2024-05-10T08:19:16.237Z

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Spendenlauf: Die U-23-Fußballerinnen des SV Meppen sammelten 2560 Euro für den Kinderschutzbund Lingen.
Spendenlauf: Die U-23-Fußballerinnen des SV Meppen sammelten 2560 Euro für den Kinderschutzbund Lingen. – Foto: SV Meppen

Spendenlauf bringt 2560 Euro für Kinderschutzbund

U-23-Fußballerinnen des SV Meppen zusätzlich motiviert

Laufen im Training zählt nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen von Fußballern. Doch der gute Zweck kann für erhebliche zusätzliche Motivation sorgen. Von einer Aktion der U-23-Spielerinnen des SV Meppen hat der Kinderschutzbund Lingen profitiert.

„Wir laufen schon den dritten Monat, da wird es schwieriger mit der Motivation“, weiß Trainerin Marta Stobba, deren Team zuletzt am 27. Oktober gemeinsam auf dem Platz stand. Danach trainierte jede Spielerin individuell. Stobba, die selbst an einer ähnlichen Aktion in Cloppenburg zugunsten von Kindern, die an Krebs erkrankt sind, teilgenommen hat, schlug einen Spendenlauf vor. Die Idee „zündete“ sofort beim Teammeeting. „Das fanden alle Spielerinnen super gut.“


„Extramotivation“
„Wir haben noch mal Vollgas gegeben für ein gutes soziales Projekt“, sagt Kapitänin Sabrina Schmitz. „Das war Extramotivation“, stimmt Finja Sasse zu, die 2014 von SuS Neuenkirchen zum SVM gestoßen ist und bis zu ihrer Australienreise nach dem Abitur 2018 in der ersten Frauenmannschaft aktiv war. Die Familie, aber auch Freunde setzten eine Prämie pro gelaufenen Kilometer aus. Die Mannschaft hatte genau eine Woche Zeit. „Einige sind über 60 Kilometer gelaufen“, lobt die Sportliche Leiterin Birgit Niemeyer.
Vergleich auf App ein Ansporn
Auf einer App konnten die Spielerinnen das Ergebnis vergleichen. „Es war ein Ansporn, wenn man gesehen hat, was die anderen schon erreicht haben. Da wurden fleißig Kilometer gesammelt“, erläutert Sasse, die daheim in Neuenkirchen auf altbekannten Strecken lief, aber auch in Lingen, wo sie Kommunikationsmanagement studiert, unterwegs war. Zumeist bei Schmuddelwetter.
Lauf-„Muffel“ gibt Vollgas
Schmitz, die sich selbst als Lauf-Muffel beschreibt, lief die größte Summe ein. Vor Weihnachten sei es leichtgefallen, Spender für ein gutes Projekt in der Region zu finden, sagt sie. VorbildfunktionBevor Schmitz Familie und Freunde um Unterstützung bat, fragte sie bei ehemaligen Trainern an, „die wissen, wie wenig Lust ich auf Laufen habe“. Als Kapitänin und mit 24 Jahren älteste Spielerin habe sie eine Vorbildfunktion. Gelaufen ist die 2010 von der SPG Rhede/Brual/Neurhede zum SVM gekommene Spielerin meist nach der Arbeit auf „einigermaßen beleuchteten Wegen“. Dabei laufe sie nie gern dieselbe Strecke. „Dann weiß ich, wie lang sie ist.“
„Das ist eine mega Leistung“
Überrascht zeigte sich Schmitz von der Gesamtsumme von 2560 Euro, die die U23 verdient hat. Damit hatte auch Stobba, die nicht nur die Läufe per App kontrolliert, sondern selbst mitgemacht hat, nicht gerechnet. „Das ist eine mega Leistung“, sagt Niemeyer. „Eine sehr große Spende“, urteilt Heribert Magdeburg. Der Kassenwart beim Kinderschutzbund muss es wissen. In Zeiten der Corona-Pandemie seien viele Spenden schlicht weggebrochen.
180 Fälle im Jahr
Mit der Unterstützung organisiere der Kinderschutz die Arbeit seiner 1993 gegründeten Beratungsstelle bei Gewalt und Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Bei Logo arbeiten fünf Hauptamtliche. Nach Magdeburgs Aussagen gibt es etwa 180 Fälle im Jahr. Das könne mit einem Telefonat erledigt sein, aber auch zu einer über einjährigen Therapie führen.
Einladung nach Lingen
Nach der Corona-Pause, „wenn sich alles etwas normalisiert hat“, will Magdeburg die Spendensammlerinnen in die Beratungsstelle einladen. Vielleicht, sagt Stobba, sei ein zweiter Lauf möglich. Dann hoffentlich als Abwechslung zwischen den gemeinsamen Trainingseinheiten.

Aufrufe: 023.12.2020, 11:39 Uhr
Uli MentrupAutor