2024-04-25T14:35:39.956Z

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– Foto: Jens Dünhölter

Platzverweis wirft Fortuna II nicht um

Torhüter Maduka Okoye fliegt nach einer halben Stunde vom Feld. Zu diesem Zeitpunkt führen die Flingerner aber schon mit 2:0 gegen den VfB Homberg und bringen den ersten Sieg des Jahres – wenn auch mit ein wenig Glück – über die Zeit.

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Die letzten Augenblicke der Partie verbringt Maduka Okoye im Kabinengang. Nervös zählt er die Sekunden herunter, wenngleich der Sieg nicht anzubrennen droht. Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Fasihullah Habibi erlöst den Torwart von Fortunas Regionalliga-Fußballern. Der 2:0-Erfolg gegen den VfB Homberg ist in trockenen Tüchern – und Okoye darf den Innenraum des Paul-Janes-Stadions wieder betreten.
Mit einem lauten Jubelschrei stürmt er auf den Rasen, schließt erst Rechtsverteidiger Vincent Schaub in seine Arme und gratuliert dann seinen übrigen Teamkameraden.

Lediglich eine halbe Stunde hatte der nigerianische Nationalspieler am Samstag das Tor der „Zwoten“ gehütet, dann war sein Arbeitstag vorzeitig beendet. Okoye hatte nach einer verunglückten Rettungsaktion Cagatay Kader mit dem Fuß auf Kopfhöhe getroffen, sodass Referee Habibi keine andere Wahl blieb, als den Keeper vom Feld zu stellen. Besonders unglücklich: Tim Oberdorf war wenige Sekundenbruchteile vor Okoye am Ball und hatte die Situation im Grunde bereinigt, doch der 20-Jährige konnte seinen Klärungsversuch nicht mehr abbrechen.

Der Platzverweis hätte durchaus einen Bruch im Spiel der Flingerner herbeiführen können, doch anders als beispielsweise gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund vor zwei Wochen – da hatte ein Doppelschlag die „Zwote“ in die Knie gezwungen – entpuppte sich dieser Nackenschlag nicht als erfolgsgefährdend. Trainer Nico Michaty reagierte mit einer taktischen Personalrochade: Max Wegner rückte vom Sturmzentrum ins zentrale Mittelfeld, Profi-Leihgabe Aymen Barkok auf den linken, Shinta Appelkamp auf den rechten Flügel und Timo Bornemann von der Außenbahn in die Sturmspitze. Zwar dauerte es eine Weile, bis sich diese Umstellung gefestigt hatte, doch gerade in der zweiten Hälfte prallte jede Homberger Angriffsbemühung an der Flingerner Deckung ab.

Zugute kam der „Zwoten“, dass sie zum Zeitpunkt der Roten Karte bereits die beiden am Ende spielentscheidenden Tore erzielt hatte – innerhalb von knapp einer Minute. Bornemann drosch die Kugel nach einer klugen Ablage Wegners in den Winkel und Appelkamp schlug Kapital aus einem fatalen Ballverlust von Mike Koenders. Bis zur Halbzeit hätte der Aufsteiger zwar zurück in die Partie finden können, Thorsten Kogel scheiterte mit der besten Chance aber am Pfosten.

„Wir hatten Riesenglück, dass wir bis zur Pause kein Tor kassiert haben“, sagte Coach Michaty. „In der Halbzeit haben wir uns neu sortiert, gesammelt und dann mit zehn Mann richtig gut verteidigt.“ Vorlagengeber Wegner blies ins selbe Horn. „Mit Kampf und Einstellung haben wir es über die Runden gebracht“, resümierte der 30-Jährige. Nach zuletzt vier Remis seit der Winterpause taten die drei Punkte den Rot-Weißen enorm gut. „Der Sieg hat die letzten Unentschieden veredelt“, sagte Wegner. „Darauf können wir aufbauen.“

Okoye wird nun zwar voraussichtlich zwei oder drei Wochen fehlen, doch sein Stellvertreter Mario Zelic machte eine gute Figur. Auch ihn klatschte der nigerianische Nationalspieler nach dem Schlusspfiff ab.
Aufrufe: 029.2.2020, 19:32 Uhr
RP / Tobias DinkelborgAutor