike Enderle und Torjäger Marco Senftleber derzeit auf hohem Niveau spielen, weil sie ebenso wie die momentan verletzten Laurenz Haas und Philipp Züfle in der Oberliga enorm an Qualität zugelegt haben, könnten die ganz jungen Spieler, die aus der eigenen A-Jugend ins Team gekommen sind, befreit aufspielen. Vor allem von der Art und Weise, wie sie das tun, ist Eckert begeistert: „Sie geben das Vertrauen zurück, das sie bekommen haben, und beweisen einfach, dass der Sprung für einige machbar ist.“

War Eckert vor kurzer Zeit noch enttäuscht, dass die guten Leistungen seiner Mannschaft nicht entsprechend gewürdigt wurden, so ist er seit vergangenem Samstag geradezu euphorisch. Denn nach dem 5:1-Sieg gegen den SV Endingen gab es sowohl für ihn persönlich als auch für den gesamten Verein eine ungewohnt hohe Zahl an positiven Rückmeldungen, auch und gerade in den sozialen Netzwerken. „Das gibt uns Kraft und Mut, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen“, verspricht der FFC-Coach, der froh darüber ist, mit dem Vorstand auf einer Welle zu funken: „Wir werden lieber mit geilem Fußball Vierter als mit Murmelfußball Meister.“ Natürlich weiß auch er, dass die Chancen, mit dem derzeit gezeigten Fußball wieder Meister zu werden, so gering auch nicht sind.
Aufrufe: 029.9.2016, 20:04 Uhr
Andreas Klein (BZ)Autor