München – Der 1. März ist für Türkgücü München in diesem Jahr ein wichtiges Datum. Bis dahin müssen Bewerber aus der 3. Liga bei der DFL die Lizenzierungsunterlagen für die kommende Saison einreichen. „Die Lizenz für die 2. Bundesliga werden wir auf jeden Fall mal mit beantragen“, sagte Geschäftsführer Max Kothny. Bis zum Stichtag müssen ein konkreter Plan für ein Nachwuchsleistungszentrum und mögliche Plätze angegeben werden. „Um hier in der Nachwuchsarbeit gegen den FC Bayern , 60 und Haching eine Konkurrenz halten zu können, brauchen wir einfach eine Anlage, die auch als Anlaufstelle für die Fans dienen kann.“
Sportlich hat der Drittliga-Neuling zuletzt wieder gezeigt, dass es auch schon in dieser Saison mit dem Aufstieg klappen kann – und soll. Nach dem 1:0-Erfolg gegen Dynamo Dresden sprach Matchwinner Sercan Sararer von „großen Zielen“. Der Coup über den souveränen Tabellenführer der 3. Liga brachte den dritten Sieg in Serie – Premiere während der aktuellen Spielzeit. Nur drei Punkte fehlen auf die drittplatzierten Löwen, zudem hat das Team von Coach Alexander Schmidt noch das Nachholspiel gegen Unterhaching am Dienstag (19 Uhr) in der Hinterhand.
„Wir sind sportlich gut dabei und wollen nachhaltig in München unsere Heimat finden“, sagt Kothny. Die Suche nach einem eigenen Trainingsgelände wird sich wohl noch in die Länge ziehen, Fakten schaffen können die Münchner am Freitagabend dagegen auf dem Platz. Türkgücü reist zu „einem der besten Offensivteams der Liga“. So spricht Coach Schmidt über Viktoria Köln. Und weiter: „Wir müssen wieder gut gegen den Ball arbeiten und vorne mit unseren gefährlichen Leuten Chancen kreieren.“
Nach den jüngsten Erfolgen musste der Trainer aber auch ein wenig als Spaßverderber fungieren: „Natürlich musste ich die Jungs wieder ein bisschen auf den Boden zurückholen. Es sind schwere Spiele im Januar, da muss man gleich wieder fokussiert sein.“ Gegen Köln erwarte seine Mannschaft schließlich ein „schwerer Brocken, der variabel auftritt“.
Nach den Abgängen von Tom Boere, Marco Holz, Marco Raimondo Metzger, Thomas Haas und Emre Kurt schien die Kaderplanung bei Türkgücü eigentlich schon abgeschlossen. Der Verbleib von Hasan Kivran hat die Aussicht auf mögliche Verstärkungen aber wieder vergrößert. „Wir sind schon wach und, wenn sich was Interessantes ergibt, sind wir gesprächsbereit“, sagt Schmidt. Der 52-Jährige betonte aber zugleich, dass es sich um Spieler für die erste Elf handeln müsse, in der Breite sei man schließlich schon gut genug aufgestellt.
Heute in Köln können Schmidts Schützlinge beweisen, dass weitere Neuzugänge womöglich gar nicht notwendig sind. Zudem hat der Verein die große Chance, zumindest übers Wochenende mit 1860 gleichzuziehen.
(NICO-MARIUS SCHMITZ)