2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligavorschau
Viktorias  Tobias Willers Foto: Bucco
Viktorias Tobias Willers Foto: Bucco

Der FC Viktoria ist traurig, aber gefestigt

Aus dem Pokalspiel gegen Fortuna schöpft der Regionalligist Selbstvertrauen für den Rest der Saison

Köln. Als sich die erhitzten Gemüter einigermaßen beruhigt hatten, blickte Franz Wunderlich voraus auf den Alltag. Und der heißt nun einmal Fußball-Regionalliga, zumindest noch acht Spieltage lang: „Die Mannschaft hat allen Grund, mit Zuversicht aus diesem Spiel herauszugehen”, analysierte Viktorias Sportvorstand die unglückliche 2:3-Niederlage (Viktoria-Tore durch Sven Kreyer und Mike Wunderlich) im Viertelfinale des Mittelrheinpokals gegen Fortuna Köln. „Wer kein Selbstvertrauen getankt hat für die restlichen Spiele in der Liga, dem ist tatsächlich nicht mehr zu helfen.”

Etwas Gutes hatte die Niederlage am Dienstagabend also doch: Der FC Viktoria Köln kann sich ab sofort voll und ganz auf die Meisterschaft und den sehnlich erhofften Drittliga-Aufstieg konzentrieren. Kapitän Mike Wunderlich meinte: „Es ist vielleicht so, dass wir im Moment einen Ergebnisknick haben. Einen Leistungsknick sehe ich aber definitiv nicht bei uns.”

Bereits am Samstag (14 Uhr) können Wunderlich und seine Teamkollegen im Titelkampf der Regionalliga für eine Vorentscheidung sorgen — ein weiteres Mal. Die Chancen, die ebenfalls aufstiegswilligen Oberhausener auf neun Punkte zu distanzieren, stehen nicht schlecht: Während die Höhenberger beim Aufsteiger 1.FC Kaan-Marienborn gastieren, muss RWO die wohl unbequemere Aufgabe beim Zweiten SV Rödinghausen lösen, der auf sein Aufstiegsrecht verzichtet hat.

Patrick Glöckner, Viktorias Trainer, meinte nach dem Pokalaus gegen den Erzrivalen aus der Südstadt: „Wir haben unser bestes Spiel seit langem gemacht und ich bin unheimlich stolz auf die Jungs.” Und weiter: „Die Niederlage wirft uns nicht um, weil wir total gefestigt sind. Wir sind traurig, aber nicht lange.”

Die Analyse dürfte den seit drei Partien sieglosen Rechtsrheinischen sicher Auftrieb geben — sie sollte es bestenfalls aber auch: Denn es ist davon auszugehen, dass die Begegnung im Siegener Stadtteil Kaan-Marienborn ein kompletter Gegenentwurf zum emotionsgeladenen und von mehr als 4000 Zuschauern begleiteten Lokalduell gegen die Fortuna wird: In die Herkules-Arena verirren sich im Schnitt gerade 250 Menschen und es wird auf Kunstrasen gespielt, dessen Ausmaße lediglich den Mindestanforderungen entsprechen.

Im Hinspiel hatten die Höhenberger ihre liebe Mühe und Not mit dem unbequemen Aufsteiger und siegten durch zwei Treffer von Albert Bunjaku gerade einmal mit 2:1. Es könnte gut sein, dass der Angriffsveteran auch am Samstag nach auskurierter Oberschenkel-Verhärtung wieder eine Chance von Beginn an erhält.

Aufrufe: 028.3.2019, 20:15 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / OLIVER LÖERAutor