2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Mike Wunderlich wird seinem Team nach der Roten Karte in Verl mehrere Wochen fehlen. Foto: Bopp
Mike Wunderlich wird seinem Team nach der Roten Karte in Verl mehrere Wochen fehlen. Foto: Bopp

Wunderlich droht eine längere Sperre

Viktorias Kapitän muss nach seinem Kopfstoß wohl fünf Spiele zuschauen

Köln. Die Hoffnung von Franz Wunderlich, dass sein Sohn Mike womöglich mit einer Sperre von vier Pflichtspielen davon kommen würde, hat sich sehr zum Leidwesen des Sportvorstands nicht erfüllt. Zu Beginn der Woche wurde Fußball-Regionalligist FC Viktoria Köln vom Westdeutschen Fußballverband nämlich zu einer Stellungnahme aufgefordert, in der sich der Klub noch einmal über die Vorgänge äußern sollte, die am letzten Freitag zur Hinausstellung des Kölner Kapitäns in der Partie beim SC Verl geführt hatten. Und wenn ein Verein ein solches Dekret erreicht, bedeutet das im Umkehrschluss auch: Die Strafe wird definitiv drastischer ausfallen, mindestens fünf Begegnungen wird Mike Wunderlich seiner Mannschaft fehlen und musste unter anderem auch auf die Erstrundenpartie im Mittelrheinpokal am Mittwochabend beim Zülpicher Kreisligisten Rhenania Bessenich verzichten. Trotzdem siegte die Viktoria dort mit 3:1.

Was allerdings noch viel schlimmer wiegt: Der Kapitän, der beim 3:2-Erfolg in Verl gleich zwei Treffer beisteuerte und zudem ein weiteres Tor vorbereitete, wird auch die Regionalliga-Begegnung am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den SV Straelen versäumen. Trainer Patrick Glöckner ist naturgemäß nicht gerade erfreut, dass er in den kommenden Wochen ohne seinen Spielführer auskommen muss, der sich in Ostwestfalen zu einem Kopfstoß gegen Verls Innenverteidiger Jonas Acquistapace hinreißen ließ und nun frühestens am 7. Dezember im Heimspiel gegen den Bonner SC wieder mitwirken darf. Andererseits möchte der Coach die Geschehnisse rund um den gerade von einer langwierigen Verletzung genesenen 32-Jährigen auch nicht zu hoch hängen: „Die Sache ist für mich abgehakt”, sagt Glöckner kurz und knapp. „Mike hat seine Vorbildfunktion noch einmal heraus gestellt und dies auch gegenüber der Mannschaft deutlich zum Ausdruck gebracht.”

Dabei würde der Spitzenreiter den Kapitän in diesen Tagen umso dringender benötigen: Abgesehen von den Langzeitverletzten Simon Handle, Sascha Eichmeier, Nicolas Hebisch und Hendrik Lohmar werden gegen Straelen auch Daniel Reiche (Sehnenentzündung), Timm Golley (Schambeinentzündung) und Abwehrchef Tobias Willers (fünfte gelbe Karte) ausfallen. Das hat zur Folge, dass Kölns Trainer vor allem in der Defensive gehörig umbauen muss: „Gerade Tobias Willers wird uns aufgrund seines aktiven Coachings auf dem Platz natürlich schon sehr fehlen”, sagt Glöckner. Neben dem zuletzt ordentlich verteidigenden Stefano Maier bieten sich mit dem jungen Jannis Fraundörfer, dem arrivierten Fabian Baumgärtel und Mittelfeld-Abräumer Sebastian Wimmer gleich mehrere Kandidaten für einen Platz in Viktorias Innenverteidigung an.

All das interessiert den Coach nur am Rande; weitaus wichtiger ist ihm die Mentalität seines Teams: „Inzwischen sind wir ein richtig eingeschworener Haufen”, befindet der 41-Jährige. „Die Mannschaft hat sich in den letzten Wochen wirklich zusammen gerauft und gefunden.” Trotzdem ist Glöckner der Meinung, dass das Spiel am Wochenende gegen den Aufsteiger vom Niederrhein kein Spaziergang wird: „Straelen steht kompakt in der Defensive und verfügt über ein gutes Umschaltspiel. Sie haben eine gute Mischung aus jung und alt, es wird nicht leicht.”

Aufrufe: 031.10.2018, 22:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor