Kettmann: konsequent auf junge Spieler setzen

Sie sind jetzt seit anderthalb Jahren in Diekirch als Cheftrainer im Amt. Vor ihrem Amtsantritt kannte die 1.Mannschaft Höhen und Tiefen und wäre einmal sogar fast in die 3.Division durchgereicht worden. Wo soll der Verein in Zukunft hin, was sind die allgemeinen Ziele für Ihre Mannschaft in den nächsten Jahren?

Ich bin damals im Winter nach Diekirch gekommen, als der Club auf einem Abstiegsrang stand. In der Saison davor blieb der Verein nur über das Barragespiel gegen Folschette in der Liga und in der folgenden Spielzeit lief es auch bis zum Winter nicht so richtig. Aufgrund dessen wurde ich dann verpflichtet, ich habe den Club auf einem Abstiegsplatz übernommen.

Wir haben dann versucht, diese schwierige Situation in den Griff zu bekommen, in dem wir konsequent auf junge Spieler setzten. Ich muss sagen, dass diese alle sehr gut mitgemacht haben und am Ende schafften wir es, ein weiteres Relegationsspiel zu vermeiden.

Die Jungs setzten das gut um! Letzte Saison wurden wir dann mit einer sehr jungen Mannschaft guter Sechster. Dazu muss ich sagen, dass der Verein aktuell stark auf die Jugend baut und im Moment klappt das richtig gut. Langfristig möchten wir aber natürlich wieder in die 1.Division, was wir so gut wie möglich mit Diekircher Jungs umsetzen wollen. Dies ist aber schwierig, eben auch wegen dem äußerst jungen Kader.


Trotz der Größe der Stadt Diekirch spielt man innerhalb der „Nordstad“ eine eher untergeordnete Rolle. Wie schwierig ist es, sich gegen Vereine wie Etzella oder Erpeldingen zu positionieren?

Das liegt daran, dass die Young Boys in der Vergangenheit viele Schwierigkeiten hatte, zu Zeiten, als man noch in der Ehrenpromotion spielte. Viele Spieler mussten gehen oder haben den Verein aus eigenen Stücken verlassen. Dadurch wurde der Kader immer dünner und man wurde fast ganz nach unten durchgereicht. Sich jetzt in der „Nordstad“ zu positionieren, ist mit unseren jungen Spieler nicht so einfach. Es ist aktuell schwer, mit Ettelbrück oder Erpeldingen mitzuhalten.


Wie ist denn das Verhältnis unter den Fußballvereinen in der „Nordstad“? Deren gibt es ja immerhin sechs.

Aus Sicht des Trainers gibt es dort keine Probleme, wir verstehen uns gut und respektieren uns gegenseitig. Ich sehe wie gesagt keine größeren Probleme mit den anderen Vereinen auf diesem Gebiet.

In Diekirch, einer der großen Orte in der „Nordstad“, haben wir sehr viele Jugendmannschaften angemeldet, elf oder zwölf glaube ich. Die Jugend aus Diekirch kommt auch weiterhin zum Diekircher Fußballverein. Und wir versuchen dann natürlich, diese so lange wie möglich an uns zu binden, was aber, wie gesagt, ab und zu schwierig ist.


Zurück zur 1.Mannschaft der Young Boys: wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonauftakt?

Nach der Niederlage am Mittwoch (1-5 in Koerich, d.Red.) bin ich natürlich etwas enttäuscht. Ich hatte mir ein paar Punkte mehr errechnet. Aber das kommt bei einer jungen Mannschaft halt vor. Wir arbeiten eigentlich sehr gut zusammen, mit einem Schnitt von 18 Spielern pro Trainingseinheit ist auch quasi jeder immer da, das ist eine super Präsenz! In der Liga gibt es immer ein Auf und Ab. Ich hätte mir zwei, drei Punkte mehr gewünscht, aber gut, die kommen hoffentlich noch.


Bei jungen Mannschaften fehlt ja oft die Konstanz.

Ja, genau. Die machen noch zu viele Fehler.


Und wo wollt ihr am Ende der Saison 17-18 stehen?

Weil wir auch für diese Saison wieder fast eine komplette neue Mannschaft zusammenstellen mussten, ist das Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Wir mussten ja neun Spieler ziehen lassen, vier Neue wurden geholt und wir haben fünf Junioren in die 1.Mannschaft integriert. Langfristig ist es das Ziel, Spieler zu binden um in zwei, drei Jahren etwas aufbauen zu können, leider ist das in Diekirch aber etwas schwierig. Für diese Saison würde ein einstelliger Platz bedeuten, dass wir wenig mit dem Abstieg zu tun gehabt hätten, dass wir eine ruhige Saison gespielt hätten. Die Jungs müssen sich nach und nach ja auch mal an den Rhythmus gewöhnen.


Herr Kettmann, vielen Dank für das Gespräch und viel Glück für das Spiel am Sonntag gegen Reisdorf.