2024-05-10T08:19:16.237Z

WM 2014
Der zehnjährige Lucas Freigang aus Oppenheim wird am Sonntag der zwölfte Deutsche auf dem heiligen Rasen im Maracanã-Stadion sein. Grafik:Laura Freigang
Der zehnjährige Lucas Freigang aus Oppenheim wird am Sonntag der zwölfte Deutsche auf dem heiligen Rasen im Maracanã-Stadion sein. Grafik:Laura Freigang

Ein Traum wird wahr: Einlaufkind bei der WM

Der zehnjährige Lucas Freigang aus Oppenheim eskortiert deutschen Nationalspieler vor dem Finale

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OPPENHEIM - Deutschland steht im WM-Finale – aber nicht elf, sondern zwölf Deutsche werden am Sonntag den Rasen des legendären Maracanã-Stadions von Rio de Janeiro betreten. Als Eskortenkind läuft der gebürtige Oppenheimer Lucas Freigang gemeinsam mit den Stars der DFB-Elf ein.

Für Philipp Lahm & Co könnte das Finale zum absoluten Höhepunkt ihrer Karriere werden – und für Lucas Freigang das prägendste Ereignis in seiner bisherigen Fußballer-Laufbahn.

An Gewinnspiel teilgenommen

Ein Gewinnspiel ermöglicht dem Zehnjährigen das wohl größte Abenteuer seines noch jungen Lebens. Zum ersten Mal reist er auf einen anderen Kontinent – und erlebt dort auch noch das WM-Endspiel hautnah mit. „Ich freue mich riesig und kann es noch gar nicht richtig glauben“, sagt Lucas mit leuchtenden Augen.

Alles begann während eines Mallorca-Urlaubs mit der Familie: Lucas’ Mutter wird in der Bild-Zeitung auf einen Artikel aufmerksam. „Bild und McDonald’s machen WM-Träume wahr“ lautet die Schlagzeile. Kinder im Alter zwischen sechs bis zehn Jahren können einen Platz als Eskortenkind beim WM-Finale in Brasilien gewinnen – die Chance für Lucas.

Gemeinsam mit seiner Schwester Laura beginnt er, ein Bewerbungsvideo zu drehen. Lucas vollführt am Strand der Balearen-Insel ein paar Kunststücke mit dem Ball, er schlägt Rad, turnt Flick-Flack und hält ein selbst gemaltes Bild zum WM-Finale in die Kamera. Die Schwester übernimmt später das Schneiden des Videos und unterlegt es mit dem Song „Sununga“ der Sängerin Be Ignacio, die Lucas die Veröffentlichungsrechte schenkt. Bei McDonald’s kommt das Video so gut an, dass Lucas den Zuschlag erhält: Er wird Einlaufkind beim WM-Finale, das nun auch noch mit deutscher Beteiligung stattfindet.

„Ich hatte mir das so gewünscht. Aber ich hätte nie gedacht, dass wir im Halbfinale gegen Brasilien gewinnen – und dann auch noch so hoch“, sagt Lucas, der zu gerne an der Hand von Bayern-Star Toni Kroos aufs Spielfeld laufen würde. Auch für Brasiliens Superstar Neymar schwärmt er: „Er ist einfach cool und spielt gut Fußball.“ Doch mit Neymars Verletzung war dieser Traum bereits vor dem Halbfinale geplatzt. Für das 1:7-Debakel der Seleção hat Lucas durchaus eine Erklärung parat: „Die Brasilianer waren vor dem Spiel ein bisschen zu angeberisch. Sie haben immer gesagt: Wir werden Weltmeister. Das ist aber nicht so leicht. Da muss man immer extrem gut spielen. Das haben sie aber nicht.“

Schwester ist U17-Nationalspielerin

Auf der Reise an den Zuckerhut wird er von seinem Vater Helmut begleitet. Fifa-Hauptsponsor McDonald’s gibt einen straffen Terminplan vor, der nur wenig Zeit für eigene Freizeitaktivitäten lässt. Highlight ist natürlich das große Finale im Maracanã-Stadion. Am Spieltag muss Lucas schon um zehn Uhr im Stadion sein, da die Einlaufkinder Anweisungen erhalten und das Einlaufen geübt wird. Das Sponsoren-Programm sieht außerdem noch ein Fußballspiel zwischen den Eskortenkindern sowie Besichtigungen von Zuckerhut, Christusstatue und botanischem Garten vor. In der wenigen Freizeit wollen Vater und Sohn an der Copacabana direkt vor ihrem Hotel relaxen.

Wie jeder Jugendfußballer träumt Lucas Freigang von einer Karriere als Profifußballer. Er ist sich aber sehr wohl bewusst, dass zur Profilaufbahn hartes Training und auch ein bisschen Glück gehören. Für Schwester Laura könnte dieser Traum durchaus in Erfüllung gehen. Die 16-Jährige, die in der kommenden Saison für den Regionalligisten TSV Schott Mainz spielt, ist schon Nationalspielerin. Sie spielt für die U17-Mädchen des Deutschen Fußball Bundes. Und am Sonntagabend wird sie natürlich vor dem Fernseher sitzen, wenn ihr kleiner Bruder die größte aller Fußballbühnen betritt.

Aufrufe: 011.7.2014, 14:00 Uhr
Carsten FehlingerAutor