"Mir gefällt es hier super gut, der FC Walkertshofen ist ein überragender Verein. Ich habe mir in den letzten Wochen den Kopf darüber zerbrochen, ob ich noch ein viertes Jahr dranhängen soll und habe mir die Frage gestellt: was kann ich noch erreichen? Ich bin zu der Entscheidung gekommen, dass es besser ist, wenn ich meinen Posten zur Verfügung stelle", lässt Andreas Klein wissen und teilt die Gründe mit, warum er seinen Hut nimmt: "Der Fußball ist so schnelllebig geworden, da sind drei Spielzeiten eh schon eine sehr lange Zeit. Ich bin der Meinung, dass die Mannschaft einfach mal was Neues braucht. Nach einer so langen Zusammenarbeit ist vieles eingefahren, es wird immer schwieriger, die Jungs zu motivieren. Jeder weiß, was ihn erwartet. Ich denke, ein viertes Jahr würde für die Mannschaft und mich Stillstand bedeuten."
Das soll aber nicht heißen, dass Klein mit dem Kapitel FC Walkertshofen schon abgeschlossen hat, ganz im Gegenteil: "Unser gestecktes Ziel Klassenerhalt sollten wir zügig erreichen. Ich habe schon den Ehrgeiz, bis zum Ende ganz oben dabeibleiben zu wollen. Das wäre eine super Geschichte, wenn wir noch einmal eine Überraschung schaffen könnten." Wer weiß, vielleicht kann sich der 49-jährige Übungsleiter ja sogar mit dem Durchmarsch in die Bezirksliga verabschieden. Ohnehin hat Klein in seiner Amtszeit schon einiges angeschoben und hinterlässt ein bestelltes Feld: "Der gesamte Verein hat zuletzt einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben beispielsweise nun einen Physio und einen Torwarttrainer für die Mannschaft und auch die Außendarstellung haben wir klar verbessert." Was der Aufstiegscoach dann ab Sommer 2018 macht, steht noch nicht fest. "Es hat schon die eine oder andere Anfrage gegeben, aber ich bin jetzt seit meinem 26. Lebensjahr Trainer. Ich bin ernsthaft am Überlegen, ob es nicht besser wäre, mal eine Pause einzulegen. Auch wenn das meine Frau noch nicht so wirklich glauben mag", schmunzelt Klein.
Eine geruhsame Winterpause wird`s für den FC Walkertshofen demnach wohl eher nicht, wie Sportlicher Leiter Michael Reitmeier bestätigt: "Wir sondieren gerade intensiv den Trainermarkt, noch ist aber nichts spruchreif. Wir suchen wieder einen qualifizierten Trainer oder Spielertrainer und wollen in der Winterpause Klarheit schaffen. Am liebsten schon vor Weihnachten, aber das wird sich wohl nicht realisieren lassen." Reitmeier macht keinen Hehl daraus, dass er mit seinem amtierenden Coach sehr gerne weitergemacht hätte: "Andreas ist ein absoluter Fachmann, wir hatten und haben mit ihm großen Erfolg. Der Verein hätte gerne mit ihm verlängert, wir bedauern seine Entscheidung sehr. Aber den Schritt hatte er schon länger angekündigt, deshalb kommt es nicht ganz so überraschend." Der Frühjahrsrunde sieht der 60-jährige Funktionär mit gemischten Gefühlen entgegen: "Die Liga ist sehr ausgeglichen, wir müssen schon noch aufpassen. Nach vorne ist natürlich auch alles möglich, aber da bin ich nicht ganz so optimistisch. Zum einen verlässt uns Yavuz Caglar in Richtung Sandelzhausen und Neuzugänge wird es aller Voraussicht nach nicht geben."