2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Frank Neinaß
F: Frank Neinaß

Phönix erkämpft sich den Derbysieg

Phönix Höxter gewinnt das Nachbarschaftsduell gegen den favorisierten SV Ottbergen/Bruchhausen in der Frauen-Landesliga mit 2:1. Die Ottbergerinnen vergeben zu viele Chancen, Phönix ist effizienter

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Was für ein Derby und was für Emotionen. Nach dreiminütiger Nachspielzeit lagen sich jubelnde Höxteranerinnen in den Armen und feierten den insgesamt sogar verdienten 2:1 (1:1) Derbysieg gegen den hochgehandelten SV Ottbergen-Bruchhausen in der Frauen-Landesliga.

Die Kreisstädterinnen verdienten sich den wichtigen und für sie prestigeträchtigen Sieg durch eine klasse kämpferische Leistung, die auch einige spielerische Höhepunkte zu bieten hatte. Auf der anderen Seite verließen enttäuschte Ottberger Spielerinnen schnell die Weserkampfbahn, denn mit einer Niederlage hatten nur wenige gerechnet. Die Gäste hatten zwar individuelle Klasse zu bieten, doch immer wieder scheiterten sie an der überragenden Höxteraner Torhüterin Rauchmann oder an ihrem eigenen Unvermögen. Trainer Manuel Bohnert war deshalb auch sehr kurz angebunden. „Heute hat die Mannschaft gewonnen, die es am meisten wollte.“

»Was für Chancen wollen wir denn noch haben?«

Phönix Trainer Sascha Zeisberg, der seine Elf in Abwesenheit des auf Reisen befindlichen Philipp Müller allein an der Linie coachte, konnte hocherfreut den positiven Bericht an dessen Handy senden. „Das war eine klasse Leistung und so wollen wir immer auftreten.“
Die Heimelf setzte immer wieder wichtige Nadelstiche und traf zu wichtigen Zeitpunkten direkt zu Beginn der jeweiligen Halbzeiten. In der Anfangsphase überfiel Phönix die überraschten Gäste geradezu (7.). Auf Vorlage von Busch netzte Stürmerin Valentina Gröne zum frühen 1:0 ein. Dieser Treffer spielte den Höxteranerinnen in die Karten. Ottbergen drückte danach zwar, doch so richtige Ideen versprühte die Bohnert-Elf nicht. Phönix stand in der Abwehr sicher und setzte immer wieder überfallartige Nadelstiche. In der 16. Minute hätte ein platzierter Schuss von Celine Busch fast zur Resultatserhöhung geführt, doch die aufmerksame Torhüterin Böttcher konnte das Leder mit den Fäusten aus dem Eck boxen. Bei Phönix zeichnete sich Friederike Rauchmann ein ums andere Mal glänzend aus. In der 18. Minute hielt sie einen Schuss von Mariella Oebbeke sicher und in der 30. Minute fischte sie einen Knaller von Julia Oebbeke aus dem Winkel. Bei der sich direkt anschließenden Ecke musste sie aber hinter sich greifen. Hüttig verlängerte die Flanke von Julia Oebbeke unglücklich per Kopf auf die am langen Pfosten stehende Carolin Stöver, die im Fallen den Ball unhaltbar versenkte. Nur einen Angriff später hätte Julia Oebekke fast das Doppelpack für die Gäste geschnürt, doch erneut zeichnete sich Rauchmann mit einer Glanzparade aus. Das chancenreiche und auf hohem Niveau stehende Kreisduell fand seinen nächsten Höhepunkt in der 37. Minute. Valentina Gröne setzte sich mit ihrer nicht zu stoppenden Geschwindigkeit gegen die Ottberger Abwehr durch und den genauen Querpass hätte Jana Leuchtmann unbedingt verwerten müssen. Sie wurde aber von einer Ottberger Gegenspielerin erfolgreich gestört, geriet in Rückenlage und donnerte das Leder über das Gästetor. Fast mit dem Pausenpfiff hätte Pia Wiedenbruch die Führung für die Gäste erzielt. Ihren Schuss wehrte Rauchmann aber mit Fuß ab. In der Pause fand Ottbergens Co-Trainer Michael Oebbeke deutliche Worte für die bis dahin durchschnittliche Leistung seiner Elf und forderte vehement Besserung. „Wir müssen von der Körpersprache anders auftreten. Wir sind das Team, das spielen und den Ball fordern muss und ich erwarte, dass wir das Spiel gewinnen.“
Seine Worte schienen die Spielerinnen nicht erreicht zu haben, denn direkt nach der Pause wurden die Gäste erneut kalt erwischt. Phönix spielte sich über Gröne und Busch gekonnt in die Mitte auf Jana Leuchtmann durch und diesmal machte sie es besser und schoss ein. Im direkten Gegenzug tauchte Mariella Oebbeke plötzlich frei vor Rauchmann auf, doch ihr Heber ging über das Tor. Ottbergen drückte auf den Ausgleich und besaß auch gute Möglichkeiten. Wiedenbruch wurde der Ball von Rauchmann von den Füßen geangelt (65.), der Nachschuss von Mariella Oebbeke ging vorbei und Julia Oebbeke schoss aus elf Metern um Haaresbreite rechts daneben (69.). Michael Oebbeke verzweifelte an der Linie fast. „Was für Chancen wollen wir denn noch haben? Wir spielen uns einiges heraus, doch der Ball will einfach nicht reingehen.“ Dazwischen hätte Leuchtmann fast den dritten Treffer für Phönix erzielt, doch ihren Schuss kratzte Böttcher klasse aus dem Winkel. Die Gäste rannten in den letzten20 Minuten weiter an, bissen sich aber immer wieder an der sicheren und hochkonzentrierten Phönix-Abwehr die Zähne aus. Immer wieder wurden Einzelaktionen erfolgreich gestoppt oder eine Phönix-Spielerin stand richtig und klärte die wenigen brenzligen Situationen. Die beste Möglichkeit besaß da noch die Heimelf. Die pfeilschnelle Heiber setzte sich auf rechts durch, doch in der Mitte fand sich keine Abnehmerin. Die Heimelf sehnte den Abpfiff herbei und nach drei Minuten Nachspielzeit war die Überraschung perfekt.

Phönix Höxter: Rauchmann; Föst, Aarents, Hüttig, Lohre, Busch (90. Meyer), Leuchtmann, Gröne, Fischer, Müller (68. Heiber), Berdin.
SV Ottbergen-Bruchhausen: Böttcher; Schulz, Holtemeyer, Stöver, M. Oebbeke (67. Stockmeier), J. Oebbeke, Wiedenbruch, Bobbert, Butterwegge, Wetzel, Kreylos (89. Hillebrand).
Tore: 1:0 Gröne (7.), 1:1 Stöver (30.), 2:1 Leuchtmann (46.).
Gelbe Karten: Berdin, Aarents, Föst – Stöver
Schiedsrichter: Udo Ferentschick.

Aufrufe: 022.10.2018, 11:09 Uhr
Frank NeinaßAutor