Deshalb hat die „Zwote“ ihre Zelte am Montag nicht nach einer langen Busfahrt in der Nähe von Erfurt aufgeschlagen, sondern in der Sportschule Wedau. „Wir haben uns direkt vor Ort getroffen, um kurze Wege zu haben“, sagt Trainer Nico Michaty. Bis Freitag will der 46-Jährige seinem Team im Schatten der Duisburger Arena den Feinschliff verpassen, bevor es strammen Schrittes auf den Ligabeginn zugeht.
Allerdings steht in dieser Woche nicht allein der konditionelle und taktisch-technische Fortschritt im Fokus. Mindestens ebenso wichtig ist eine andere Komponente: „die Entwicklung eines Teamgeistes“, betont Michaty. Richtig kennenlernen konnte sich die stark veränderte Truppe bisher kaum, weil die Kabinen am Trainingsgelände weiterhin gesperrt sind. Die Flingerner erschienen aus diesem Grund stets umgezogen am Platz und mussten den Heimweg hinterher umgehend antreten. „Deshalb fehlt das Kabinenleben bislang“, sagt der Coach und präzisiert: „Die eine Stunde vor und nach dem Training, in der man ein bisschen flachst und lacht.“
In Wedau wird es zum ausgiebigen Kennenlernen reichlich Gelegenheiten geben, auch wenn der Terminplan eng getaktet ist. Zwei Übungseinheiten stehen täglich auf dem Programm, hinzu kommt am Mittwochabend (18.30 Uhr, Lohrheidestadion) ein Testspiel bei der nur noch in der Oberliga kickenden SG Wattenscheid. „Von den geplanten Umfängen und den Witterungsbedingungen her wird es eine intensive Woche“, prophezeit Michaty.
Die hohen Temperaturen haben der „Zwoten“ bereits am vergangenen Samstag zu schaffen gemacht. In brütender Hitze trennten sich die Flingerner von den Sportfreunden Siegen mit einem 2:2-Unentschieden. „Es war ein zähes Spiel“, sagt Michaty rückblickend. „Der Gegner hat es sehr gut gemacht, stand strukturiert und kompakt in der Defensive.“
Durch einen doppelt abgefälschten Schuss war die „Zwote“ früh ins Hintertreffen geraten, der zweite Siegener Treffer fiel nach etwa einer Stunde. Innerhalb der letzten zehn Minuten führten Routinier Oliver Fink und Testspieler Emre Aydinel allerdings den späten Ausgleich herbei. „Am Ende haben wir einen Zahn zugelegt“, analysiert der Coach. „Positiv war, dass die Jungs das Spiel keinesfalls verlieren wollten.“