2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Viktoria-Coach Patrick Glöckner trifft mit seiner Elf auf das Schlusslicht TV Herkenrath.
Viktoria-Coach Patrick Glöckner trifft mit seiner Elf auf das Schlusslicht TV Herkenrath.

FC Viktoria beklagt fehlende Leichtigkeit

Coach Patrick Glöckner steht trotz Formkrise seiner Elf nicht zur Debatte

Es bestand Gesprächsbedarf beim Fußball-Regionalligisten FC Viktoria Köln unter der Woche. Nach dem bitteren 1:2 im Derby gegen die U 21 des 1.FC Köln trafen sich die Sportliche Leitung und das Trainerteam am Sonntag zum Gedankenaustausch.

Am Ende und nach über zwei Stunden Konversation waren sich die Parteien in vielen Punkten einig, auch in der Trainerfrage: „Natürlich sind wir hellwach und wissen auch, dass wir in einer ungünstigen Phase der Saison schwächeln“, verschließt Sportvorstand Franz Wunderlich keinesfalls die Augen vor der Realität. „Wir werden jetzt aber nicht hingehen und alles an einer Person festmachen.“

Im Klartext bedeutet das: An Coach Patrick Glöckner, der im Rechtsrheinischen weiter arbeiten wird und trotz Tabellenplatz eins offenbar weiß, was das Stündlein geschlagen hat: „Die Situation bei uns ist sicher ein wenig angespannt“, bemerkt der Fußballlehrer. „Es ist mir völlig klar, dass wir liefern und auf die Zähne beißen müssen. Denn wir alle haben das feste Ziel, in die Dritte Liga aufzusteigen.“

Der aktuelle Trend indes spricht nicht unbedingt für die Höhenberger, deren Vorsprung auf RW Oberhausen binnen weniger Wochen von einst neun auf drei Zähler zusammengeschrumpft ist. Warum das so ist? Glöckner weiß eine Antwort und meint: „Im Training gelingt es uns, die gewisse Leichtigkeit an den Tag zu legen. Im Spiel leider nicht immer.“ Gerade arrivierten Spielern mit Profi-Vergangenheit wie etwa Timm Golley, Sebastian Wimmer und Simon Handle fehlt es im Moment an der nötigen Unbeschwertheit; auch der erst in der Winterpause verpflichtete Hoffnungsträger Lucas Musculus kommt beim FC Viktoria schwer in die Gänge: In fünf Einsätzen sind dem Angreifer kein einziger Treffer und auch keine Torvorlage gelungen – nach der Saison wechselt der 28-Jährige für drei Jahre zum 1.FC Köln II, ein kurzes und bislang ziemlich glückloses Intermezzo des Mittelstürmers im Rechtsrheinischen.

Franz Wunderlich derweil gibt sich sechs Partien vor Saison-Ultimo gewohnt kämpferisch: „Jetzt sind Typen gefragt“, fordert der 55-Jährige. „Wir dürfen uns nicht in die Hose machen. Nun geht die Party erst richtig los.“ Durchaus nützlich wäre da ein überzeugender Erfolg des Tabellenführers am Samstag (14 Uhr, Belkaw-Arena) beim abgeschlagenen Tabellenletzten TV Herkenrath. Ebenso hilfreich wäre es, wenn die Mannschaft bei Standards besser aufpassen würde: In den letzten Begegnungen offenbarte die Viktoria gerade bei Ecken eine gewisse Anfälligkeit und Fehlerhaftigkeit. Glöckner versucht, sein Team auch mental auf das Spiel beim Aufsteiger vorzubereiten: „Wir sollten die positiven Dinge sehen. Immerhin sind wir immer noch Erster. Und mehr kann man ja nicht erreichen“, beschwört der 42-Jährige seine Fußballer.

Zurückgreifen kann der Trainer wieder auf Hamza Saghiri, der gegen den FC bereits vor der Pause humpelnd das Feld verlassen musste. Der Verdacht auf Bänderriss hat sich beim jungen Mittelfeldspieler zum Glück nicht bestätigt; Saghiri hat lediglich eine Prellung erlitten und ist am Wochenende einsatzbereit. Nicht zur Verfügung stehen Daniel Reiche (Sehnenverletzung am Finger) und der angeschlagene Simon Handle.

Aufrufe: 012.4.2019, 09:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Oliver LöerAutor