2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Gestandene Kicker wie Stephan Hönl (7) und Adrian Wetzel (rechts) stehen dem neuen Trainer Jürgen Bötticher in der aktuellen Saison nicht mehr zur Verfügung.		F.: Karl Aumiller
Gestandene Kicker wie Stephan Hönl (7) und Adrian Wetzel (rechts) stehen dem neuen Trainer Jürgen Bötticher in der aktuellen Saison nicht mehr zur Verfügung. F.: Karl Aumiller

Verhaltene Begeisterung

Der FC Unterbechingen ist über seine Umgruppierung nicht sonderlich glücklich

Am 19. Mai 2018 feierten die Kicker des FC Unterbechingen nach dem Abpfiff ausgelassen: Mit dem 1:0-Heimsieg über den SV Kicklingen II war der Klassenerhalt in der A-Klasse West 3 unter Dach und Fach gebracht. Vorsitzender Martin Becker erinnert sich nur allzugut an die abgelaufene Runde.

Bereits in der Winterpause war mit Coach Frank Löffler vereinbart worden, dass nach vier Jahren zum Saisonende ein Schlussstrich gezogen werden sollte. Doch nach Misserfolgen kam die Trennung schon fünf Spieltage vor dem Ende der Saison: „Wir steckten in arger Abstiegsgefahr und mussten handeln“, erklärt der Vereinsboss. Der 45-jährige Frank Löffler aus Medlingen hatte lange das Tor des FCU gehütet. Mit Jürgen Schmauder als Interimscoach für das Restprogramm wurde ein frischer Impuls gesetzt, was sich am Ende auszahlen sollte.

Ein weiteres Jahr A-Klasse West 3 folgte trotzdem nicht, weil die Unterbechinger bei der Einteilung vor der neuen Saison in die West 2 umgruppiert wurden. „Auf Nachfrage beim Verband hat man mitgeteilt, dass es uns per Losentscheid getroffen hat“, äußert sich Becker dazu. Dort sind sie jetzt die einzige erste Mannschaft unter lauter Reserven höherklassiger Vereine. Über die neuen Voraussetzungen ist man beim Klub geteilter Meinung, wie der Vorsitzende feststellt: „Es gibt hier Licht und Schatten.“ Man glaubte, in eine leichtere Gruppe zu kommen. Und dass so der Umbruch der Elf besser vonstattengehen könnte.

Mit Roman Wetzel, Stephan Hönl und Adrian Wetzel plus Ex-Coach Frank Löffler haben sich vier gestandene Kicker aus dem A-Kader zurückgezogen. Das Ergebnis nach 14 Spieltagen mit Rang zehn ist nun etwas ernüchternd. „Wenn wir auswärts antreten, füllen die Gegner, so weit möglich, ihre Elf mit Kickern der Ersten auf“, was dem Vorsitzenden doch zu denken gibt. Beweis dafür sind knackige Auswärtsniederlagen in Jettingen (2:7), Wiesenbach (3:11) oder Günzburg (0:6). Hinzu kommen bei den Auswärtspartien die frühen Anstoßzeiten, die weder der Mannschaft noch den Fans schmecken. „Wir hoffen schon, dass wir nach dieser Saison wieder in die alte Liga zurückkehren können“, bleibt Martin Becker zuversichtlich.

Dass neben dem Fußball in Unterbechingen viel Betrieb herrscht, dafür zeichnet in erster Linie der Vorsitzende verantwortlich, der auch als „Unterhalter“ fungiert. „Bei uns ist beinahe jedes Wochenende eine Veranstaltung“, gibt Becker Einblick und nennt dabei das Oktoberfest, die Kirchweih und vieles mehr. Schließlich gibt es als weitere Abteilung den Theaterverein, der nach dem Fasching seine Aufführungen anbietet. Einen reibungslosen Betrieb im Sportheim mit Zeltanbau garantieren Angie Wegele und Senta Gerstmayr. „Ohne die beiden Küchendamen wäre das Ganze wohl nicht denkbar“, gesteht der 36-jährige Vereinsboss.

Die kommunale Zusammenführung mit Haunsheim sollte nach dem Willen der Unterbechinger auch auf sportlicher Ebene nachvollzogen werden. „Vor einigen Jahren wurde darüber mal abgestimmt. Wir haben uns dafür ausgesprochen, während die Haunsheimer dagegen votierten“, so Martin Becker. Die Nachwuchsarbeit läuft derweil mit Wittislingen (C-, B-, A-Junioren) sehr gut. Darauf kann auch der neue FCU-Trainer Jürgen Bötticher bauen. Einige Jungkicker sind aktuell schon integriert und auch kommende Saison kommen drei, vier weitere hinzu. Und da der neue Coach die Youngsters gut führen kann, blickt man beim FCU in eine rosige Zukunft. Ein Lob hat da auch der Vorsitzende über Bötticher parat: „Seine persönliche Art und Weise ist super.“

Für das Stadionheft kann Martin Becker dieses Wochenende eine Pause einlegen. „Das ist meine Aufgabe“, sagt der Vereinschef. Nachbetrachtung, Statistiken und das „Wort zum Sonntag“ vom Trainer sind Inhalte der zwölfseitigen Broschüre, die an die Besucher verteilt wird. Aber eben nicht bei Auswärtsspielen wie diesmal, wenn der FCU bei der SSV Glött II antritt.

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Aufrufe: 016.11.2018, 23:27 Uhr
Donau-Zeitung / Günther DirrAutor