2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Symptomatisch: Während die Unterföhringer wie hier Dominik Hofmann nach seinem Tor zum 1:0 jubeln, schleicht Bayreuth nach dem späten Ausgleich bedröppelt vom Feld. (Foto: Dieter Michalek)
Symptomatisch: Während die Unterföhringer wie hier Dominik Hofmann nach seinem Tor zum 1:0 jubeln, schleicht Bayreuth nach dem späten Ausgleich bedröppelt vom Feld. (Foto: Dieter Michalek)

Last-Minute-Tor beschert Unterföhring einen Punkt

Mayer ist der Glückliche

Zwei der Top-Mannschaften der Regionalliga haben schon vorgespielt und beide fuhren mit gefühlten Niederlagen nach Hause. Der freche Aufsteiger FC Unterföhring trotze nach dem FC Bayern II nun auch der SpVgg Bayreuth mit dem 2:2 (1:0) ein Remis ab.

Vor zwei Wochen in Garching hatten die Bayreuther noch derart Gas gegeben, dass dem Heimteam zweitweise Hören und Sehen vergangen war. Diesmal im Sportpark Heimstetten schien es, als sei der oberfränkische Geheimfavorit für einen der ersten Plätze der Liga mit einem anderen Aufgebot gekommen. Mitunter lustlos schleppte sich der Gast über den Platz, und Unterföhring hatte keine Probleme, die erste Hälfte mit 1:0 für sich zu entschieden. Das Tor machte dann passenderweise auch der aus Bayreuth stammende Unterföhringer Dominik Hofmann in einem für ihn besonderen Spiel. Nach einer Hereingabe des wieder einmal überragenden Fadhel Morou scheiterte der diesmal gar nicht so gut aufgelegte Philipp Schmidt am Torwart, aber Hofmann drückte den zweiten Ball über die Linie.

Nach der Pause zeigten die Gäste, dass sie nicht quer durch Bayern gereist waren, um dem Aufsteiger drei Punkten vorbei zu bringen. Der FCU hatte immer weniger Entlastung, und nach einer Stunde wurde der Druck immer größer und die Bayreuther gefährlicher. Als der Liga-Neuling dann noch auf Abseits spielen wollte, traf die SpVgg zum Ausgleich (70.). Sieben Minuten später verpennte Unterföhring einen Standard, und Bayreuth drehte das Match durch Goalgetter Ivan Knezevic. Die Unterföhring schienen die Kraft zu verlassen und sie leisteten sich Fehler, die einfach zu heftig waren für Bayerns Elite-Amateurliga.

Doch der FCU hat in dieser Saison die bemerkenswerte Fähigkeit, schon fast verlorene Spiele wundersam zu wenden. Das 2:2 nach 1:2 in Eichstätt war ein Schuss von der Mittellinie, das 2:2 nach 0:2 gegen Bayern II ein kleines Fußballmärchen und das 2:2 nach 1:2 nun gegen Bayreuth Wille pur. Mit einem Kraftakt gab der Aufsteiger Gas und hatte seine Chance mit einem wuchtigen Schuss von Robert Söltl, bei dem allerdings nur das Fangnetz hinter dem Tor zappelte. Da fehlten nur Zentimeter zum Traumtor ins Kreuzeck. In der 92. Minute chippte dann Bastian Hofmaier einen Ball millimetergenau in den Strafraum, wo der Nachwuchs des Vorstands zuschlug. Präsidentensohn Andreas Faber legte elegant ab, Vizepräsidentensohn Leo Mayer machte das Tor.

Am Ende war das Ergebnis in der Entstehung natürlich glücklich, aber über die 90 Minuten dann doch irgendwie verdient. Bayreuth hatte im Gegenzug zwar noch eine Chance auf den Siegtreffer, vergab allerdings. Nach dem finalen Pfiff fühlten sich die Gäste trotz Punktgewinn wie ein Verlierer. Und der FC Unterföhring hat ein weiteres Mal gezeigt, dass er die Liga mit spielen kann.

FC Unterföhring – SpVgg Bayreuth 2:2 (1:0)

FCU: Sturm – Arkadas, Brandstetter, Hofmaier, Mayer – Büchel, Sabbagh – Hofmann (78. Putta), Faber, Morou (78. Söltl) – Schmidt (58. Kubica)

Tore: 1:0 Hofmann (17.), 1:1 Böhnlein (70.), 1:2 Knezevic (77.), 2:2 Mayer (90.+2)

Schiedsrichter: Jochen Gschwendtner (Wurmannsquick)

Zuschauer: 230.

Aufrufe: 014.8.2017, 11:07 Uhr
Nico Bauer - Münchner Merkur (Nord)Autor