2024-05-08T14:46:11.570Z

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– Foto: Michael Schnieders

Beeck setzt ab Sommer auf einen neuen Cheftrainer

Der FC verlängert den am 30. Juni 2021 auslaufenden Vertrag mit Trainer Michael Burlet nicht. Der Nachfolger ist noch nicht fix. Samstag kommt Alemannia Aachen.

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Unter normalen Umständen würde beim FC Wegberg-Beeck in dieser Woche einfach die pure Freude auf das große Grenzlandderby vorherrschen: Am Samstag kommt Alemannia Aachen zum Nachholspiel ins Beecker Waldstadion – gespielt wird wie zuletzt auf dem Kunstrasenplatz.
Normal ist in dieser Woche beim FC aber nicht so viel. Denn, wie bereits berichtet, wurde am Dienstag ein überraschender Fakt bekannt: Beeck verlängert den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Cheftrainer Michael Burlet nicht – trotz dessen Erfolgsbilanz. Burlet, der im Juli 2019 vom SV Breinig zum Grenzlandring kam, schaffte in seiner ersten Saison den auch heißersehnten Aufstieg in die Regionalliga, und dort liegt der FC zurzeit auf Platz 14 – mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Die nackten Zahlen stimmen also.

„Dennoch planen wir ab Sommer mit einem neuen Trainer. Dazu haben wir auch das Recht, denn der Vertrag von Michael läuft ja aus. Es ist also nicht so, dass wir ihn entlassen“, erläutert Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen. Ohnehin würden beim FC ab Sommer gravierende Änderungen anstehen. „Wie die im Detail aussehen, ist noch nicht ganz spruchreif. Eines kann ich aber schon mal sagen: Die Gespräche mit dem neuen Trainer, den wir uns vorstellen, sind bereits weit vorangekommen“, so Henßen weiter.

Am Dienstagvormittag teilte Beecks Macher Werner Tellers diesen Entschluss Burlet in einem persönlichen Gespräch mit. „Natürlich hätte ich gerne in Beeck weitergearbeitet, doch so ist nun mal das Geschäft. Eines kann ich aber auf alle Fälle versichern: Ich werde mich bis zum letzten Tag hier mit 110 Prozent einsetzen und möchte mich im Juni mit dem Klassenerhalt verabschieden“, versichert Burlet – und bekräftigt: „Schließlich haben wir in den zwei Jahren hier gemeinsam etwas aufgebaut und eine konkurrenzfähige Regionalligamannschaft etabliert.“ Co-Trainer Stefan Kniat erklärte derweil, im Sommer ebenfalls aufhören zu wollen.

Wie es mit ihm persönlich ab Sommer weitergehe, könne er natürlich noch nicht sagen, meinte Burlet. „Ich würde sicher gerne weiter in der Regionalliga trainieren – diese Klasse habe ich in dem einen Jahr hier sehr schätzengelernt. Aber auch die Arbeit in einem Nachwuchsleistungszentrum könnte ich mir gut vorstellen“, erklärt der 56-Jährige, der das Traineramt als einer von ganz wenigen Regionalligatrainern nebenberuflich ausübt.

Ansonsten gehöre nun seine gesamte Konzentration dem Spiel gegen Aachen, so Burlet. Dafür steht ihm erstmals in dieser Saison der komplette Kader zur Verfügung – alle sind fit. „Von daher stehen nun schon einige schwere Entscheidungen an, wen ich für den 18er-Kader nominiere.“

Übrigens: Dass in Beeck ein sehr erfolgreicher Trainer dennoch gehen muss, hat es schon einmal gegeben: Im Sommer 2005 wurde Bert Esser, ein Jahr zuvor verpflichtet, trotz des alles andere als geplanten soeben geschafften Aufstiegs in die damalige Oberliga Nordrhein wenige Tage später entlassen – und das sogar trotz erst im Winter verlängerten Vertrags. Ursache dafür waren massive atmosphärische Störungen zwischen Esser und maßgeblichen Führungsspielern. Der enorme Erfolg hatte diese Probleme einfach nur übertüncht. Beecks Verantwortliche befürchteten damals, dass beim zu erwartenden weit geringeren Erfolg in der Oberliga diese Probleme aber rasch offen zutage treten würden – daher zog der FC damals die Notbremse.

Aufrufe: 018.2.2021, 11:00 Uhr
RP / Mario EmondsAutor