Restlos bedient war nach der armseligen Vorstellung seiner Schützlinge dagegen Beecks Trainer Michael Burlet: „Zum ersten Mal, seitdem ich in Beeck bin, bin ich richtig enttäuscht. Diese Niederlage tut weh.“ Und was ihn besonders fuchste: „Wir hatten nur eine einzige echte Torchance.“ Die hatte Manuel Kabambi, er scheiterte da aber an SV-Keeper Dennis Lohmann (66.). Bezeichnend, dass die maßgeschneiderte Vorlage dazu ein Innenverteidiger lieferte: Sebastian Wilms, ohnehin einer der wenigen Beecker Lichtblicke, war entschlossen mit nach vorne geprescht – und wurde wenig später von Burlet grundsätzlich in die Spitze beordert.
„Wir sind überhaupt nicht in die Situation gekommen, mal die tiefen Wege zu gehen“, befand Beecks zur Pause eingewechselter Kapitän Maurice Passage, der zunächst als geplanter Dampfmacher im Mittelfeld begann, ehe er später wieder auf seine angestammte Position rechts in der Kette rückte. Wie kein anderer Akteur auf dem Feld hatte Passage kolossale Standschwierigkeiten auf dem sehr rutschigen Geläuf. Aber auch generell kam der Gast damit besser zurecht, war standfester – so wie in allen anderen Belangen eigentlich auch.
Von Anpfiff weg dominierte der Gast, störte Beeck sehr früh, verlagerte das Geschehen komplett in Beecks Hälfte. Dem FC fiel dagegen nichts ein. „Dafür haben wir einfach auch zu viele Fehlpässe gespielt, verpufften auch alle unsere Standards wirkungslos“, analysierte Burlet.
Just, als Beeck nach einer halben Stunde etwas besser ins Spiel fand, gelang dem SV die hochverdiente Führung: Serhat Koruk, von Statur und Spielweise ein Stoßstürmer aus dem Bilderbuch, traf aus kurzer Distanz per Fallrückzieher – ein sehenswertes Tor (34.).
Energischer kam Beeck aus der Kabine – und musste dann aber schon den nächsten Nackenschlag hinnehmen: Meguru Odagaki vollendete einen Konter mit dem zweiten Tor (50.). Womit das Spiel auch schon entschieden war. Beeck fehlte jegliche Durchschlagskraft, ist in dieser Verfassung schlicht nicht regionalligatauglich. Zudem wurde der verletzte Torjäger Shpend Hasani (Zerrung) an allen Ecken und Enden schmerzlichst vermisst. „Ihn können wir einfach nicht ersetzen“, stellte Burlet fest.
Am Dienstag (Anstoß 19.30 Uhr) tritt Beeck im Nachholspiel beim westfälischen Mitaufsteiger SC Wiedenbrück an, der bereits acht Punkte auf dem Konto hat. Hasani fehlt dann weiterhin. Burlet: „Shpend hat die ärztliche Empfehlung, bis Mittwoch gar nichts zu machen.“