Eine intakte Mannschaft ohne Neider

Die Mischung ist also der Grund, warum die U-19-Kicker aus dem Weidener Osten derzeit mit einer sagenhaften Bilanz an der Tabellenspitze der Kreisliga Amberg/Weiden stehen: 42Punkte aus 14 Spielen und ein Torverhältnis von 75:12 - die Elf um Coach Lache hat neun Spieltage vor dem Saisonende die Maximalausbeute auf ihrem Konto. Die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Bezirksoberliga sind damit schon in trockenen Tüchern? ,,Nein", sagt Lache. ,,Der Aufstieg ist meines Erachtens nicht vorprogrammiert. Wir haben noch schwere Spiele, unter anderem bei unserem schärfsten Verfolger JFG Haidenaabtal, vor uns", warnt er. Zudem seien in der Vergangenheit einige Ergebnisse vielleicht auch ein bisschen hoch ausgefallen. ,,Wir müssen weiter konzentriert sein", gibt der Coach seinen Jungs angesichts des Vorsprungs von lediglich sieben Punkten auf den Tabellenzweiten Haidenaabtal mit auf dem Weg.

Loyal und voller Selbstvertrauen

Lache ist aber ansonsten mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden. So sei sein 15-Mann-Kader im Großen und Ganzen vor größeren Verletzungen verschont geblieben, kleinere habe man kompensieren können. ,,Jeder meiner Spieler strotzt vor Selbstbewusstsein. Sie ziehen im Training alle mit und sind mir gegenüber absolut loyal", sagt er.Ein weiterer Vorteil liegt für ihn auf der Hand. Die U19 und die U17 (Bezirksoberliga) trainieren immer zur gleichen Zeit. Und regelmäßig gibt es nach dem Abschluss der Trainingseinheiten ein Kräftemessen beider Teams. ,,Diese Partie hat schon fast Wettkampfcharakter. Zudem haben mein Trainerkollege Marcus Meier und ich die gleichen Ansichten und ergänzen uns perfekt. Auch das spürt die Mannschaft", erklärt Lache. Lache kann also auf eine voll intakte Mannschaft bauen, in der es keine Neider oder andere Störfaktoren gibt. Jeder spiele für den anderen. ,,Meine Jungs versuchen immer, auch für mich die Partien zu gewinnen", sagt der U19-Trainer nicht ohne Stolz über die hervorragenden Charaktereigenschaften seiner Jungs, die ihm versprochen haben, sich ,,zu zerreißen, um den Kreisliga-Titel zu holen."

Mit bestem Beispiel geht Nikolai Schuller, um nur einen Akteur zu nennen, voran. Mit seinen momentan 27 Toren ist der 17-Jährige der Top-Torjäger der Kreisliga. ,,Er hat wirklich außergewöhnliche Ansätze und eine unglaubliche Schusstechnik. Er ist nicht gerade groß, aber dafür umso schneller", sagt Lache. Doch die FC-Ost-Dominanz lediglich an Schuller festzumachen, hält der Trainer für falsch: ,,Wir treten als Kollektiv auf und jeder hängt sich für die Mannschaft rein."So sieht es auch das Vereinskonzept vor, mit dem der FC Weiden-Ost seit Jahren im Kreis für Furore sorgt. Viele Auszeichnungen gab es dafür schon. Unter anderem hatte die gemeinnützige Gesellschaft KOMM MIT 2013 anlässlich der 20-jährigen Kooperation mit dem DFB unter dem Motto ,,100 stille Helden - Jugendtrainer 2013" die engagiertesten Jugendfußballtrainer und -betreuer Deutschlands gesucht. Klar, dass mit Lache ein FC-Ost-Mitglied zu den 100 Preisträgern zählte. ,,Wir sind beim FC Ost eine große Familie und bauen auf unsere Jugend. Dafür machen unsere Vorstandschaft um Vorsitzenden Franz Bäumler und unser Förderverein um Horst Fuchs, der alleine letztes Jahr rund 7000 Euro in die Nachwuchsarbeit steckte, alles", berichtet Lache. Nur so können nicht nur ein einwandfreies Training, sondern auch diverse Trainingslager und andere Aktivitäten gewährleistet werden. Regelmäßige Fortbildungsrunden mit allen Nachwuchstrainern würden ihr Übriges dazu tun.

33 Spieler aus der eigenen Jugend

Somit verwundert es auch nicht, dass von den aktuell 35 Spielern der beiden Seniorenmannschaften des FC Weiden-Ost, die in der Kreisliga Nord und in der Kreisklasse Ost an der Spitze mitmischen, 33 aus der eigenen Jugendförderung hervorgegangen sind. Ein Ende ist nicht in Sicht, denn die fünf 95er-Endjahrgänge der aktuellen U19 rücken kommende Saison zu den Herren auf. Dennoch zweifelt kaum jemand, dass die U19 auch im Falle eines Bezirksoberliga-Aufstiegs ebenso eine scharfe Klinge schlagen werden. ,,Mein Team wird ziemlich zusammenbleiben und durch den starken Jahrgang 1997, der in der BOL kickt, ergänzt. Sollten wir tatsächlich aufsteigen, wollen wir den einen oder anderen Großen ärgern und den Klassenerhalt schaffen", sagt Lache.