2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit Joker Moritz Keller  (rechts) drehte Wittlingen auf – und die Schönauer um den kurzfristig reaktivierten Tobias Schulz gingen unter.
Mit Joker Moritz Keller (rechts) drehte Wittlingen auf – und die Schönauer um den kurzfristig reaktivierten Tobias Schulz gingen unter. – Foto: Gerd Gründl

Sieben Tore nach der Pause: Wittlingen fegt Schönau weg

Spitzenreiter gewinnt 8:1 bei den ersatzgeschwächten Schönauern

Vier Heimspiele, vier Siege – der FC Schönau hatte die perfekte Bilanz. Dann aber kam der FC Wittlingen. Der Spitzenreiter schickte die Gastgeber mit einer 8:1-Packung vom Feld. In der ersten Halbzeit hatte der FCW noch seine Probleme, drehte dann aber auf und schoss die ersatzgeschwächten Schönauer mit sieben Treffern ab.
Ein bisschen nach Understatement klang es schon. Nach dem 1:1 zur Pause „haben wir etwas an den Stellschrauben gedreht“, sagte Antonio Ratto. Was der Wittlinger Co-Trainer, der den beruflich verhinderten Chefcoach Tiziano Di Domenico vertrat, dann sah, war ein Sturmlauf seines Teams. Auch dank des eingewechselten Moritz Keller. Der quirlige Stürmer legte das 2:1 durch Imad Kassem-Saad auf (51.), der die Führung auch ausbaute (63.).



Keller doppelte zum 5:1 nach (67., 80.), und in den Schlussminuten schoss der FCW seinen höchsten Sieg seit März heraus (8:1 beim FV Lörrach-Brombach II). „Wir haben Ruhe und Geduld bewiesen und natürlich eine unheimliche Qualität einwechseln können“, sagte Ratto.

FC Schönau muss halbe Stammelf ersetzen

Faik Zikolli konnte nur neidisch auf den Kader der Gäste blicken. Während Wittlingen Qualität von der Bank bringen konnte, hatte der Schönauer Coach Probleme, seine Elf überhaupt zu besetzen. Ein Quintett fiel aus (Fabian Behringer, Tim Behringer, Ismail Demirci, Tim Eckert, Tobias Steinebrunner), und kurz vor dem Anpfiff passten auch noch Felix Markanic und Dominik Pfeifer. „Solche Ausfälle kann meine Mannschaft nicht kompensieren. Das ist ja die halbe Stammelf“, klagte Zikolli, der sich sogar bei den Alten Herren bedienen musste.

Tobias Schulz, 31, sprang erstmals seit Juni 2018 ein – und stand gleich in der Startelf. Manfred Knobel, 42, kam in der Schlussphase zum Einsatz. Angesichts der Probleme wollte Zikolli trotz der Klatsche nicht zu heftig Kritik üben: „60 Minuten haben wir es wirklich gut gemacht.“ Erst als Kraft und Konzentration nachließen, „hat uns die Wittlinger Qualität das Genick gebrochen“.

Begonnen hatte die Partie für Schönau perfekt: Nach einem Foul von Patrick Sorg an Johannes Walleser im Strafraum verwandelte Laurens Diemer den Elfmeter zur 1:0-Führung (10.). Diese hielt allerdings ganze 40 Sekunden. Eine Hereingabe von Timo Glattacker fälschte Stefan Steinebrunner ins eigene Tor ab – 1:1. Der Ausgleich gab Wittlingen indes nicht den erhofften Auftrieb, „wir hatten Probleme und haben uns schwer getan. Mit dieser Schönauer Aufstellung hatten wir nicht gerechnet“, sagte Ratto. Der FCS erspielte sich die besseren Chancen, Jakob Gritsch verpasste die abermalige Führung (33.). Auch nach der Pause hatten zunächst die Gastgeber das 2:1 auf dem Fuß, doch Timo Haselwander scheiterte an FCW-Torhüter Aykut Kaya (47.).

Dann aber übernahmen die Gäste das Kommando und überrannten den FCS. „Wittlingen ist nicht unsere Kragenweite“, sagte Zikolli, dem vielmehr die Nachwirkungen der Klatsche Sorgen bereiten: „Ich muss meine Spieler nun aufbauen“, sagte er mit Blick auf die „für uns wichtige Partie“ am Sonntag beim FC Tiengen.

FC Schönau - FC Wittlingen 1:8 (1:1)
Tore: 1:0 Diemer (9./Foulelfmeter), 1:1 Stefan Steinebrunner (10./Eigentor), 1:2, 1:3 beide Kassem-Saad (51., 64.), 1:4, 1:5 beide Moritz Keller (67., 80.), 1:6 Avelina (84.), 1:7 Imbrogiano (87./Foulelfmeter), 1:8 Sorg (90./Foulelfmeter). Schiedsrichter: Iamello (Rheinfelden). Zuschauer: 200.
Aufrufe: 013.10.2019, 14:28 Uhr
Werner Hornig (BZ)Autor