2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Abschied: Nico Fehlhauer und BW Merzen gehen nach einem Jahr getrennte Wege. Foto: Rolf Kamper
Abschied: Nico Fehlhauer und BW Merzen gehen nach einem Jahr getrennte Wege. Foto: Rolf Kamper

Fehlhauer und Merzen gehen getrennte Wege

"Aus" nach nur einem Jahr - ?Konstruktive Zusammenarbeit mit der sportlichen Leitung nicht mehr gegeben"

Verlinkte Inhalte

Der Amateurfußball im Osnabrücker Land hat seinen ersten Aufreger. Völlig überraschend hat in der Woche vor dem ersten Spieltag der Trainer von Blau-Weiß Merzen, Nico Fehlhauer, nach nur einem Jahr die Brocken „aus persönlichen Gründen“ hingeschmissen. Im Sinne der Mannschaft und des Vereins sei eine „konstruktive Zusammenarbeit mit der sportlichen Leitung, so wie ich sie mir vorstelle, nicht mehr gegeben".

Der 38-Jährige gab in erster Linie ihr Verhalten als ursächlich für seine Kündigung an. Gleichzeitig bedankte sich Fehlhauer noch einmal ausdrücklich bei der Mannschaft für die immer offene, faire und konstruktive Zusammenarbeit. „Ich bin wirklich stolz, dass ich dieses Team trainieren durfte“, klang ein wenig Wehmut in der Begründung durch. Schließlich wünschte der 38-Jährige „jedem einzelnen Spieler persönlich, beruflich und natürlich fußballerisch alles Gute“.

Die Kündigung traf „Löwen“-Obmann Bernd Holtkamp wie aus heiterem Himmel. „Bis dahin musste ich davon ausgehen, dass wir wie bisher vertrauensvoll zusammenarbeiten, auch wenn wir nicht immer konform gingen“, rätselte der Obmann am Samstag in einem Telefongespräch; Meinungsverschiedenheiten seien doch nicht außergewöhnlich.

Am Abend vorher hatte es von Vereinsseite her einen Versuch gegeben, den geschätzten Trainer von seinem Entschluss abzubringen. Eine Einigung kam aber nicht zustande. Vielmehr erläuterte der scheidende, junge Trainer („Ich war sehr aufgeregt“) der Mannschaft vor dem Training ausführlich seine Gründe im Beisein des Präsidiums und verließ nach einer guten halben Stunde die Räumlichkeiten an der Löwenkampfbahn, als die Gegenseite substanziell zu seinen Gründen nicht Stellung nehmen wollte.

Der Merzener Vorstand hat inzwischen reagiert und bis auf weiteres dem Kotrainer die Leitung der ersten Herrenmannschaft übertragen. „Al Anozie genießt das volle Vertrauen und die volle Unterstützung des Vorstands“, hieß es gestern in einer kurzen Pressemitteilung der Blau Weißen. Der aus Bramsche erst zu Saisonbeginn zu den „Löwen“ gewechselte Anozie hat die Mannschaft in der Vorbereitung eine zeitlang verantwortlich auf die neue Saison vorbereitet und sitzt am Sonntag bereits auf der Bank, wenn in Osnabrück die beiden Geheimfavoriten der Bezirksliga 5, Rasensport Osnabrück und BW Merzen, gleich zum Saisonauftakt schon aufeinandertreffen. Endgültig wollen die Merzener über die Trainerfrage am Montag beraten.

Fehlhauers Kündigung ist so kurz vor dem Raspo-Spiel sicher kein günstiger Zeitpunkt und neben den personellen Aufstellungssorgen eine zusätzliche Belastung. „Zurzeit stehen wir nicht unter dem glücklichsten Stern“, meinte am Samstag „Löwen“-Obmann Holtkamp und bedauerte, dass Fehlhauer das Gespräch über seine persönlichen Gründe verweigert habe: „Mit mir kann man doch über alles reden“.

Aufrufe: 03.8.2013, 19:04 Uhr
Bernhard Tripp / Bramscher NachrichtenAutor