2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Grenzenloser Jubel nach dem Schlusspfiff: Viktoria Köln steigt auf in die Dritte Liga - Bild: Bucco
Grenzenloser Jubel nach dem Schlusspfiff: Viktoria Köln steigt auf in die Dritte Liga - Bild: Bucco

Viktoria Köln schafft den Aufstieg

Wunderlich schießt das entscheidende Tor gegen Mönchengladbach - Höhenberger spielen in der nächsten Saison in Liga Drei

Köln. Den zweiten Matchball hat Regionalligist FC Viktoria Köln endlich verwandelt. Durch einen 1:0 (0:0)-Erfolg am letzten Spieltag gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach hat die Viktoria im siebten Anlauf den lang ersehnten Aufstieg in die Dritte Liga geschafft. Da Verfolger RW Oberhausen zeitgleich etwas überraschend gegen den SC Verl nur ein 3:3 erreichte, muss sich RWO trotz einer bemerkenswerten Aufholjagd mit dem undankbaren zweiten Platz abfinden.

Erst spät gelangte die Viktoria in ihren Rhythmus. Nach nervöser erster Halbzeit wurden die Gastgeber nach Wiederanpfiff deutlich stärker. Spätestens nach gut einer Stunde verfiel der Sportpark in pure Ekstase. Kevin Holzweiler war im Strafraum gefoult worden, der Unparteiische entschied auf Strafstoß. Kapitän Mike Wunderlich schnappte sich den Ball, verwandelte anschließend souverän und schoss seine Mannschaft in den Profifußball (66.).

Der Jubel im Höhenberger Sportpark kannte nach dem Schlusspfiff keine Grenzen. Enthusiastisch wurden die Aktiven gefeiert, Hermann Korfmacher, Präsident des Westdeutschen Fußball-Verbandes, überreichte der Mannschaft im Anschluss die Meistertrophäe.

Und all das nach zuletzt durchaus strapaziösen Tagen, die der Klub durchlebt hatte: Noch am Montag war Trainer Patrick Glöckner aufgrund einer anhaltenden Spiel- und Ergebniskrise gefeuert und durch Interimstrainer Jürgen Kohler ersetzt worden. Der Weltmeister von 1990 darf sich nun rühmen, der strauchelnden Equipe im alles entscheidenden Spiel um den Titel wieder Leben und Leidenschaft eingehaucht zu haben und durch eine gewonnene Begegnung sowohl für die Meisterschaft als auch den Aufstieg verantwortlich zu sein. Keine ganz schlechte Bilanz.

Beim rührigen Präsidenten Günter Pütz entlud sich die Spannung der letzten Tage unmittelbar nach dem Spiel und verwandelte sich in pure Glückseligkeit: "Das ist der schönste Tag, seitdem ich hier Präsident bin", jubelte der Patron. "Endlich sind wir für unsere Mühen der letzten Jahre belohnt worden. Ein riesiges Kompliment an die Mannschaft und an alle, die für diesen Aufstieg verantwortlich sind. Jetzt lassen wir es krachen und es wird nur noch gefeiert."

Kohler hatte die seit Wochen spielerisch schwächelnden Höhenberger im "Endspiel" auf drei Positionen verändert; die Maßnahmen des Fußballlehrers, der Viktorias U 19 jüngst in die Bundesliga geführt hat, griffen und manövrierten die Mannschaft am Ende in den Profifußball.

Bereits am Wochenende vom 20.-22. Juli beginnt die Saison in der Dritten Liga, erstmalig mit Beteiligung des 2010 neu gegründeten FC Viktoria Köln. Bis dahin, wahrscheinlich aber noch viel früher, werden die Verantwortlichen im Rechtsrheinischen auch einen neuen Trainer präsentieren, der die Nachfolge von Glöckner und "Retter" Jürgen Kohler antreten wird: Einiges deutet darauf hin, dass Pavel Dotchev (53), bis Januar Coach beim Drittligisten Hansa Rostock, künftig auf Viktorias Trainerstuhl Platz nehmen wird. Aber jetzt dürfen Fans, Spieler und alle Klub-Oberen erst einmal kräftig feiern. Im verflixten siebten Jahr hat es ihr Verein endlich geschafft, den letzten Schritt zu gehen und in das vorläufige Eldorado "Dritte Liga" einzutreten.

FC Viktoria Köln: Patzler - Gottschling, Reiche, Willers, Lang - Saghiri, Wimmer - Wunderlich (79. Derflinger), Golley, Holzweiler (89. Holzweiler) - Bunjaku (54. Kreyer). - Zuschauer: 3570. - Tor: 1:0 Wunderlich (66./Foulelfmeter)

Aufrufe: 018.5.2019, 16:28 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Oliver LöerAutor