2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Özkan Turp, Trainer des FC Viktoria Köln II.  Foto: Herhaus
Özkan Turp, Trainer des FC Viktoria Köln II. Foto: Herhaus

Das Ergebnis akribischer Arbeit

Özkan Turp ist mit Viktoria II wieder Erster der Landesliga

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Es ist natürlich nur ein Gerücht, dass Mäzen Franz-Josef Wernze dem Trainer von Viktoria Köln II am Mittwochabend nach dem 4:0 (2:0) gegen den VfL Rheinbach nicht nur anerkennend auf die Schulter geklopft, sondern auch angeordnet hat, dass der sportliche Höhenflug der zweiten Mannschaft endlich gestoppt wird, damit sie den Profis in der Regionalliga nicht gefährlich wird.

Wieder einmal hat Coach Özkan Turp zu Saisonbeginn seinen Kader nahezu komplett umgebaut, um nach dem Durchmarsch aus der Kreisliga B am vierten Spieltag der Fußball-Landesliga 1 mit zwölf Punkten und 11:1 Toren an der Tabellenspitze zu stehen.

Neutrale Beobachter schwanken vor dem Auswärtsspiel am Sonntag beim SV Schlebusch (15.15 Uhr, Im Bühl) zwischen Ver- und Bewunderung. Doch eine nachvollziehbare Erklärung hat niemand. „Ich habe keinen großartigen Etat und keine Talente aus der A-Junioren-Bundesliga, das ist alles das Ergebnis akribischer Arbeit“, erklärt Turp stolz.

Interessierten Spielern, die sich im Sommer vorstellten und mit einer Vergütung spekulierten, die dem halben Etat des Projektes entsprochen hätte, hatte der Coach der Viktoria eine Absage erteilt und gleichzeitig seine persönlichen Anforderungen vermittelt: „Du musst hier sechsmal in der Vorbereitung trainieren, du darfst in den abgelegten Trikots der Ersten aus der letzten Saison spielen und du musst deine Fußballschuhe selbst bezahlen.“

Turp setzt vor allem auf Spieler mit Eigenmotivation, die er auch mit Unterstützung seines Bruders Önder in zahlreichen Spielbeobachtungen während der Meisterschaft entdeckte und in persönlichen Gesprächen überzeugte. Der aktuelle Leistungsträger Jonathan Schäfer vom Mittelrheinligisten Arnoldsweiler zum Beispiel hatte attraktivere Angebote, während Talente wie Mark Kwarteng oder Mouhaymen Rachdi kaum jemand auf dem Zettel hatte. Der Stürmer vom A-Kreisligisten SC West erzielte im Übrigen gegen Rheinbach schon seine Saisontreffer vier und fünf, außerdem trafen Abdelhamid Aharroud und Kwarteng.

Auch die SV Deutz 05 zählt zu den Überraschungen der noch jungen Saison. Der Tabellenzweite muss im Heimspiel gegen den TuS Oberpleis am Sonntag (15.15 Uhr, Dr. Simons-Str.) allerdings auf seinen besten Stürmer verzichten. Der sechsmalige Torschütze David Marti Alegre ist aus familiären Gründen zehn Tage in Spanien. „Wir genießen den besten Start der Vereinsgeschichte und werden uns auf die bekannt robuste Gangart des Gegners einstellen“, erklärte Teammanager Oliver Thoss.

Aufsteiger Lindenthal liegt mit zehn Punkten ebenfalls über dem Soll. Mit Fortuna Köln II erwartet Trainer Daniel Costantino am Sonntag eine der seiner Ansicht nach spielstärksten Mannschaften (15.30 Uhr, Westkampfbahn).

Aufrufe: 022.9.2017, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Klaus FlötgenAutor