2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Jürgen Radeck

Fixiert auf Saison mit Hin- und Rückrunde

Alternative Spielmodelle des hessischen Verbands in den heimischen Fußballkreisen zunächst kein Thema

Wiesbaden/Rheingau-Taunus. Bis Samstag haben die hessischen Fußballkreise die Wahl, ob sie ihre teils stark aufgeblähten Ligen mittels des klassischen Spielmodells mit Hin- und Rückspielen austragen oder auf ein alternatives Spielmodell zurückgreifen möchten. Klassisches Modell, das ist die Devise in den Kreisen Wiesbaden, Rheingau-Taunus und Main-Taunus – sofern Corona nicht erneut dazwischenfunkt. Am Samstag steigt die wegweisende Sitzung des Verbandsspielausschusses im Hessischen-Fußball-Verband (HFV), in deren Rahmen die Spielmodelle sowie die Zahl der Auf- und Absteiger festgelegt werden, bestätigt Ausschuss-Chef Jürgen Radeck.

Von der Regionalliga bis zu den sechs Gruppenligen ist das Votum schon gefallen, es soll auf traditionelle Weise gespielt werden. An die Alternativen, die der HFV den Staffelleitern und Vereinen offeriert hat, hat man sich in den oberen Klassen nicht herangetraut. In Sachen Teilung (siehe Grafik) wagt sich mit Gelnhausen womöglich der erste Kreis auf einer Sitzung an diesem Montag aus der Deckung: Die dortige Kreisoberliga, in der neuen Runde mit 19 Vereinen gut gefüllt, zieht in Erwägung, mit einer Qualifikationsrunde ins Rennen zu gehen, in der zunächst zehn beziehungsweise neun Teams einer Staffel zugeordnet werden. Klar ist für Radeck und seine Mitstreiter: Nach dem 8. August gibt es kein Zurück mehr. „Während der Runde wird aus einem Modell mit Hin- und Rückspiel keine einfache Runde mehr.“ Damit einher geht auch die Tatsache, dass es definitiv Auf- und Absteiger geben wird – ob bei einem regulären Verlauf oder einem Abbruch.

Die Haltung des Kreises Wiesbaden:

„Über ein alternatives Spielmodell haben wir nur kurz nachgedacht. Letztlich spart man dadurch nur wenige Spiele. In beiden B-Ligen sowie in der C-Liga spielen wir ohnehin mit kleinen Staffeln und gehen davon aus, dass es funktioniert. In der Kreisoberliga mit 18 Vereinen und der A-Liga mit 19 würden wir notfalls auf eine einfache Runde reduzieren. Laut Statuten müssen 50 Prozent einer Runde gespielt sein, um gültige Abschlusstabellen zu haben“, umreißt der stellvertretende Wiesbadener Fußballwart Jürgen Brose die Situation. Die für den 6. und 13. Juni 2021 vorgesehenen letzten Spieltage der Saison 2020/21 wollen die Wiesbadener auf den 31. Januar und 14. Februar vorverlegen, um im Laufe des Junis noch die Relegation von der B- zur A-Liga und von der A-Liga zur Kreisoberliga dranhängen zu können. „Man weiß nicht, was kommt. Aber ich denke, dass wir sehr gute Voraussetzungen geschaffen haben“, sagt Brose. Spiele der zweiten Mannschaften beginnen künftig etwas früher, um einen größeren Puffer zum Spiel der ersten Garnituren zu haben, das in der Regel um 15 Uhr angepfiffen wird.

Die Haltung des Kreises Rheingau-Taunus:

„Von vornherein auf ein anderes Spielmodell zu setzen, das hat für mich keinen Sinn ergeben. Wir bauen auf unser normales System und versuchen, so viele Spiele wie möglich durchzupeitschen“, sagt Kreisfußballwart Erich Herbst. Für den Fall eines späteren Saisonstarts als dem vorgesehenen Anfang September hatte er im Vorfeld einen Alternativplan mit einfacher Runde und eventuell sich anschließenden Play-Off-Spielen eingereicht. Das sei aber von Verbandsseite nicht berücksichtigt worden. Davon abgesehen habe er eine Umfrage bei seinen Vereinen gestartet, ob zum Ende der nächsten Runde Relegationsspiele stattfinden sollen. Vermutlich wird eine Mehrheit dafür stimmen, doch wie alles in der Realität ablaufen wird, ist ohnehin völlig unbestimmt.

Die Haltung des Kreises Main-Taunus:

„Ich bin kein Freund von Play-Offs. Wir versuchen lieber normal eine Hin- und Rückrunde zu spielen. Und sollte es zu einer Unterbrechung kommen, würden wir gerne im Vorfeld von Verbandsseite die Zusicherung haben, dann auf eine einfache Spielrunde umstellen zu können“, sagt Main-Taunus-Fußballwart Karl-Heinz Reichert. Bis auf die Kreisoberliga (17 Teams) seien in A-Liga (18), B-Liga (17), C-Liga (15) und D-Liga (16) je zwei Aufsteiger vorgesehen, erläutert Reichert. Sollte die Saison normal mit Vor- und Rückrunde über die Bühne gehen können, würde es keine Relegation geben. Im Fall einer einfachen Spielrunde wolle man eine Relegation spielen, führt der MTK-Steuermann aus und weist darauf hin, dass es im Fall einer erneut verkürzten Runde diesmal Absteiger geben werde. Die Vereine aller Spielklassen bittet Reichert mit je einem Vertreter pro Klub am 12. August beim TuS Niederjosbach in einem großen Zelt zur Ligabesprechung und Pokalauslosung (Einlass ab 18 Uhr, Beginn ist um 18.45 Uhr).

Aufrufe: 03.8.2020, 19:30 Uhr
Frank Kaminski und Stephan NeumanAutor