2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht

TSV Sundhausen bei Oberlind aus dem Konzept gebracht

Nach dem Auftaktsieg gegen die Saalfeld Titans warteten mit dem SC 06 Oberlind am vergangenen Sonntag die nächsten Aufsteiger auf den TSV 1869 Sundhausen.

Die Marschroute vor dem Spiel war klar: man wollte gegen den verunsichert scheinenden Gegner (Pokal- und Auftaktniederlage) durch sicheres Auftreten drei Punkte mit nach Hause nehmen. Allerdings zeigte die Statistik Oberlinds aus der zurückliegenden Landesklasse-Saison, dass sie durchaus sehr torgefährlich sind und man sie keinesfalls unterschätzen sollte.

BERICHT AUS GÄSTE-SICHT

SC Oberlind - TSV Sundhausen 3:0

Die Partie begann für die Gäste aus Sundhausen überraschend: Oberlind zeigte von der ersten Minute an, dass sie für ihren ersten Sieg in der neuen Liga alles geben werden. Die Zweikämpfe wurden sehr robust, zum Teil an der Grenze zum Regelwidrigen geführt, aber der Schiedsrichter entschied sich an diesem Tag, diese harte Linie mitzugehen. Allerdings zeigte der SC Oberlind auch auf spielerischem Niveau, dass sie in der Landesliga konkurrenzfähig sind: sie bauten ihr Spiel ruhig von hinten auf und vorne sorgten vor allem die technisch versierten und schnellen Offensivspielerinnen M. Liebermann und R. Fölsche in der TSV-Defensive für Unruhe. Nach gut einer Viertelstunde hatten jedoch die Sundhäuserinnen die erste aussichtsreiche Torchance. Juliane Klein scheiterte nach Vorlage von C. Fohl allerdings im 1 gegen 1 aus kurzer Distanz an der Oberlinder Schlussfrau. Sundhausen strahlte in der Folge mehr Präsenz aus und sorgte vor allem durch Standardsituationen wie Eckbällen oder Freistößen für Torgefahr. Die sich bietenden Möglichkeiten wurden jedoch nicht genutzt. Die Gastgeber ihrerseits bestraften diese Fahrlässigkeit in der Folge, indem sie den TSV durch schnelle Konter über die Außenbahnen immer mehr unter Druck setzten. Die Konsequenz war das 1:0 durch Kapitänin Fölsche in der 35. Spielminute. Kurz vor dem Halbzeitpfiff zeigte die überharte Spielweise die erste negative Wirkung: nach einem unverhältnismäßig harten Einsteigen ihrer Gegenspielerin musste Defensivallrounderin A. Köhler vom Platz getragen werden. Die Sundhäuser Hintermannschaft war daraufhin kurzzeitig ziemlich ungeordnet. Ein Freistoß in der 44. Spielminute für den SC aus gut 20m resultierte dann aus dieser Phase der mangelnden Zuordnung: M.-L. Bätz ließ Sundhausens Torfrau mit ihrem Schuss direkt unter die Latte keine Chance zur Abwehr und somit ging es mit einem wenig zufriedenstellenden 0:2 aus Sundhäuser Sicht in die Halbzeitpause.

Obwohl die TSV-Damen sich eine Aufholjagd für die zweiten 45 Minuten fest vornahmen und in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff ziemlich entschlossen auftraten, mangelte es an der entscheidenden Durchschlagskraft und der nötigen Gelassenheit. Außerdem präsentierte sich Oberlind an diesem Spieltag sehr kompakt in der Defensive, was ein Durchkommen zusätzlich erschwerte. In der 54. Spielminute musste Innenverteidigern Julia Klein ebenfalls verletzungsbedingt vom Platz, nachdem ihr eine Oberlinder Spielerin in einem Zusammenprall auf das Knie getreten war. Somit schied eine weitere Defensivspielerin aufgrund der übereifrigen Spielweise der Südthüringerinnen aus und die TSV-Abwehr musste erneut neu sortiert werden. Genau wie nach der Auswechslung Köhlers nutzte Oberlind diese Unordnung gnadenlos zu ihren Gunsten aus: in der 58. Minute markierte Liebermann nach einem Alleingang das 3:0 für ihr Team. Sundhausen schaffte es auch in den verbleibenden 30 Minuten nicht mehr für Stabilität zu sorgen bzw. an ihrem Konzept festzuhalten. Jedoch muss angemerkt werden, dass sie bis zur Schlussminute nicht kampflos aufgaben. Juliane Klein scheiterte beispielsweise nochmal an SC-Torfrau J. Klingler und Frohl fehlten beim Strafstoß in der Schlussminute im Vergleich zur Vorwoche die Nerven.

Fazit: Resümierend muss der TSV einräumen, dass Oberlind an diesem Tag die bessere Mannschaft war und verdient gewonnen hat. Jedoch sollte die Sanktionierung von wiederholtem regelwidrigem Zweikampfverhalten auch bei Frauen in der Zukunft konsequenter geahndet werden, sodass Verletzungen vorgebeugt werden kann.Schiedsrichter: Reinhard Meusel (Neuhaus-Schierschnitz) - Zuschauer: 60

Tore: 1:0 Romy Fölsche (35.), 2:0 Marie Luise Bätz (44.), 3:0 Mercedes Liebermann (58.)
Aufrufe: 08.9.2017, 11:14 Uhr
Julia KleinAutor