2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
F: Horst Richter
F: Horst Richter

Titans mit Schuhmann-Doppelpack zum Heimsieg

Mit ihrem Doppelpack ebnete Lisa Schuhmann den Weg zum Heimsieg für ihre Titans. Der TSV Sundhausen tritt mit leeren Händen die Heimreise an.

Spielbericht von Julia Klein

Saalfeld Titans - TSV Sundhausen 3:1
Am ersten Spieltag der Rückrunde führte der Weg der Frauenmannschaft des TSV Sundhausen bereits zum dritten Mal in der Saison 2017/18 in die Feengrottenstadt Saalfeld. Dabei konnten die TSV-Frauen jedes Mal, weder im Pokalspiel gegen die Saalfeld Titans noch im Ligaspiel gegen den 1. FFC Saalfeld, nichts Zählbares mitnehmen. Nach dem viel umjubelten Punktgewinn in Uder letzte Woche wollte die Meisel-Elf die zurückgewonnene Motivation und Euphorie in diese Partie übertragen, um zumindest einen Punkt zu entführen. Der Umstand, dass auf Kunstrasen gespielt wurde, der im Vergleich zum Rasenplatz viel kürzer und schmaler ist, sollte den Sundhäuserinnen theoretisch entgegenkommen. Einerseits weil man auf diesem Untergrund derzeit trainiert und andererseits sich den schnellen Saalfelder Offensivkräften nicht so viel Raum für überfallartige Gegenangriffe bieten konnte. Vor Anpfiff lautete daher aus taktischer Sicht das oberste Gebot: tief stehen, Räume eng halten und geschlossen verschieben. Außerdem forderte J. Meisel von seinem Team von der ersten Minute gedanklich auf der Höhe zu sein, um nicht durch Flüchtigkeitsfehler früh in Rückstand zu geraten.

Die Titans machten von Spielbeginn an Druck auf die Sundhäuser Defensive. Ihr Erfolgsrezept liegt oftmals darin, lange Bällen in die Zentrale auf ihre Schlüsselspielerin M. Preller zu schlagen, welche sie dann entweder weiter in die Abwehr-Schnittstellen auf die Flügelspielerinnen passt bzw. selbst im 1:1 den Abschluss sucht. Obwohl sich die TSV-Damen dessen bewusst waren und sie auch ganz klare Anweisungen von Trainerseite bekamen, fiel das 1:0 in der 8. Spielminute unerklärlicherweise genau nach diesem Schema. Die Vollstreckerin nach einem Pass über die TSV-Viererkette war in diesem Fall die spritzige L. Schumann. Die Zuordnung in der Sundhäuser Defensive stimmte in der ersten Viertelstunde überhaupt nicht, wodurch sich den Titans immer wieder viel Raum für schnelle Angriffe bot. Konsequenz dieser desolaten Deckungsarbeit war nach einer gespielten Viertelstunde das 2:0 nach einem Eckstoß. Komplett freistehend musste L. Schumann nur noch einschieben. Anscheinend ließ die Aussicht ein zweites Mal eine herbe 1:6 Klatsche gegen die robusten Aufsteigerinnen einstecken zu müssen, die Sundhäuserinnen aus ihrer Lethargie hochschrecken. Die Folge war, dass die Zuordnung besser organisiert wurde, die Defensivkräfte die Zweikämpfe annahmen und mit vollem Körpereinsatz jedes Mal vor ihrer Gegenspielerin an den Ball kommen wollten. Die Belohnung dieses veränderten Auftretens waren herausgespielte Tormöglichkeiten. Die aussichtsreichste dabei war von Stürmerin M. Chmiel, die nach einem feinen Zuspiel von A. Köhler alleine vor Torfrau L. Chmelik auftauchte, aber leider zu lange überlegte und noch beim Torabschluss gestört werden konnte, sodass der Ball nur neben das Tor ging. Ebenfalls symptomatisch für das seit Saisonbeginn anhaltende Abschlusspech waren die beiden Freistöße von Innenverteidigern L.-J. Schwarz, wobei einer knapp über das Tor und der andere an die Latte gingen. In der Kabine sprachen Meisel und die an diesem Tag als Co-Trainerin agierende C. Frohl ihrem Team Mut zu und zeigten sich angesichts der gezeigten Leistungen in der letzten halben Stunde zuversichtlich, dass in dieser Partie trotz des Rückstandes gar nichts verloren ist.

Alle Hoffnungen wurden jedoch bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff zunichte gemacht, als die TSV-Frauen mal wieder nicht mit voller Konzentration bei der Sache waren und sich keiner in der Hintermannschaft für D. Janke zuständig fühlte, die selbst überrascht von so wenig Gegenwehr, schnörkellos aus 25m abzog und den optimal getroffenen Ball direkt unter die Latte zum 3:0 setzte. Die Sundhäuserinnen ließen aufgrund des Sekundenschlafes konsterniert die Köpfe hängen, wollten sich allerdings nicht kampflos ergeben. Bis auf sehr wenige Chancen, wie beispielsweise zwei Freistößen in der Nähe der Strafraumgrenze oder Einzelaktionen von M. Preller, kam in der zweiten Hälfte von den Titans nicht mehr viel. Die eindeutig größeren Spielanteile sowie die besseren Möglichkeiten lagen auf Seiten des TSV Sundhausen. Schwarz belohnte sich für ihren Auftritt nach zwei weiteren Lattentreffern in Folge eines Freistoßes unglücklicherweise nicht selbst. C. Bergmann verzog ebenfalls aus guter Freistoßposition direkt an der Strafraumkante. Chmiel konnte ihre persönliche Torflaute trotz sich bietender Gelegenheiten nicht beenden. Einzig Flügelflitzerin Juliane Klein, die schon in den vergangenen zwei Spielen traf, behielt nach einer schönen Vorarbeit von der jungen F. Hildenbrandt in der 77. Spielminute alleine vor Chmelik die Nerven und schob den Ball ins linke untere Eck zum Anschlusstreffer ein. Sundhausen ließ bis zum Schlusspfiff nichts unversucht, um wenigstens einen Punkt als Ausdruck des unbändigen Willens mitzunehmen. Die Viererkette wurde in eine Dreierkette umgewandelt, wobei Innenverteidigerin Julia Klein in der Offensive ihre Mitspielerinnen unterstützen sollte. Fast wäre dies auch erfolgreich gewesen, aber das Zuspiel auf Hildenbrandt, die einschussbereit war, wurde wegen einer Abseitsposition abgepfiffen. Kurz vor Ende verpassten dann gleich drei Sundhäuserinnen den Lattenabpraller von Schwarz..

Schiedsrichter: Michael Friedel - Zuschauer: 55
Tore: 1:0 Lisa Schumann (8.), 2:0 Lisa Schumann (15.), 3:0 Daniela Janke (50.), 3:1 Juliane Klein (77.)

Aufrufe: 013.11.2017, 11:29 Uhr
Julia KleinAutor