2024-05-10T08:19:16.237Z

Totopokal
Allerhöchste Torgefahr: Wenn Nico Karger (links; gegen Sebastian Hofmaier) im Unterföhringer Strafraum auftauchte, dann hatte Torwart Daniel Sturm keine Chance; Karger erzielt vor 6900 Zuschauern alle vier Löwen-Treffer. Foto: MIS
Allerhöchste Torgefahr: Wenn Nico Karger (links; gegen Sebastian Hofmaier) im Unterföhringer Strafraum auftauchte, dann hatte Torwart Daniel Sturm keine Chance; Karger erzielt vor 6900 Zuschauern alle vier Löwen-Treffer. Foto: MIS

FC Unterföhring geht im Grünwalder unter

Leichte Beute für die Löwen

Unterföhring - Eine solche Kulisse mit 6900 heißblütigen Fans hat noch keiner der Unterföhringer Fußballer auf dem Platz erlebt. Das Gastspiel gestern beim TSV 1860 München war zwar nicht annähernd ausverkauft, aber dem Regionalliga-Aufsteiger raubte es den Mut. Die Löwen mussten nicht wirklich zubeißen, um in der dritten Runde des bayerischen Toto-Pokals ihre Hausaufgaben zu machen.

1860-Trainer Daniel Bierofka hat seinen Superstar Sascha Mölders eine schöpferische Pause gegönnt. Als Vertretung reichte Nico Karger, der als Vertretung mit einem Hattrick bis zur 23. Minute schon alles klar gemacht hatte.

Die 6900 Zuschauer an diesem wunderbaren Fußballabend waren zu viel für den FCU, der sichtbar mit vollen Hosen in das Grünwalder Stadion einlief. In der 16. Sekunde leistete sich Torwart Daniel Sturm seinen ersten Megabock und betrieb mit Glück Schadensbegrenzung. Im Anschluss an die Ecke machte Nico Karger gegen die völlig überforderten Gäste genau in der 60. Spielsekunde das gefühlt schon überfällige Tor.

Auch in der Folgezeit durften die Löwen machen, was sie wollten. In der 14. Minute stimmte im Defensivverbund wieder gar nichts und Karger traf aus 20 Metern. Beim dritten Treffer konnten die Gastgeber sich den Torschützen aussuchen und entschieden sich für den Karger, der Hattrick war perfekt.

Kurz zuvor musste FCU-Stürmer Philipp Schmidt verletzt vom Platz. Auch das passte ins Bild eines gebrauchten Tages, der eigentlich ein Festtag für die Föhringer hätte werden sollen. Die Münchner nahmen mit ihrer 1b-Formation den Fuß vom Gas, was schon einen Hauch von Mitleid hatte. Der einzige Torschussversuch des FCU war ein Freistoß von Andreas Faber, der mitten in der Westkurve landete.

Nach dem Seitenwechsel feierte der wohl verrückteste Verein der Welt seinen Höhenflug („Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“) und die Unterföhringer spielten zumindest ein bisschen mit. Als die Gäste dann einmal mit größerer Anzahl nach vorne marschierten, kam der Konter zum 4:0. Torschütze: Karger, wer sonst?

Der Held des Abends wurde wenig später ausgewechselt und damit deutete alles darauf hin, dass es beim 4:0 bleiben würde. Sechzig hatte seine Tormaschine in der Garage geparkt und Unterföhring wartete noch immer auf seine erste echte Torchance.

Unvergesslich war das Spiel dennoch für die Unterföhringer. Nur FCU-Star Martin Büchel hatte noch einen spannenderen Abend mit dem WM-Qualifikationsspiel gegen Spanien. Statt gegen Karger, Ziereis oder Mauersberger spielte er mit der Liechtensteiner Nationalmannschaft gegen Thiago, Isco und Sergio Ramos.

TSV 1860 München – FC Unterföhring 4:0

TSV 1860 München: Strobl, Mauersberger (67. Koussou), Steinhart, Berzel, Wein (77. Hursan), Weeger, Andermatt, Türk, Karger (66. Kindsvater), Helmbrecht, Ziereis - Trainer: Bierofka

FC Unterföhring: Sturm, Hofmaier, Brandstetter, Eder (46. Morou), Kain, Sabbagh, Faber (77. Söltl), Mayer, Putta, Takahara, Schmidt (21. Arkadas) - Trainer: Seethaler

Schiedsrichter: Bacher (Amerang)

Zuschauer: 6900

Tore: 1:0 Karger (2.), 2:0 Karger (14.), 3:0 Karger (23.), 4:0 Karger (55.)

Text: Nico Bauer

Aufrufe: 06.9.2017, 11:02 Uhr
Nico Bauer - Münchner Merkur (Nord)Autor