Knapper Sieg im Spitzenspiel

Darin sah Gästetrainer Knut Winkelmann auch das einzig Positive des Tages. „Wir sind weiter Tabellenführer und das wollen wir bis zum Ende der Saison bleiben. Wir pfeifen aber personell aus dem letzten Loch und da wird es schwer, die Spiele erfolgreich zu gestalten. Heute haben wir gekämpft und hätten bei glücklichem Verlauf einen Punkt mitnehmen können.“
Diese Ansicht hatte der Gästecoach aber ziemlich allein, denn nur in der Schlussphase hatte der Tabellenführer einen Hauch von zwei Torchancen. Ansonsten bestimmten die kampfstarken Ottbergerinnen das Geschehen und hätten die Partie früher entscheiden müssen. Dieses Haar in der Suppe fand auch Trainer Manuel Bohnert, der die Leistung seines Teams ansonsten als „Top“ einstufte.
„Der Sieg war hochverdient. Wir haben klasse gespielt und bei der Wärme nie nachgelassen. Das Tempo war atemberaubend. Mal schauen, was jetzt möglich ist,“ stufte Bohnert die Meisterschaftschancen als durchaus realistisch ein. Die Gäste waren nur mit elf Spielerinnen nach Ottbergen angereist.
Auf der Gegenseite musste auch Bohnert kurzfristig auf eine wichtige Stütze verzichten. Julia Oebbeke fiel erkrankt aus und wurde durch Lena Hülkenberg ersetzt, was sich letztlich als erfolgreicher Schachzug herausstellen sollte.
Das Spitzenspiel machte seinem Namen alle Ehre und das erste Ausrufezeichen setzte Mariella Oebbeke mit einem Knaller an die Latte (25.). In der 38.Minute fiel die längst überfällige Führung für die Bohnert-Elf. Oebbeke schlug einen Pass scharf in die Mitte und nach einem Stellungsfehler von Charlotte Meier landete das Leder bei Lena Hülkenberg. Nach einem schnellen Antritt schloss sie gekonnt ab und überwand Laura Schulte, die noch am Ball war, mit einem platzierten Schuss in die rechte Ecke.
Die Führung gab Sicherheit, denn auch im zweiten Durchgang blieb die Überlegenheit der Ottbergerinnen bestehen. Wiedenbruch mit einem abgefälschten Schuss in die Wolken (49.) und zweimal Mariella Oebbeke (55., 60.), sie alle besaßen Chancen zur frühzeitigen Entscheidung.
Die Heimelf ließ diese aber liegen und hielt Donop-Vossheide im Spiel. Die Gäste zeigten sich meist destruktiv, hätten aber plötzlich doch den Ausgleich erzielen können. Torjägerin Jennifer Reinhold tauchte zweimal gefährlich vor dem Ottberger Tor auf, doch einmal schoss sie rechts vorbei (76.) und einmal tauchte Böttcher erfolgreich ab (86.). „Der Ausgleich hätte den wahren Spielverlauf aber auf den Kopf gestellt,“ so die zutreffende Aussage von Bohnert.
SV Ottbergen-Bruchhausen: Böttcher; Schulz, Brüseke, Hülkenberg (81. Bohnert), Stöver, M. Oebbeke, Kreylos, Bobbert (63. Butterwegge), Ulhardt, Wiedenbruch, Holtemeyer.